Mi, 11:00 Uhr
24.05.2017
Neue Wahrzeichen für Nordhausen
Keine Mauern, dafür Wälle
Wer mit offenen Augen am süd-östlichen Rand von Nordhausen unterwegs ist, der wird in den zurückliegenden Monaten, Wochen und Tagen einige landschaftliche Veränderungen wahrgenommen haben. Entwicklung nennen das die Planer im Nordhäuser Rathaus. Doch diese Entwicklung kann förderlich oder hemmend sein...
Dieser Wall schützt Seelano und begrünt sich derzeit (Foto: nnz)
Wer von Sondershausen kommend, die B4 entlangfährt, der hat sich womöglich an den Erdwall rechter Hand gewöhnt. Der wurde aufgeschütttet und begrünt, um die künftigen Seelano-Teilhaber vom Straßenlärm abzuschotten. Der Blick auf den See ist für alle Zeit versperrt. Ein langwieriges Planungsverfahren war dem vorausgegangen, die Investoren wurden dabei auch vom Amt für Zukunftsfragen und Stadtentwicklung unterstützt.
Dazu ist solch ein Amt natürlich auch da. Es schaut in die Zukunft und es entwickelt. Die neueste Entwicklung ist an der Zufahrt zum Strandbad an den Kiesteichen zu bestaunen. Auch hier erhebt sich mittlerweile ein imposanter Wall. In mittelalterlichen Kategorien gedacht, erinnert das, was da entsteht, an eine Festung.
Dieser Wall schützt vier künftige Wohnhäuser (Foto: nnz)
Vier Einfamilienhäuser sollen dahinter gebaut werden, sozusagen "Feuerland 2". Alles beschlossen, wie die Stadtentwickler der nnz auf Anfrage mitteilen. Die "Aufschüttung" ist genehmigt worden, um das dahinter liegende Wohngebiet von den Blicken der Neugierigen "abzuschirmen". Man will ungestört sein und diejenigen, die daran vorbeifahren fragen sich, warum der gemeine Wohngrundstückbesitzer einen Zaun nicht höher als 180 Zentimeter errichten darf. Aber der gemeine Grundstücksbesitzer wohnt auch in Nordhausen-Ost oder Salza und nicht am See.
Auch Familie H. (Name von der Redaktion geändert) ) fährt an dem neuen Wall immer wieder entlang. In zufälligen Gesprächen erfuhren die H.'s, dass es entlang des Wirtschaftsweges parallel zur Zorge in Richtung gesperrter Brücke in Bielen ein kleines Grundstück gibt, das neben zwei weiteren bebauten Grundstücken liegt und das einen eher ungenutzten Zustand vermuten lässt. Nach Recherchen stellte sich heraus, dass dieses Grundstück im Besitz der Parkhaus- und Bädergesellschaft ist, defacto also in kommunaler Hand. Dieses Unternehmen hätte durchaus Gespräche über einen Verkauf oder eine Verpachtung geführt, denn die interessierte Familie wollte dort einen kleinen Geräteschuppen aus dem Baumarkt aufstellen, wollte ein paar Beete anlegen, wie es die Nachbarn tun und wollte einfach Natur genießen.
Dieses "Handtuch" darf nicht entwickelt werden. (Foto: Google Earth)
Dieses Begehren der normalen Familie sahen die Entwickler des besagten Amtes schon nach ersten Informationen sehr kritisch. Wie sich dann herausstellte, darf auf diesem schmalen Handtuch überhaupt nichts entwickelt werden, schon gar nicht vom gemeinen Bürger. Auf Nachfrage bei den kommunalen Entwicklern, ließen die mitteilen, dass hier Freizeit und Erholung entwickelt werden können. Allerdings bestehe hier Überflutungsgefahr durch die benachbarte Zorge. Wörtlich: "Der Uferbereich zwischen Strandbad und Zorgebrücke ist Überschwemmungsgebiet. Erst nach dem Brückenneubau und nach Ausbaumaßnahmen an der Zorge und deren Ufer ist eine Freilegung von der Überflutungsgefahr möglich." Trotzdem gibt es natürlich Planungsaussagen und es seien bereits mehrere Versuche gestartet worden, einen B-Plan aufzustellen, doch "bisher scheiterte es am Überschwemmungsgebiet und an wirtschaftlich darstellbaren Nutzungen", ließen die Entwickler mitteilen. Final hieß es: "Bauflächen sind nicht zulässig." Familie H. würde das Überschwemmungsrisiko eingehen, die weggeschwemmten Erdbeerpflanzen seien verkraftbar.
