Sa, 10:58 Uhr
17.06.2017
nnz-Forum
Keine Utopie mehr
Warum wird in Deutschland gerade das Ende der Dieselära eingeläutet und was kann Elektromobiliät? Das fragte gestern Paulinchen in der nnz. Für Batterieexperte Tim Schäfer ist die Sachlage eindeutig: innovative Batteriesysteme sind heute keine Utopie mehr...
Was können Li-Ionen Batterien in der Elektromobilität?
Es besteht oft eine Unsicherheit, was denn die Batterien in Fahrzeugen mit neuen Bordnetzen oder teil – und elektrifizierten Antrieben können. Dabei gibt es mittlerweile belastbare Daten, die je nach Auslegung und Einsatz nachweisen, dass die angegebenen Lebens- und Leistungsdauerdaten insbesondere der deutschen Premiumfahrzeughersteller sogar deutlich übertroffen werden.
Zunächst einmal sollte gesagt werden, dass die Batterien aus ganzen Systemvarianten und diversen Aufbauten bestehen. Kommerziell sind etwa 25 verschiedene Li-Ionen-Batterien am Massenmarkt, daraus kommen für die Elektromobilität aus meiner Sicht weltweit 6 Varianten zum Einsatz. Die weitere Entwicklung geht im Antriebsbereich zu innovativen Systemen, die auch den Nachteil der mitunter noch als zu eng angesehen Reichweite (Energiegehalt) auflösen. Solche Batteriesysteme sind keine Utopie mehr.
Heute gibt es bereits Garantien. Je nach Ausführung und Auslegung des Fahrzeugs, die auf den Fahrzeugeinsatz langjährige Garantien geben 8 Jahre, 10 Jahre. Meint, die Batterien haben dann noch oft im Vergleich zu der ursprünglichen Energiespeicherkapazität mehr als 80% verfügbar. So wird oft das Ende des Lebenszyklus definiert, das bedeutet aber eben nicht das Ende des Elektroautos oder der Batterie. Nach diesem Zeitraum stellen Batterien aber nicht einfach ihren Dienst ein. Mit Ende des Lebenszyklus ist also in der Regel erst einmal die Reduzierung der Leitungsfähigkeit auf 70-80% der ursprünglich verfügbaren Batteriekapazität gemeint. Dann hat das Elektroauto viele tausende km auf der Uhr, je nach Auslegung (!). Das sind schon mehr als 160000 km, oder auch mehr als 200 000 km.
Ein Elektroauto kann also auch nach vielen Jahren weiterhin mit der Originalbatterie fortbewegt werden, ab dann allerdings mit 20 % reduzierter Reichweite sowie erhöhter Wiederaufladeregelmäßigkeit. Dies für die urbane Verwendung mit regenerativ gewonnenem Strom nicht nur im Schnelladeverfahren realisiert, ist eine vorzügliche, heute besonders wirtschaftlich abbildbare, ökologisch sinnvolle Nutzerstrategie.
Durch Garantien und Service der Anbieter sollten auch die Folgekosten in Gesamtsicht im kleineren Risiko stehen, als gemeinhin angenommen. Aber, die Kosten müssen und kommen runter, es gibt bereits Überkapazitäten. Weil der Markthochlauf doch nicht ganz so gelaufen ist, wie dies angenommen war.
Immer mehr Hersteller von Elektroautos bieten außerdem spezielle Leasing-Angebote an, bei denen die Batterie separat vom Fahrzeug geleast wird. Bei Ende ihres Lebenszyklus wird die Batterie dann einfach ausgetauscht, falls der Besitzer das Fahrzeug behalten möchte.
Man muss aber auch fair vergleichen, denn doch nicht nur bei Elektroautos tritt mit der Zeit eine Verschlechterung der Leistungsfähigkeit auf. Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotoren verfügen im Vergleich zu Elektromotoren über eine deutlich höhere Störanfälligkeit und Materialabnutzung, auch bei diesen kann daher beispielsweise nach acht Jahren nicht mehr die ursprüngliche Leistung abgerufen werden. Hier stehen dann also früher oder später ebenfalls Reparaturmaßnahmen oder ein Ersetzen des Motors an, wenn man das Fahrzeug weiter nutzen möchte.
