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Do, 22:27 Uhr
18.05.2017
Stadtrat Bleicherode

Viele gute und eine unerfreuliche Nachricht

Im Bleicheröder Stadtrat durfte man sich am Abend ausnahmsweise einmal mit vorwiegend guten Nachrichten befassen. An vielen Stellen der Stadt geht es trotz angespannter Haushaltslage voran, der Sommer wirft seine Schatten voraus, nur die Helios-Klinik bereitet einigen Anwohnern Sorgen...


Die heutige Stadtratssitzung in Bleicherode begann heute erst einmal mit Erfreulichem: Fritz Bodenberger wurde von Bürgermeister Frank Rostek mit dem „Großen Brandschutzehrenzeichen am Bande“ ausgezeichnet. 1966 trat Bodenberger in die Freiwillige Feuerwehr Bleicherode/Elende ein, von 1995 bis 2002 war er deren stellvertretnder Vorsitzender. Auch nach dem Ausscheiden blieb Bodenberger in der Alters- und Ehrenabteilung aktiv, „wenn es etwas zu tun gibt, ist Fritz immer mit dabei“, lobte Rostek.

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Auch Rostek selbst wurde geehrt, der Bürgermeister feierte dieser Tage Geburtstag. Von seinem Stadtrat gab es als Geschenk ein wenig Nervennahrung, „für die Zeiten wenns mal nicht so gut läuft“, sagte Ina Schmücking, die das Präsent übergeben hatte. Für die aktuelle Ratssitzung sollte Rostek sein Geschenk nicht brauchen, die Themen waren fast ausschließlich positiver Natur.

Viel Zeit verwandte der Bürgermeister auf die traditionelle Informationsrunde, vor allem die Baustellen standen im Fokus. In der Hauptstraße wurde die Asphaltdecke aufgebracht, auch die Gehwege sind fast fertig, die Verkehrsinseln befinden sich in Vorbereitung. Danach stehen noch Ein- und Zufahrten in der Peripherie auf der Liste, schon zum Stadtfest am Samstag hoffe man dort feiern zu können.

In der Oberstraße wird ein neuer Abwasserkanal eingerichtet, die Straße wird zwangsweise zur Sackgasse, Die Menschen in der Oberstadt hätten schon viel ertragen müssen, sagte Rostek und stellte ein baldiges Ende der Baustelle in Aussicht, in der Mitte des Jahres. Auch im Postweg finden Kanalarbeiten statt, die sind allerdings schon fast abgeschlossen, allein die Hausanschlüsse fehlen noch, danach soll es mit dem Straßenbau weitergehen.

In der Ölstraße werden neue Verkabelung für die Beleuchtung verlegt und der Gehweg in Stand gesetzt. Ähnliches geschieht auch in der Waldstraße, hier ist man dabei die Gegebenheiten barrierearm anzupassen. Rostek bat angesichts der Baustellensituation um Nachsicht, der Bauhof habe viele Aufgaben und sei durch krankheitsbedingte Ausfälle im Moment personell geschwächt. Wenn man die Arbeiten am Freibad mit der Eröffnung am 29. Mai abgeschlossen hat, wolle man sich verstärkt auf den Straßenbau konzentieren.

Auch in Sachen Breitbandausbau gibt es gute Neuigkeiten, die Thüringer Netcom hat das Netz ausgebaut, so dass jetzt Geschwindigkeiten von bis zu 100 m/bit in Bleicherode, Elende und Obergebra erreicht werden könnten. In der nächsten Zeit sind Informationsveranstaltungen zu dem Thema geplant, die nächste findet am 7.6. im Kulturhaus statt, dann wird die Freischaltung auch offiziell vollzogen.

In der Hauptstraße 109/110 wird man noch in diesem Monat mit den Sicherungsmaßnahmen beginnen können, 259.000 gab es, bei 100% Förderung für diese Aufgabe. Komplizierter liegt die Sache in der Hauptstraße 3. Das Haus ist nicht mehr zu retten, steht aber unter Denkmalschutz. Zudem gibt es für den Rückbau eines Denkmals keine Fördermittel. Es bestehe noch Diskussionsbedarf, er sei “guten Mutes“ das man hier vorankommen werde, erklärte Rostek.