nnz-Recherchen zufolge soll es Ende des vorigen Jahrtausends bereits kommunale Versuche gegeben haben, diesem Stück bracher Erde Leben einzuhauchen, doch es entwickelte sich anders. Ein solches Verhalten ist für den Laien eher unverständlich und lässt Schlussfolgerungen zu. Hier - im Kleinen - wird alles, aber auch alles "kritisch" gesehen. Im Großen verhält sich das Amt anders. Als die nnz vor Wochen Anfragen zum Stand der Planungen rund um das Seelano-Vorhaben an das Entwicklungsamt stellte, gab es von da keine Antwort, stattdessen rief einen Tag später der Investor in der Redaktion an, um die nnz zu einem Gespräch einzuladen. Seit diesem Zeitpunkt sind wir mit baurechtlichen Anfragen - zumindest an das Rathaus - eher vorsichtig.
Zurück zum Begehren des normalen Bürgers. Der hätte das "Handtuch-Grundstück" großzügigerweise pachten können. Maximal für zwei oder drei Jahre. Der Traum des normalen Bürger ging dennoch nicht in Erfüllung, wie hätte er den Werkzeugschuppen, Erdbeeren oder Kartoffeln schützen können. Einen Zaun zu errichten wird dank der Entwickler nicht möglich sein. Vielleicht sollte es Familie H. mal mit der Beantragung für die Errichtung eines mehrere Meter hohen Erdwalls versuchen. Derartige planerischen Komponenten passen wahrscheinlich eher in die Entwicklung der Stadt Nordhausen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: redDieser Wall schützt Seelano und begrünt sich derzeit (Foto: nnz)
Wer von Sondershausen kommend, die B4 entlangfährt, der hat sich womöglich an den Erdwall rechter Hand gewöhnt. Der wurde aufgeschütttet und begrünt, um die künftigen Seelano-Teilhaber vom Straßenlärm abzuschotten. Der Blick auf den See ist für alle Zeit versperrt. Ein langwieriges Planungsverfahren war dem vorausgegangen, die Investoren wurden dabei auch vom Amt für Zukunftsfragen und Stadtentwicklung unterstützt.
Dazu ist solch ein Amt natürlich auch da. Es schaut in die Zukunft und es entwickelt. Die neueste Entwicklung ist an der Zufahrt zum Strandbad an den Kiesteichen zu bestaunen. Auch hier erhebt sich mittlerweile ein imposanter Wall. In mittelalterlichen Kategorien gedacht, erinnert das, was da entsteht, an eine Festung.
Dieser Wall schützt vier künftige Wohnhäuser (Foto: nnz)
Vier Einfamilienhäuser sollen dahinter gebaut werden, sozusagen "Feuerland 2". Alles beschlossen, wie die Stadtentwickler der nnz auf Anfrage mitteilen. Die "Aufschüttung" ist genehmigt worden, um das dahinter liegende Wohngebiet von den Blicken der Neugierigen "abzuschirmen". Man will ungestört sein und diejenigen, die daran vorbeifahren fragen sich, warum der gemeine Wohngrundstückbesitzer einen Zaun nicht höher als 180 Zentimeter errichten darf. Aber der gemeine Grundstücksbesitzer wohnt auch in Nordhausen-Ost oder Salza und nicht am See.
Auch Familie H. (Name von der Redaktion geändert) ) fährt an dem neuen Wall immer wieder entlang. In zufälligen Gesprächen erfuhren die H.'s, dass es entlang des Wirtschaftsweges parallel zur Zorge in Richtung gesperrter Brücke in Bielen ein kleines Grundstück gibt, das neben zwei weiteren bebauten Grundstücken liegt und das einen eher ungenutzten Zustand vermuten lässt. Nach Recherchen stellte sich heraus, dass dieses Grundstück im Besitz der Parkhaus- und Bädergesellschaft ist, defacto also in kommunaler Hand. Dieses Unternehmen hätte durchaus Gespräche über einen Verkauf oder eine Verpachtung geführt, denn die interessierte Familie wollte dort einen kleinen Geräteschuppen aus dem Baumarkt aufstellen, wollte ein paar Beete anlegen, wie es die Nachbarn tun und wollte einfach Natur genießen.