Ja und es gibt Batterietypen, die etwa mit Titanat am Markt sehr hohe zyklische, wie kalendarische Lebensdauern nachweisen. Schon über 20 Jahre sind möglich, in dem Beispiel dann sogar zuzüglich einer zweiten Nutzung, etwa als stationär genutzter Speicher.
Daimler, BMW, VW arbeiten mit unterschiedlichen Batterietypen, die aber allesamt individuell genau so innovativ sind. Viele Testergebnisse bestätigen dies. Der Kunde muss sehen, ob sein Fahrbedarf da passt. TESLA hat jüngst auch bestätigt, dass die jetzige Batteriegeneration schon mit superb NMC Li-ion cells werden es bei TESLA offenbar dann sogar 480.000 km und der neue Elektrofahrzeugspeicher hält mehr als 20 Jahre. Aber wer fährt sein Auto schon mehr als 20 Jahre?
Tim Schäfer
Autor: redWas können Li-Ionen Batterien in der Elektromobilität?
Es besteht oft eine Unsicherheit, was denn die Batterien in Fahrzeugen mit neuen Bordnetzen oder teil – und elektrifizierten Antrieben können. Dabei gibt es mittlerweile belastbare Daten, die je nach Auslegung und Einsatz nachweisen, dass die angegebenen Lebens- und Leistungsdauerdaten insbesondere der deutschen Premiumfahrzeughersteller sogar deutlich übertroffen werden.
Zunächst einmal sollte gesagt werden, dass die Batterien aus ganzen Systemvarianten und diversen Aufbauten bestehen. Kommerziell sind etwa 25 verschiedene Li-Ionen-Batterien am Massenmarkt, daraus kommen für die Elektromobilität aus meiner Sicht weltweit 6 Varianten zum Einsatz. Die weitere Entwicklung geht im Antriebsbereich zu innovativen Systemen, die auch den Nachteil der mitunter noch als zu eng angesehen Reichweite (Energiegehalt) auflösen. Solche Batteriesysteme sind keine Utopie mehr.
Heute gibt es bereits Garantien. Je nach Ausführung und Auslegung des Fahrzeugs, die auf den Fahrzeugeinsatz langjährige Garantien geben 8 Jahre, 10 Jahre. Meint, die Batterien haben dann noch oft im Vergleich zu der ursprünglichen Energiespeicherkapazität mehr als 80% verfügbar. So wird oft das Ende des Lebenszyklus definiert, das bedeutet aber eben nicht das Ende des Elektroautos oder der Batterie. Nach diesem Zeitraum stellen Batterien aber nicht einfach ihren Dienst ein. Mit Ende des Lebenszyklus ist also in der Regel erst einmal die Reduzierung der Leitungsfähigkeit auf 70-80% der ursprünglich verfügbaren Batteriekapazität gemeint. Dann hat das Elektroauto viele tausende km auf der Uhr, je nach Auslegung (!). Das sind schon mehr als 160000 km, oder auch mehr als 200 000 km.
Ein Elektroauto kann also auch nach vielen Jahren weiterhin mit der Originalbatterie fortbewegt werden, ab dann allerdings mit 20 % reduzierter Reichweite sowie erhöhter Wiederaufladeregelmäßigkeit. Dies für die urbane Verwendung mit regenerativ gewonnenem Strom nicht nur im Schnelladeverfahren realisiert, ist eine vorzügliche, heute besonders wirtschaftlich abbildbare, ökologisch sinnvolle Nutzerstrategie.
Durch Garantien und Service der Anbieter sollten auch die Folgekosten in Gesamtsicht im kleineren Risiko stehen, als gemeinhin angenommen. Aber, die Kosten müssen und kommen runter, es gibt bereits Überkapazitäten. Weil der Markthochlauf doch nicht ganz so gelaufen ist, wie dies angenommen war.
Immer mehr Hersteller von Elektroautos bieten außerdem spezielle Leasing-Angebote an, bei denen die Batterie separat vom Fahrzeug geleast wird. Bei Ende ihres Lebenszyklus wird die Batterie dann einfach ausgetauscht, falls der Besitzer das Fahrzeug behalten möchte.
