Das Sommerfest der Volkshochschule stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der gesunden Ernährung. Bei Fruchtsmoothies und Grillgut aus Meisterhand konnte man sich über das Für und Wider von sogenannten "Super Food" informieren lassen und einen kleinen Einblick in das Programm des kommenden Halbjahres bekommen...

Am Grill steht ein echter Meister: Jens Hörschelmann aus Jena ist nicht nur den deutschen Titel, sondern ist auch internationaler Grillmeister. Standardware vom Rost gibt es da nicht. Herr Hörschelmann hatte zum Sommerfest der Volkshochschule stattdessen Zuchinitoast an Frischkäse und seinen "German Wrap" mitgebracht.

Das bedeutet übersetzt soviel wie "deutscher Wickel" und war bei einem Besuch in den USA entstanden. Etwas "echt Deutsches" wollten die amerikanischen Freunde haben, und das heißt in den Staaten immer noch Wurst und Sauerkraut. Da echte Bratwurst nicht zu bekommen war ließ sich der Grillmeister etwa einfallen. Das Ergebnis war sein "German Wrap", eine Art Hackfleischroulade mit Sauerkraut im Teigmantel. "Das ist eine ganz einfache Sache, die Zutaten bekommen sie heute in der Kaufhalle und können das morgen selber zubereiten", sagte Hörschelmann.



Im Spätsommer wird der Grillmeister noch einmal an die Nordhäuser Volkshochschule zurückkehren. Dann soll es nicht nur Häppchen zum kosten geben, sondern gleich ein ganzes Grillseminar als Rundumpaket, erzählte Gerhard Tölle, Leiter der Nordhäuser Volkshochschule.

Eigentliches Rahmenthema war in diesem Jahr der Nordhäuser Eduard Baltzer, der als einer der Begründer der deutschen Vegetarierbewegung gilt. Im Haus ist dem Sohn der Stadt zur Zeit eine Ausstellung gewidmet.

Baltzers Zustimmung hätte sicher auch der Vortrag von Silke Schulze gefunden. Seit acht Jahren leitet Frau Schulze den Kurs "Bunte Küche", der inzwischen seine "Stammkundschaft" gefunden hat. Zum Sommerfest sprach Frau Schulze über den Trend "Super Foods". Gemeint sind damit vermeintliche "Super Lebensmittel" die besonders gut für die Gesundheit sein sollen.

"Von Super Lebensmitteln kann man schon sprechen, allerdings wird der Begriff vor allem im Marketing benutzt um alles mögliche anzupreisen, vor allem exotische Produkte wie Chia-Samen oder Acaibeeren, die extra aus Übersee importiert werden und hierzulande nur als Pulver zu haben sind.", erklärte die Ernährungsexpertin, "meiner Ansicht nach braucht man so etwas nicht, ohne den Wert dieser Lebensmittel schmälern zu wollen. Wichtiger finde ich die Dinge, auf deren Entstehungsprozess wir selber Einfluss haben und was nicht um den halben Globus geschippert werden muss. Schwarze Johannisbeere, Heidelbeeren, Wallnuss und Leinsamen oder Grünkohl und Rote Beete im Winter - auch das ist "Super Food"", sagte Schulze.



In ihrem kommenden Kurs wird sie sich weiter mit dem Thema befassen und zusammen mit ihren Kursteilnehmern dann auch mit heimischen und exotischen "Super Foods" kochen. Wie es ganz gesund geht, demonstrierte Frau Schulze auch zum Sommerfest: es gab grüne Smoothies, Mixgetränke aus bunten Früchten, Blattsalat, Zitronenmelisse, Honig, Saft und Wasser.

Gute Neuigkeiten gab es für die Volkshochschule indes schon gestern. Im Kreistag hatte Stefan Nüßle erklärt das man einen Umzug in die Räume der Berufsschule plane und damit auch ein wenig Bestandssicherheit für die Kreisvolkshochschule geben wolle. Bis dahin wird aber noch das eine oder andere Sommerfest kommen und gehen - der Einzug kann erst stattfinden wenn das Humboldt-Gymnasium als aktuelle Nutzer ihr neu saniertes Schulgebäude beziehen können.
Angelo Glashagel