Dieses "Handtuch" darf nicht entwickelt werden. (Foto: Google Earth)
Dieses Begehren der normalen Familie sahen die Entwickler des besagten Amtes schon nach ersten Informationen sehr kritisch. Wie sich dann herausstellte, darf auf diesem schmalen Handtuch überhaupt nichts entwickelt werden, schon gar nicht vom gemeinen Bürger. Auf Nachfrage bei den kommunalen Entwicklern, ließen die mitteilen, dass hier Freizeit und Erholung entwickelt werden können. Allerdings bestehe hier Überflutungsgefahr durch die benachbarte Zorge. Wörtlich: "Der Uferbereich zwischen Strandbad und Zorgebrücke ist Überschwemmungsgebiet. Erst nach dem Brückenneubau und nach Ausbaumaßnahmen an der Zorge und deren Ufer ist eine Freilegung von der Überflutungsgefahr möglich." Trotzdem gibt es natürlich Planungsaussagen und es seien bereits mehrere Versuche gestartet worden, einen B-Plan aufzustellen, doch "bisher scheiterte es am Überschwemmungsgebiet und an wirtschaftlich darstellbaren Nutzungen", ließen die Entwickler mitteilen. Final hieß es: "Bauflächen sind nicht zulässig." Familie H. würde das Überschwemmungsrisiko eingehen, die weggeschwemmten Erdbeerpflanzen seien verkraftbar.
nnz-Recherchen zufolge soll es Ende des vorigen Jahrtausends bereits kommunale Versuche gegeben haben, diesem Stück bracher Erde Leben einzuhauchen, doch es entwickelte sich anders. Ein solches Verhalten ist für den Laien eher unverständlich und lässt Schlussfolgerungen zu. Hier - im Kleinen - wird alles, aber auch alles "kritisch" gesehen. Im Großen verhält sich das Amt anders. Als die nnz vor Wochen Anfragen zum Stand der Planungen rund um das Seelano-Vorhaben an das Entwicklungsamt stellte, gab es von da keine Antwort, stattdessen rief einen Tag später der Investor in der Redaktion an, um die nnz zu einem Gespräch einzuladen. Seit diesem Zeitpunkt sind wir mit baurechtlichen Anfragen - zumindest an das Rathaus - eher vorsichtig.
Zurück zum Begehren des normalen Bürgers. Der hätte das "Handtuch-Grundstück" großzügigerweise pachten können. Maximal für zwei oder drei Jahre. Der Traum des normalen Bürger ging dennoch nicht in Erfüllung, wie hätte er den Werkzeugschuppen, Erdbeeren oder Kartoffeln schützen können. Einen Zaun zu errichten wird dank der Entwickler nicht möglich sein. Vielleicht sollte es Familie H. mal mit der Beantragung für die Errichtung eines mehrere Meter hohen Erdwalls versuchen. Derartige planerischen Komponenten passen wahrscheinlich eher in die Entwicklung der Stadt Nordhausen.
Peter-Stefan Greiner
Kommentare
henry12
24.05.2017, 07.57 Uhr
Dreckhaufen
Der Artikel spricht mir aus der Seele. Der aufgeschüttete Haufen verhindert nicht nur Blicke und Geräusche auf ein Projekt, was mich und sicher die meisten überhaupt nicht interessiert.
Es verhindert den Blick aufs Wasser und am Horizont die Harzausläufer. Also wird jetzt schon die Allgemeinheit von visuellen Reizen durch kommunalen Beschluss ausgegrenzt, wenn die Kasse stimmt. Wer pflegt den Erdhaufen eigentlich
gärtnerisch, gibt es da keine Auflagen oder soll dieser Anblick etwa so bleiben ? Das wär ja dann wirklich der Gipfel der Zumutung .
Es verhindert den Blick aufs Wasser und am Horizont die Harzausläufer. Also wird jetzt schon die Allgemeinheit von visuellen Reizen durch kommunalen Beschluss ausgegrenzt, wenn die Kasse stimmt. Wer pflegt den Erdhaufen eigentlich
gärtnerisch, gibt es da keine Auflagen oder soll dieser Anblick etwa so bleiben ? Das wär ja dann wirklich der Gipfel der Zumutung .