Man muss aber auch fair vergleichen, denn doch nicht nur bei Elektroautos tritt mit der Zeit eine Verschlechterung der Leistungsfähigkeit auf. Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotoren verfügen im Vergleich zu Elektromotoren über eine deutlich höhere Störanfälligkeit und Materialabnutzung, auch bei diesen kann daher beispielsweise nach acht Jahren nicht mehr die ursprüngliche Leistung abgerufen werden. Hier stehen dann also früher oder später ebenfalls Reparaturmaßnahmen oder ein Ersetzen des Motors an, wenn man das Fahrzeug weiter nutzen möchte.
Ja und es gibt Batterietypen, die etwa mit Titanat am Markt sehr hohe zyklische, wie kalendarische Lebensdauern nachweisen. Schon über 20 Jahre sind möglich, in dem Beispiel dann sogar zuzüglich einer zweiten Nutzung, etwa als stationär genutzter Speicher.
Daimler, BMW, VW arbeiten mit unterschiedlichen Batterietypen, die aber allesamt individuell genau so innovativ sind. Viele Testergebnisse bestätigen dies. Der Kunde muss sehen, ob sein Fahrbedarf da passt. TESLA hat jüngst auch bestätigt, dass die jetzige Batteriegeneration schon mit superb NMC Li-ion cells werden es bei TESLA offenbar dann sogar 480.000 km und der neue Elektrofahrzeugspeicher hält mehr als 20 Jahre. Aber wer fährt sein Auto schon mehr als 20 Jahre?
Tim Schäfer
Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
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Kommentare
Wolfi65
17.06.2017, 11.30 Uhr
Alles schön und gut
Aber....
wenn ein Großteil der Deutschen sich ein E-Car zulegt und dadurch kein Kraftstoff in den heutigen Mengen an den Tankstellen mehr verkauft wird, wie will der Staat BRD dann noch die Steuern einfahren?
Soll dann die Kilowattstunde in exorbitanten Höhen steigen bis sich der E-Car Normalverbraucher es sich nicht mehr leisten kann, seine elektrischen Geräte wie bisher betreiben zu können?
Selbst vor der Tatsache, das die heutigen elektrischen Verbraucher nur ein Bruchteil von dem Strom entnehmen, welcher noch vor 10 Jahren verbraucht wurde, wird wohl Strom nur noch für gut Betuchte zur Verfügung stehen.
Wie will CDU Schäuble die Steuerlöcher stopfen?
Vielleicht eine Luftsteuer erheben?
Oder die Branntweinsteuer in die Höhe treiben, bis kein Alkohol mehr getrunken wird?
Oder die Schachtel Zigaretten auf 20 Euro heraufsetzen, bis keiner mehr raucht, weil es sich nur noch die Oberen leisten können?
Aber der Einfallsreichtum der Kassenwarte ist wahrscheinlich unerschöpflich.
wenn ein Großteil der Deutschen sich ein E-Car zulegt und dadurch kein Kraftstoff in den heutigen Mengen an den Tankstellen mehr verkauft wird, wie will der Staat BRD dann noch die Steuern einfahren?
Soll dann die Kilowattstunde in exorbitanten Höhen steigen bis sich der E-Car Normalverbraucher es sich nicht mehr leisten kann, seine elektrischen Geräte wie bisher betreiben zu können?
Selbst vor der Tatsache, das die heutigen elektrischen Verbraucher nur ein Bruchteil von dem Strom entnehmen, welcher noch vor 10 Jahren verbraucht wurde, wird wohl Strom nur noch für gut Betuchte zur Verfügung stehen.
Wie will CDU Schäuble die Steuerlöcher stopfen?
Vielleicht eine Luftsteuer erheben?
Oder die Branntweinsteuer in die Höhe treiben, bis kein Alkohol mehr getrunken wird?
Oder die Schachtel Zigaretten auf 20 Euro heraufsetzen, bis keiner mehr raucht, weil es sich nur noch die Oberen leisten können?
Aber der Einfallsreichtum der Kassenwarte ist wahrscheinlich unerschöpflich.
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