Die nnz hatte gestern über die Stippvisite des Thüringer Wirtschaftsministers Wolfgang Tiefensee im Südharz berichtet. Dazu gibt es Anmerkungen des Harzklubzweigvereins Ilfeld-Wiegersdorf...


Prima, wenn sich ein Thüringer Minister für den Südharz und dann auch noch für den Tourismus interessiert. Eine Fahrt mit dem Quirl, dem Combino oder Besuch der Nordhäuser Traditionsbrennerei sind interessante touristische Ziele unserer Region. Reicht das aus um sich allseitig über den Tourismus im Südharz zu informieren?

Nein, denn Tourismus in der Region ist mehr als nur die heutigen Besuchsstationen des Ministers. Tourismus ist Gastgewerbe, regionales Essen und Kultur usw., aber auch Wandern und die Erholung. So richtig „Auf dem Schirm“ hatte es die Delegation aus Erfurt aber nicht! „Ohne die Harzklubzweigvereine wäre der Harz nur ein Gebirge“ äußerte sich unser ehemaliger Landrat Joachim Claus.

Ich bin Mitglied im Harzklubzweigverein. Ilfeld Wiegersdorf. Wir betreuen ein Gebiet von ca. 6000 ha Fläche, hauptsächlich Wald. Das sind:

• 220 km Wanderwege
  
• 589 Wanderhinweisschilder
  
• 12 Sitzgruppen
  
• 50 Bänke an herausragenden Aussichtspunkten

Viele, nicht alle, Wanderwege sind in einem ordentlichen Zustand. Aussichtspunkte wie, die Ilfelder Wetterfahne auf dem Herzberg,der Brockenblick,der Dreitälerblick und eine intakte Wegebeschilderung usw. zeigen, dass ein enormer Aufwand hier bewältigt wird.

Wir führen das ehrenamtlich, in unserer Freizeit und auf eigene Kosten durch. Zuwendungen aus dem Finanzhaushalt des Landes sind rar.

Wie lange unser Harzklub diese Aufgaben noch stemmen kann, ist ungewiss. Wir wollen den aktuellen touristischen Zustand erhalten und verbessern. Das sind unser Anspruch und unsere Verbundenheit zur Region! Darüber hätten wir auch gern mit Herrn Tiefensee gesprochen, diese Möglichkeit hat er nicht genutzt! Wir werden den Minister zu einer „Praxisnahen“ Information einladen.
Joachim Jauer, Harzklubzweigverein Ilfeld-Wiegersdorf