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Di, 13:43 Uhr
30.05.2017
Lass uns übers Wetter reden...

Zu warm und zu kalt

Das Wetter eignet sich ja bekanntermaßen exzellent dazu, behäbige Konversation zu beleben. Wer es also ganz genau wissen will, dem können die Experten vom Deutschen Wetterdienst reichlich Gesprächsstoff an die Hand geben. Zum Beispiel über ein meterologisch äußerst "abwechslungsreiches" Frühjahr...

Die Mitteltemperatur des meteorologischen Frühlings lag mit 9,6 Grad Celsius (°C) um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung plus 1,1 Grad. Ausschlaggebend für die deutlich positive Abweichung war der März 2017, der wärmste März seit Beginn flächendeckender Wetteraufzeichnung im Jahre 1881.

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Mit einer bemerkenswerten Differenz von 3,7 Grad über der Referenz wurden die Weichen für einen insgesamt zu warmen Frühling gestellt. Die Pflanzenwelt reagierte auf das milde Frühjahr mit sehr früher Blüte und Blattentfaltung.

Umso verheerender wirkten sich die
Kaltlufteinbrüche Mitte April auf die dann schon weit
vorangeschrittene Vegetation aus. Besonders die Nacht zum 20. April brachte, außer an den Küsten, überall in Deutschland leichten bis mäßigen Frost. Dabei meldete Oberstdorf mit -10,1 °C die bundesweit tiefste Temperatur des gesamten Frühlings. Vor allem der Mai bereitete dann aber wieder den Weg Richtung Sommer. Eine kurze, markante Hitzewelle zum Ende des Wonnemonats brachte etliche „Heiße Tage“, tlw. auch neue Stationsrekorde, bei Tageshöchstwerten von fast 35 °C. Am höchsten stieg das Quecksilber dabei am 29. in Bad-Kreuznach, westlich von Mainz, mit gemessenen 34,6 °C.

Wetterbild (Foto: Angelo Glashagel) Wetterbild (Foto: Angelo Glashagel)

Südwesten und Osten zu trocken

Zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren konnte der Frühling sein Niederschlagssoll nicht erreichen. Statt 186 Liter pro Quadratmeter (l/m²) im bundesweiten Mittel, fielen nur etwa 155 l/m² und damit 83 Prozent des vieljährigen Durchschnitts. Unter reichlich Hochdruckeinfluss blieb es im Südwesten und Osten Deutschlands besonders trocken, wobei im östlichen Sachsen-Anhalt sowie im südwestlichen Rheinland-Pfalz örtlich sogar nur 65 l/m² zusammenkamen. Anders im äußersten Süden: Diesen überquerten mehrfach Tiefausläufer und brachten verbreitet hohe Niederschlagsmengen. Schauerartig verstärkter Dauerregen am Alpenrand führte in Ruhpolding-Seehaus am 18. März mit 102,4 l/m² zur bundesweit größten Tagesmenge. Insgesamt fiel im äußersten Süden mit bis zu 670 l/m² der meiste Niederschlag. Zu Ostern, am 16. und 17. April, kam es in der einfließenden Kaltluft tlw. bis ins Flachland zu Schneefällen. Im Mai kam es durch heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel örtlich zu starken Schäden.

Deutlich mehr Sonnenschein

Im Frühling lag die Sonnenscheindauer mit etwa 525 Stunden gut 14 Prozent über ihrem Soll von 459 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne im südlichen Baden-Württemberg und Saarland mit bis zu 655 Stunden. In Sachsen sowie Thüringen waren es dagegen gebietsweise nur rund 430 Stunden.

Thüringen

Bei durchschnittlich 9,4 °C (7,1 °C) erreichte Thüringen eine Niederschlagsmenge von lediglich etwa 135 l/m² (176 l/m²). Laut DWD-Analysen war das Bundesland mit fast 495 Stunden (448 Stunden) das vergleichsweise sonnenscheinärmste Bundesland. Schwere Gewitter in Mellingen bei Weimar verursachten am 19. März enorme Schäden an der dortigen Infrastruktur. Zudem entgleiste aufgrund eines Unwetters mit nachfolgendem Erdrutsch ein Regionalzug nahe des Bahnhofs Stadtroda bei Jena.
Autor: red

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