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murmeltier
24.05.2017, 08.04 Uhr
Klasse Beitrag
So ist das. Anderswo wird "genau" hingeschaut. Alle sind vor dem Gesetz gleich. Wer es glaubt? Für vier Eigenheime solch einen Wall. Das müssen wichtige Personen sein, dass sie sich so abschotten müssen?
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h-feld
24.05.2017, 08.18 Uhr
Was nützt schon der Wall...
...wenn morgens der Güllegeruch der Tierzucht über Seelano hinweg zieht.
Aber vielleicht bekommen sie ja noch ein Windrad hingestellt, welches den Mist wieder zurück pustet :D
Aber vielleicht bekommen sie ja noch ein Windrad hingestellt, welches den Mist wieder zurück pustet :D
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murmeltier
24.05.2017, 08.38 Uhr
Verstehen
Der Bürger muss doch nun endliche verstanden haben, die Wirtschaft, Investoren müssen doch unterstützt werden. Sie bringen doch Arbeitsplätze. Der Investor unterstützt die Kommune dann auch mit einer Spende für irgendwelche Feste.
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Herr Taft
24.05.2017, 08.43 Uhr
verstehe die Debatte nicht...
.... wenn die Häuslebauer einen 3 Meter hohen blickdichten Zaun dort hingesetzt hätten, würden sich dann hier auch alle so aufregen ? Ehrlich gesagt, finde ich den Wall, wenn er dann mal begrünt ist da ansprechender.
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Sonnenschein2014
24.05.2017, 09.02 Uhr
Skandal !
Das Thema wurde so oft in meinem Bekanntenkreis schon diskutiert und alle sind sauer wie der schöne Blick zum Wasser am Ortseingang verunstaltet wurde!
Wegen vier müssen alle Leiden.
Typisch für die Gesellschaft!
Wegen vier müssen alle Leiden.
Typisch für die Gesellschaft!
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Gothe
24.05.2017, 09.21 Uhr
Nordhäuser System
Da sieht man mal wieder die Vetternwirtschaft im Nordhäuser System.
Wir Doofen "normalen" Bürger sind doch selber Schuld das die mit uns machen was sie wollen weil wir uns von den Bonzen alles gefallen lassen.
Wir Doofen "normalen" Bürger sind doch selber Schuld das die mit uns machen was sie wollen weil wir uns von den Bonzen alles gefallen lassen.
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N. Baxter
24.05.2017, 11.28 Uhr
von oben
auf dem Wall kann man bestimmt wunderbar spazierengehen und so richtig schön den Damen und Herren von oben herab zuschauen.
Aus Galabausicht hätte man optisch ansprechendere, artenreichere und pflegeleichtere Varianten umsetzen können. In Punkto Schall hätte der Wall bis mx. Höhe Albertsmeyer ausgereicht mit einigen Tricks sogar noch kürzer...
Aus Galabausicht hätte man optisch ansprechendere, artenreichere und pflegeleichtere Varianten umsetzen können. In Punkto Schall hätte der Wall bis mx. Höhe Albertsmeyer ausgereicht mit einigen Tricks sogar noch kürzer...
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urbach44
24.05.2017, 12.40 Uhr
Dreckhaufen
Dem Kommentar von henry12 kann ich nur beipflichten. Die Stadteinfahrt aus Richtung Sondershausen hat aus landschaftlicher Sicht deutlich an Wert verloren. Hier wurden planerische Entscheidungen zugunsten einzelner und zu Lasten der Allgemeinheit getroffen. Diese Einschätzung betrifft auch das Neubaugebiet "Feuerland 2". Mit Sicherheit hätte es an Stelle dieser Festungswälle an beiden Standorten ansehnlichere und weniger aufwändige Lösungen gegeben.
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fcbayern
24.05.2017, 12.57 Uhr
Erst Überlegen, dann schreiben
Es handelt sich um verschiedene See´n, was einige hier noch nicht bemerkt haben. Aber erst mal meckern, nehme an, noch nie selbst da gewesen.
1. Wall an der B 4 aus Richtung Sondershausen schützt Seelando
2. Wall schützt Feuerland.
Die Stadt entscheidet welche Entwicklung wo statt findet.
