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Di, 19:45 Uhr
13.06.2017
Filmabend mit dem Bündnis Grundeinkommen

Was wenn die Roboter übernehmen?

Der Fortschritt der Automatisierung hat auch im 21. Jahrhundert nicht halt gemacht. Zum analogen Roboter kommt heute die digitale Vernetzung und der Arbeitnehmer sieht sich mit einer neuen industriellen Revolution konfrontiert. Wo der Mensch bei all der Technik bleibt und wie Lösungsansätze aussehen könnten, darüber hatte der Verein „Bedingungsloses Grundeinkommen Nordhausen e.V.“ in der vergangenen Woche im Weltladen gesprochen...

Zur Einführung wurde die ARD-Reportage „Schichtwechsel – die Roboter übernehmen“ gezeigt. Industrie 4.0 ist längst keine Zukunftsmusik mehr, der Film zeigt anhand verschiedener Beispiele wie weit man heute schon ist. „Es betrifft am Ende so gut wie jeden weil vom Bankwesen bis zum Autobau so gut wie jede Branche betroffen sein wird“, sagte Susanne Schickschneit vom Verein BGE Nordhausen.

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Am Beispiel Volkswagen zeigt die Reportage, die auch in der Mediathek der ARD zu finden ist, die volkswirtschaftliche Realität – die Neueinstellungen würden sich zu Gunsten der Automatisierung hier in Zukunft in Grenzen halten, kostet den Konzern doch eine menschliche Arbeitsstunde im Schnitt 40 Euro, eine maschinelle gerade einmal drei bis sechs Euro, heißt es in Film.

„Wir brauchen eine ernsthafte Auseinandersetzung darüber welchen Stellenwert Erwerbsarbeit bei uns in Zukunft haben soll. Arbeit gibt es viel aber nicht von jeder Arbeit kann man auch Leben“, sagten Schickschneit und ihre Mitstreiter, die mit den größtenteils jungen Gästen über eben jene Fragen diskutierte. Handlungsbedarf gebe es schon heute, so das Fazit des Abends, die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens müsse in jedem Fall ausprobiert werden.

Filmabend mit anschließender Diskussion um das Bedingungslose Grundeinkommen im Weltladen (Foto: Bündnis Grundeinkommen Nordhausen) Filmabend mit anschließender Diskussion um das Bedingungslose Grundeinkommen im Weltladen (Foto: Bündnis Grundeinkommen Nordhausen)

Eine nächste Gelegenheit, mit den Vereinsmitgliedern ins Gespräch zu kommen, bietet sich am 07. Juli ab 19 Uhr zum offenen monatlichen BGE-Stammtisch in der Gaststätte “Brandenburg” in Nordhausen.
Autor: red

Kommentare
Real Human
20.06.2017, 08.59 Uhr
Abseits der Lutheritis:
Selbst manchen Theologen geht diese exzessive „Lutheritis“ mittlerweile auf die Nerven:

Luther hie Luther do
Bald hängt sein Bild auf jedem Klo
Luther einfach überall
Auch in jedem Hühnerstall

(Das ist selbstverständlich keine höhere Dichtkunst, sondern soll nur die ans Wahnhafte grenzende gegenwärtige Lutherverehrung karikieren.)

Die kleine Runde, die sich hier im Weltladen versammelt hat, geht nach meiner Kenntnis jedenfalls nicht von Luthers „Gnadenlehre“ aus. Nein, wir sind nicht von der „Gnade Gottes“ abhängig, sondern leider immer noch vom Wohlwollen der Finanzeliten und dem, was sie durch ihre Lobbyisten in die Gesetze schreiben lassen.

„Gott“ war immer schon die unfassbare Nebelkerze, mit der die jeweils Herrschende Klasse seit der Sklaverei die wahren Machtverhältnisse vernebelt hat. Lief etwas schief, so lag es am „unergründlichen Ratschluss Gottes“ und nicht an den „Eliten“, die Gott erst erfunden hatten. „Gott“ hatte eben mal wieder gestraft.

Mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen wird nur eine Mindestforderung nach einer bedingungslosen soziokulturellen Existenzsicherung gestellt. Die wirtschaftliche Existenz von immer mehr Menschen ist nämlich in Gefahr. Die Gefahr des Arbeitsplatzverlustes geht nicht nur von der Globalisierung aus. Rechtspopulisten wollen uns das weismachen. Vielmehr werden künftig immer mehr Arbeitsplätze von „Kollege Roboter“ besetzt. Diesmals aber schafft die Maschine weniger neue Arbeitsplätze als sie uns alte wegnimmt. Dies zeigt der Film „Schichtwechsel – die Roboter übernehmen“.

Der Feind ist aber nicht „das Stück Silikon“ (Klaus Lage „Monopoly“), sondern der Kapitalist, der sich um die entstehenden Erwerbslosen einen Dreck schert. Die Superreichen aus dem Silicon Valley haben dies allerdings weitaus besser erkannt als die modern daherkommenden Neurechten von der AfD!

Mal eine garnicht so neue „Verschwörungstheorie“:

Vielleicht ist die AfD ja auf Initiative eines Vereins von Hardcore-Kapitalisten gegründet worden? Es gibt durchaus Stimmen, die die AfD mit der amerikanischen Tea Party und der Trump-Administration vergleichen. Und hier in der nnz gibt es bekanntlich einen Kommentator „Müller13“, der das BGE als „realitätsfernen Mumpitz“ bezeichnet.

„Die Zauberworte für Wohlstand heißen: Freiheit, privates Eigentum und Eigenverantwortung.
Nur mit Leistung gibt es Wohlstand. Diesen einfachen Zusammenhang negiert das BGE.“ („Müller13“)

Dies sind alles Lösungsansätze von Vorgestern. Neuaufgüsse des American Dream oder „Vom Tellerwäscher zum Millionär“, der bis tief in die SPD hinein falsche Hoffnungen weckt – wecken soll! (Metaphorisch entlarvt z.B. in http://arnoldzwicky.s3.amazonaws.com/BizarroCarrotStick.gif )

Die Erkenntnis, dass wir uns immer schneller auf eine TECHNOLOGISCHE SINGULARITÄT zubewegen, ist diesen ewig Rückwärtsgewandten natürlich schon überhaupt nicht abzuverlangen. Aber das passt genau zur zeitgeistbedingten Beschränktheit Luthers, wohin Manche den einfachen Bürger gern wieder zurückbeamen würden.
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