Gute Nachrichten hatte Rostek auch bezüglich des Bleicheröder Gymnasiums mitbringen können. Die Sanierung soll demnächst beginnen, politisch stehe das Schillergymnasium im Landkreis gerade weit oben auf der Agenda. Das Freibad der Kalistadt hat gut 80 Jahre Geschichte hinter sich und wird auch dieses Jahr wieder öffnen. Nicht zuletzt weil man mittels Bandenwerbung 7.500 Euro zusammentragen konnte. Zur Eröffnung lud Rostek ganz Mutige ein schon einmal das Wasser zu testen, die Wassertemperatur läge im Moment garantiert unter 15 Grad.

Wer es weniger frisch mag, der wird sich beim Stadtfest am Samstag vergnügen können, die Feierlichkeiten bestehen eigentlich aus drei kleineren Anlässen, darunter ein Straßenfest mit dem Mann den Anwohnern für ihre Geduld angesichts der Baustellen danken will.

Weiter Veranstaltungen sind:
  • der Auftritt des Landesjugenzupforchesters am 28.5. im Kulturhaus
  • das Obergebraer Schützenfest am 10/11.6.
  • und der Vogelberglauf, der ebenfalls am 11.6. stattfindet

selbstständig und nachhaltig leben

Und noch eine gute Nachricht: Bleicherode steht kurz davor einen eigenen Seniorenbeirat zu bekommen. Rene Fiedler erläuterte dem Stadtrat, wie es dazu gekommen ist und welche Ziele der Beirat verfolgen soll. Ausgangspunkt war ein Projekt der Volkssolidarität für das Fiedler seit gut anderthalb Jahren als Koordinator tätig ist. In Zusammenarbeit mit der WBG ist er Ansprechpartner für Senioren und hat in dieser Zeit zahlreiche Gespräche geführt. Dabei hätte sich gezeigt, das es ein Gremium als Interessenvertretung in Bleicherode und Umgebung geben sollte. Eine Seniorenvertretung sei „wichtig und logisch“, sagte Fiedler, man wolle erfahren wo den älteren Mitbürgern „der Schuh drückt“ und die Information „aufnehmen, weitertragen und langfristige und nachhaltige Lösungen finden“. Das Projekt verfolgt das Ziel, der Seniorenschaft ein selbstständiges und nachhaltiges Leben zu ermöglichen und ihnen Mitverantwortung zu geben. „in den Kommunen wird es die Gemeinschaft sein, die den Einzelnen am besten helfen kann“, sagte Fiedler.

Anwohner bitten um Hilfe

Zu guter Letzt gab es dann doch noch ein unerfreulicheres Thema im Stadtrat. Die Anwohner des Weinhofes hatten sich geschlossen zur Ratssitzung begeben, um ihre Sorgen den Stadtoberen vorzutragen. Ihre Probleme sind gut 30 Meter hoch und stehen auf dem Grund und Boden der Helios-Klinik. Die Rede ist von 18 Birken, die über die Jahre an den Häusern, Grundstücken und Fahrzeugen der Anwohner für mehrere Schäden und einiges Ungemach gesorgt haben. Das Laub und die Schäden seien ärgerlich, sagte Ines Thüngerthal, ihre größte Sorge sei aber, dass irgendwann auch Menschen zu Schaden kommen könnten, bisher wurde zum Glück noch niemand von herabfallenden Ästen verletzt.

Man habe lange nach einer einvernehmlichen Lösung gesucht, sagte Torsten Meißner, die Klinik habe die Anwohner immer wieder vertröstet und leere Versprechen gemacht. „Wir würden gerne gemeinsam etwas voranbringen, im Moment fühlen wir uns aber nur verarscht“, sagte Meißner. Der Streit schwelt schon seit 16 Jahren, jetzt komme man nicht weiter und bitte um Hilfe der Stadt.

Viel kann die nicht machen, die Bäume stehen auf privatem Grund, Bürgermeister Rostek versprach aber sich als Vertreter der Bürgerschaft persönlich an die Klinikleitung zu wenden. Im öffentlichen Raum werden zwei mal im Jahr eine „Baumschau“ gemacht und Problemfälle beseitigt, erklärte Rostek, auf privatem Gelände könne er aber niemanden zwingen, etwas zu tun.
Angelo Glashagel
Autor: red

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