1. Wall an der B 4 aus Richtung Sondershausen schützt Seelando
2. Wall schützt Feuerland.
Die Stadt entscheidet welche Entwicklung wo statt findet.
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Kritiker2010
24.05.2017, 13.13 Uhr
Lösung: Burgwall mit Panoramafenster
Ich bin mir auch sicher, dass es aus Gründen des Schallschutzes nicht notwendig ist, den gesamten See hinter einem Wall zu verstecken. Man sollte darauf hin wirken, dass der Erdhaufen an den Stellen von denen keine real! nachweisbare! und unverhältnismäßige! Lärmbelästigung ausgeht, zurückgebaut wird.
Zudem könnten auch kurze Unterbrechungen im Wall eingebaut werden, sodass zumindest ein paar Blicke aufs Wasser möglich sind. Im schlimmsten Fall könnte man diese Ausschnitte noch mit einer transparenten Schallschutzwand versehen ... was kostet die Welt ... an anderen Stellen werden doch auch Millionen versenkt.
Man berichtige mich, falls ich mich irre. Aber meines Wissens nach besitzt der Investor nur die Insel, nicht den ganzen See. Ich darf ja auch keinen Schlagbaum vor eine Straße stellen, nur weil dort u. a. auch mein Haus steht und mich der Verkehr stört.
Zudem könnten auch kurze Unterbrechungen im Wall eingebaut werden, sodass zumindest ein paar Blicke aufs Wasser möglich sind. Im schlimmsten Fall könnte man diese Ausschnitte noch mit einer transparenten Schallschutzwand versehen ... was kostet die Welt ... an anderen Stellen werden doch auch Millionen versenkt.
Man berichtige mich, falls ich mich irre. Aber meines Wissens nach besitzt der Investor nur die Insel, nicht den ganzen See. Ich darf ja auch keinen Schlagbaum vor eine Straße stellen, nur weil dort u. a. auch mein Haus steht und mich der Verkehr stört.
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SR15
24.05.2017, 13.28 Uhr
Klarstellung
Um den ganzen Hatern hier mal den Wind aus den Segeln zu nehmen:
Der Wall an der B4 dient dem Lärm- und Sichtschutz des Ufergebiets und das nicht um arme Bürger zu verärgern sondern als einer der ersten Schritte zur Errichtung von Seelano, einer Seenlandschaft mit Ferienhäusern. Dies soll den Tourismus in Nordhausen fördern und die Stadt nach außen bekannter machen. Ich bezweifle, dass die Mehrheit hier etwas gegen regional fördernde Baumaßnahmen hat.
Der zweite Wall dient wie auch schon der in "Feuerland 1" dem Wohnkomfort der dort zukünftig Ansässigen. Hat durch diesen Wall jemand einen Schaden davon geragen oder spricht nur der Neid der Besitzlosen?
Und um das klarzustellen: auch ich bin einer von den "Kleinen", nur einer von denen, die sich mit Ihren eigenen Dingen beschäftigen und den infrastrukturellen Ausbau der B4 als Autofahrer sehr begrüßen, auch mit dem Kompromiss auf eine schöne Aussicht verzichten zu müssen (auf welche man sich beim Autofahren sowieso nicht konzentrieren sollte)
Der Wall an der B4 dient dem Lärm- und Sichtschutz des Ufergebiets und das nicht um arme Bürger zu verärgern sondern als einer der ersten Schritte zur Errichtung von Seelano, einer Seenlandschaft mit Ferienhäusern. Dies soll den Tourismus in Nordhausen fördern und die Stadt nach außen bekannter machen. Ich bezweifle, dass die Mehrheit hier etwas gegen regional fördernde Baumaßnahmen hat.
Der zweite Wall dient wie auch schon der in "Feuerland 1" dem Wohnkomfort der dort zukünftig Ansässigen. Hat durch diesen Wall jemand einen Schaden davon geragen oder spricht nur der Neid der Besitzlosen?
Und um das klarzustellen: auch ich bin einer von den "Kleinen", nur einer von denen, die sich mit Ihren eigenen Dingen beschäftigen und den infrastrukturellen Ausbau der B4 als Autofahrer sehr begrüßen, auch mit dem Kompromiss auf eine schöne Aussicht verzichten zu müssen (auf welche man sich beim Autofahren sowieso nicht konzentrieren sollte)
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NDHler
24.05.2017, 13.48 Uhr
Ihr habt hier wirklich keine anderen Sorgen?
