So wirklich ansehnlich war das alte Pumpenhäuschen in der Bleicheröder Löwentorstraße schon lange nicht mehr. Die Schülerinnen und Schüler der nahegelegenen Regelschule sind dem Zahn der Zeit jetzt mit frischer Farbe und professioneller Unterstützung zu Leibe gerückt...

Sie haben sich selbst ein kleines Denkmal gesetzt - die Schülerinnen und Schüler der Löwentorschule, die sich für die Verschönerung ihrer Stadt ins Zeug gelegt haben, durften die Motive, die nun auf den vier Wänden des alten Pumpenhäuschens prangen, selber auswählen.

Ihr junges Selbst haben sie auf die Wand gebannt, mal Übergroß, mal zusammengerückt als Gruppe, mal lachend, mal brüllend und fauchend wie der Löwe, der ihrer Straße und damit auch ihrer Schule den Namen gab. Geholfen hat dabei der Leipziger Graffittikünstler Viktor Sobek. Farbsprühdosen hatte er natürlich dabei, die waren aber eher dazu gedacht, dass sich die Jugendlichen selber am sprühen ausprobieren konnten. Für ihr großes Kunstwerk griffen der Künstler und seine Helfer auf eine ältere Technik zurück, dem sogenannten "Muralismus". Ganz klassisch mit Farbe und Pinsel wurden dabei die leicht stilisierten Motive aufgetragen.


Es solle schon schick aussehen, meinte der Künstler, der in Halle studiert und dort geholfen hat ein ganzes Stadtviertel zu verzieren, insgesamt 70 Hausfassaden. "Urbane Kunst bietet in der Stadtentwicklung großes Potential", sagte Sobeck, neben der Verschönerung brächten die Kunstwerke die Leute aus dem Viertel auch dazu, sich darüber auszutauschen.

Die Schülerinnen und Schüler wären sicherlich wieder gerne dabei. Es sei toll wenn man so etwas cooles und modernes in der Stadt sehen würde, meinte etwa Darlien Roggenbuck, die schon im vergangenen Jahr bei der ersten Phase des Projektes dabei war. Initiiert und betreut wurde die Idee vom Verein Horizont, der die Aktion über das Programm "Jugend stärken im Quartier" in Zusammenarbeit mit dem Nordhäuser Landratsamt realisieren konnte.


In der Nachbarschaft der Löwentorstraße sei das Projekt gut angekommen freute sich Bleicherodes Bürgermeister Frank Rostek. Den Anwohner habe das Engagement der Schüler gefallen. Ob man an auch an anderer Stelle mehr Farbe in die alte Fachwerkstatt bringen kann, dazu konnte Rostek noch nichts sagen.
Angelo Glashagel