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Mo, 06:41 Uhr
24.07.2017
Themenabend zum Auftakt der Pilzsaison

Pilzvergiftung - was tun?

Jeden Spätsommer und Herbst treibt es die Pilzsammler in die Wälder. Mehrere Tausend Pilzarten gibt es in Deutschland. Und obwohl viele von ihnen lecker aussehen, kann ihr Genuss lebensgefährlich sein. Auch im Zeitalter modernster Medizin und Forschung haftet dem Pilze sammeln immer noch etwas Gewagtes und Lebensbedrohliches an...

Dr.med.Ulrich Steinborn (Foto: privat) Dr.med.Ulrich Steinborn (Foto: privat)

Wer sich in unsere heimischen Wälder begibt, muss einige Grundkenntnisse mitbringen. Hierbei helfen spezielle Bestimmungsbücher. Aber auch das Wissen über mögliche Pilzvergiftungen sollte dem emsigen Sammler geläufig sein. Welche Symptome treten bei einer Pilzvergiftung auf? Wie ist der Krankheitsverlauf?

Was tun bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung?
Diesen und andere Fragen stellt sich Dr. Ulrich Steinborn, Chefarzt der Inneren Medizin der HELIOS Klinik Sangerhausen, im Rahmen der Patientenakademie in der HELIOS Klinik Bleicherode am Dienstag, den 1. August 2017 um 18.00 Uhr. Vorab spricht er im Interview über wichtige Fragen zum Thema Pilzvergiftung.

Herr Dr. Steinborn, viele Menschen sammeln selber gern Pilze, gibt es Möglichkeiten als Laie, Giftpilze von Speisepilzen zu unterscheiden?

Leider gibt es keine allgemeingültigen, sicheren Erkennungszeichen zur Unterscheidung von Gift – und Speisepilzen. Daher sollte man nur Pilze sammeln, die man sicher kennt.

Gibt es unterschiedliche Arten von Pilzvergiftungen?
Prinzipiell unterscheidet man echte von unechten Pilzvergiftungen. Erstere werden durch Giftpilze hervorgerufen, unechte durch verdorbene Speisepilze, falsche Zubereitung, Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen.

Welche Symptome treten bei einer Pilzvergiftung auf?
Häufig sind Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Entsprechend der verschiedenen Giftpilze kommt es im Verlauf zum Nieren – und Leberversagen oder Störungen des Nerven – und Herzkreislaufsystems.

Wie äußert sich der Krankheitsverlauf?
Dieser ist unterschiedlich. Je länger die Zeitspanne bis zum Auftreten der ersten Symptome, je schwerwiegender der Krankheitsverlauf. Bei Vergiftungen durch den Knollenblätterpilz treten die Symptome erst nach 6 bis 24 Stunden auf. Bei einer Latenzzeit unter 4 Stunden besteht meist keine Lebensgefahr.

Bei Verdacht auf eine Vergiftung, wie sollte man sich Verhalten?
Hierbei ist wichtig, sofort einen Arzt zu kontaktieren.
Reste der verzehrten Pilze oder Putzabfälle sollten in das Krankenhaus mitgenommen werden und die Zeitspanne bis zum Auftreten der Symptome sollte angegeben werden können. Des Weiteren ist es hilfreich, Angaben über Zustand der Pilze geben zu können. Es sollte nicht auf eigene Faust zu Hausmittel gegen Pilzvergiftung gegriffen, sondern wie erwähnt umgehend der Arzt und ggf. Notarzt verständigt werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Der behandelnde Arzt wird, je nach Art der Vergiftung, die Behandlung einleiten und Flüssigkeit für den Elektrolytausgleich geben. Bei schweren Vergiftungen wird der Magen ausgespült und Aktivkohle verabreicht, um das Pilzgift aus dem Körper zu entfernen. Der Puls, die Atmung und der Blutdruck werden kontrolliert. Gegen manche Pilzgifte (Knollenblätterpilzvergiftung) gibt es auch Gegengifte, die der Arzt bereitstellen kann.

Weitere wichtige und interessante Informationen von Dr. Ulrich Steinborn zum Thema Pilzvergiftung und bei welchen Pilzarten es leicht zu Verwechslungen kommen kann, dass erfahren Interessierte zur Patientenakademie in der HELIOS Klinik Bleicherode. Der Eintritt ist frei.
Autor: red

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