Echt traurig manche Kommentare!
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Crimderöder
24.05.2017, 14.27 Uhr
Der Wall
Ob der Ausblick auf einen Kiesschacht die Gegend tatsächlich aufwertet, darf doch arg bezweifelt werden. Viemehr ist es zu begrüßen, dass die Gewässer - sollen sie sich wirklich zu einer 'Seelandschaft' entwickeln - dadurch geschützt werden.
Einige Nörgler beklagen sich sicher auch über die Lärmschutzwände an der Autobahn, weil man dadurch nicht mehr so schön in die Landschaft schauen kann.
Einige Nörgler beklagen sich sicher auch über die Lärmschutzwände an der Autobahn, weil man dadurch nicht mehr so schön in die Landschaft schauen kann.
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Flitzpiepe
24.05.2017, 14.41 Uhr
Seelano und Tourismus?
da muss ich doch mal herzlich lachen.
Das war mal so gedacht und wenn es sowas wie ein Center Parc geworden wäre, wäre es auch was für den Tourismus geworden. Mal abgesehen von dem Gestank dort...
Was es aber jetzt ist, ist ein stink normaler Wohnpark im privatem Einzelverkauf. Was der Besitzer damit macht (selber bewohnen, vermieten oder Ferienhaus) ist seine Sache.
Das hat herzlich wenig mit Tourismus zu tun. Auch mit Wall wird ein verirrter Feriengast da nur einmal wohnen wollen. Da gibt es schönere Ferienhäuser am See mit Ausblick und ohne Gestank.
Das war mal so gedacht und wenn es sowas wie ein Center Parc geworden wäre, wäre es auch was für den Tourismus geworden. Mal abgesehen von dem Gestank dort...
Was es aber jetzt ist, ist ein stink normaler Wohnpark im privatem Einzelverkauf. Was der Besitzer damit macht (selber bewohnen, vermieten oder Ferienhaus) ist seine Sache.
Das hat herzlich wenig mit Tourismus zu tun. Auch mit Wall wird ein verirrter Feriengast da nur einmal wohnen wollen. Da gibt es schönere Ferienhäuser am See mit Ausblick und ohne Gestank.
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Fönix
24.05.2017, 16.49 Uhr
Der Dammbau zu Nordhausen
In diesem Fall gehe ich (ohne es im Detail geprüft zu haben) davon aus, dass die getroffenen Entscheidungen verwaltungsrechtlich nicht zu beanstanden sind. Der gesunde Menschenverstand sagt aber etwas Anderes. Vor dem Hintergrund der Bilder z.B. von der Elbe 2002 oder der Oder 1997 wird deutlich, dass das Gefährdungspotential von Fließgewässern jenseits der aktuellen Bemessungsgrenzen (HQ100 bzw. HQ200) deutlich ansteigt bzw. für bestimmte Bereiche dort überhaupt erst beginnt. Und hier wird es auch für NDH und sein Umland interessant, denn die rezenten Auen von Helme und Zorge weisen in der Region NDH eine Besonderheit auf: Das im Harzvorland normale hohe Längsgefälle der beiden Flüsschen (bewirkt vergleichsweise hohe Fließgeschwindigkeiten mit entsprechendem Gefahrenpotential) korreliert hier auf einem längeren Abschnitt mit sehr geringem Quergefälle in den Auen zwischen beiden Flusstälern. Das heißt, dass etwa ab der L3080 zwischen Zorge und Helme quasi eine gemeinsame Aue existiert und das hat natürlich unter bestimmten Voraussetzungen Auswirkungen auf das Hochwasserabflussgeschehen.
Ein Szenario mit weiträumigen Überflutungen zwischen Helme und Zorge ist unrealistisch, auch weil die betreffenden Kartenwerke der TLUG für diese Gewässer im Stadtgebiet von NDH nur vergleichsweise geringe Ausuferungen zeigen ? Hier möchte ich zu bedenken geben, dass die den Gefahrenkarten zugrunde liegenden hydraulischen Berechnungen davon ausgehen, dass auch im Hochwasserfall der freie Abfluss im Gewässerbett immer gewährleistet ist. Was aber schon bei einem HQ100 passiert, wenn z.B. eine oder mehrere der besonders an der Zorge zahlreich vorhandenen Brücken durch Treibgut (Potential dafür gibt es in den stromoberhalb gelegenen Überschwemmungsgebieten mehr als genug !) verlegt wird, kann sich jeder gerne ausmalen. Was in so einem Fall bei einem Hochwasserereignis jenseits von HQ200 abläuft, dürfte dann schon weit mehr den Bildern ähneln, die regelmäßig aus anderen Regionen dieser Erde gesendet werden.
Nun habe ich nicht die Illusion, dass dieses erhebliche Gefahrenpotential einen Masterplan generiert, der einen Weg aufzeigt, wie potentiell gefährdete Sachwerte (Bebauung, Infrastruktur) perspektivisch aus der Aue auf höhergelegene Flächen verlagert werden. Das würde unter anderem eine Flut harter juristischer Auseinandersetzungen auslösen, viele Betroffene würden auf den Bestandsschutz pochen. Außerdem gäbe eine solche Diskussion eine Steilvorlage für weitreichende Schadensersatzforderungen von Grundstückseigentümern gegenüber den Verwaltungsbehörden, wenn bei einem Extremhochwasser im Südharzvorland Wohn-, Gewerbe- und Industriebebauung zwischen B4 und A38 in großen Teilen tatsächlich hinweggerafft werden. Aber grundsätzlich kann ich mir nicht vorstellen, dass die Experten ein solches Szenario von vornherein ausschließen können und würden. Es ist nur in dem (behördlicherseits) vorgegebenen Berechnungsansatz nicht relevant.
Ich hätte jedenfalls bei den aktuellen stadtplanerischen Entscheidungen (z.B. auch hinsichtlich des Standortes der neuen Feuerwache !!) mehr Umsicht und Weitsicht erwartet. Denn wenn vorstehend beschriebenes Szenario eintritt, wirken meiner Meinung nach die neu aufgeschütteten Dämme für das Hochwasser wie Abflussbarrieren. Sie reduzieren bei einem solchen Ereignis in dieser konkreten räumlichen Ausprägung die Abflussmöglichkeiten der aufgestauten Wassermengen in die potentiellen Retentionsräume deutlich und erhöhen somit zusätzlich den Wasserstand in den überfluteten Gebieten.
Ein Szenario mit weiträumigen Überflutungen zwischen Helme und Zorge ist unrealistisch, auch weil die betreffenden Kartenwerke der TLUG für diese Gewässer im Stadtgebiet von NDH nur vergleichsweise geringe Ausuferungen zeigen ? Hier möchte ich zu bedenken geben, dass die den Gefahrenkarten zugrunde liegenden hydraulischen Berechnungen davon ausgehen, dass auch im Hochwasserfall der freie Abfluss im Gewässerbett immer gewährleistet ist. Was aber schon bei einem HQ100 passiert, wenn z.B. eine oder mehrere der besonders an der Zorge zahlreich vorhandenen Brücken durch Treibgut (Potential dafür gibt es in den stromoberhalb gelegenen Überschwemmungsgebieten mehr als genug !) verlegt wird, kann sich jeder gerne ausmalen. Was in so einem Fall bei einem Hochwasserereignis jenseits von HQ200 abläuft, dürfte dann schon weit mehr den Bildern ähneln, die regelmäßig aus anderen Regionen dieser Erde gesendet werden.
Nun habe ich nicht die Illusion, dass dieses erhebliche Gefahrenpotential einen Masterplan generiert, der einen Weg aufzeigt, wie potentiell gefährdete Sachwerte (Bebauung, Infrastruktur) perspektivisch aus der Aue auf höhergelegene Flächen verlagert werden. Das würde unter anderem eine Flut harter juristischer Auseinandersetzungen auslösen, viele Betroffene würden auf den Bestandsschutz pochen. Außerdem gäbe eine solche Diskussion eine Steilvorlage für weitreichende Schadensersatzforderungen von Grundstückseigentümern gegenüber den Verwaltungsbehörden, wenn bei einem Extremhochwasser im Südharzvorland Wohn-, Gewerbe- und Industriebebauung zwischen B4 und A38 in großen Teilen tatsächlich hinweggerafft werden. Aber grundsätzlich kann ich mir nicht vorstellen, dass die Experten ein solches Szenario von vornherein ausschließen können und würden. Es ist nur in dem (behördlicherseits) vorgegebenen Berechnungsansatz nicht relevant.
Ich hätte jedenfalls bei den aktuellen stadtplanerischen Entscheidungen (z.B. auch hinsichtlich des Standortes der neuen Feuerwache !!) mehr Umsicht und Weitsicht erwartet. Denn wenn vorstehend beschriebenes Szenario eintritt, wirken meiner Meinung nach die neu aufgeschütteten Dämme für das Hochwasser wie Abflussbarrieren. Sie reduzieren bei einem solchen Ereignis in dieser konkreten räumlichen Ausprägung die Abflussmöglichkeiten der aufgestauten Wassermengen in die potentiellen Retentionsräume deutlich und erhöhen somit zusätzlich den Wasserstand in den überfluteten Gebieten.
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Fönix
24.05.2017, 16.52 Uhr
Noch ein paar Sätze
zu einem sehr wichtigen Punkt im Artikel von PSG:
Dass viele betroffene Bürger Wut verspüren, wenn sie auf ihrem eigenen Grund und Boden in unmittelbarer Nachbarschaft solcher Großprojekte nicht einmal eine Schubkarrengarage aufstellen dürfen, ist nur zu verständlich. Zumal wenn hinsichtlich der betreffenden Genehmigungen bzw. Ablehnungsbescheide bei den Verwaltungen formaljuristisch alles in trockenen Tüchern liegt. Es verstärkt dann nämlich den Eindruck, den viele schon jetzt haben: Politik (und ihre verwaltungsrechtliche Umsetzung) wird für die gemacht, die genug Geld besitzen. Alle anderen gucken in die Röhre. Nach meinem Verständnis bezeichnen solche Verhältnisse perfekt das, was die BRD tatsächlich schon lange ist: eine Bananenrepublik !
Ich finde es mutig, richtig und wichtig, dass unsere Medien immer wieder auch solche kritischen Beiträge einstellen, die die Vorgänge im öffentlichen Leben aus der Sicht des kleinen Mannes beleuchten. Der hat zwar nicht immer Recht (und bekommt es noch viel seltener), trägt aber trotzdem nicht unwesentlich zur Meinungsbildung bei. Vielleicht wirkt es sich irgendwann einmal sogar darauf aus, wo die große Masse ihr Kreuzchen macht. Noch habe ich die Hoffnung nicht verloren.
Dass viele betroffene Bürger Wut verspüren, wenn sie auf ihrem eigenen Grund und Boden in unmittelbarer Nachbarschaft solcher Großprojekte nicht einmal eine Schubkarrengarage aufstellen dürfen, ist nur zu verständlich. Zumal wenn hinsichtlich der betreffenden Genehmigungen bzw. Ablehnungsbescheide bei den Verwaltungen formaljuristisch alles in trockenen Tüchern liegt. Es verstärkt dann nämlich den Eindruck, den viele schon jetzt haben: Politik (und ihre verwaltungsrechtliche Umsetzung) wird für die gemacht, die genug Geld besitzen. Alle anderen gucken in die Röhre. Nach meinem Verständnis bezeichnen solche Verhältnisse perfekt das, was die BRD tatsächlich schon lange ist: eine Bananenrepublik !
Ich finde es mutig, richtig und wichtig, dass unsere Medien immer wieder auch solche kritischen Beiträge einstellen, die die Vorgänge im öffentlichen Leben aus der Sicht des kleinen Mannes beleuchten. Der hat zwar nicht immer Recht (und bekommt es noch viel seltener), trägt aber trotzdem nicht unwesentlich zur Meinungsbildung bei. Vielleicht wirkt es sich irgendwann einmal sogar darauf aus, wo die große Masse ihr Kreuzchen macht. Noch habe ich die Hoffnung nicht verloren.
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Nörgler
24.05.2017, 17.16 Uhr
Belebung des Tourismus
Das sind doch "Scheinargumente". Hier verhält es sich doch meiner Meinung nach genauso wie beim Bau der Bibliothek, wo das Argument herhalten musste, vieler Nutzer werden aus Sangerhausen kommen. Wo ein Wille ist, ist auch immer ein Weg. So einfach ist das. Alles muss nur schön "verpackt" werden, dann wird das schon.
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