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Mi, 11:01 Uhr
12.04.2017
Neues aus dem Nordhäuser Geschichtsverein

„Mühlenpabst“ bei Geschichtsfreunden

Joachim Rotzoll – vielen dürfte er noch als langjähriger Technischer Leiter aus dem VEB IFA - Motorenwerke Nordhausen bekannt sein. Während dieser Zeit unterstützte er auch die BSG Motor Nordhausen West (heute Wacker Nordhausen), war über viele Jahre als Mannschaftsleiter tätig. Am Dienstagabend weilte er in Nordhausen. Es ging aber nicht um Fußball…

Mühlenpabst“ bei den Geschichtsfreunden (Foto: Hans-Georg Backhaus) Mühlenpabst“ bei den Geschichtsfreunden (Foto: Hans-Georg Backhaus)

Der „Mühlenpabst von Sondershausen“, wie er oft in unserem (Noch)Nachbarkreis auch genannt wird, referierte vor 35 Südharzer Hobbyhistorikern und zahlreichen Gästen über sein Lieblingsthema, nämlich über „Mühlen und ihre Geschichte“. Nachdem Rotzoll anfangs die physikalischen Zusammenhänge der Wirkungsweise von Mühlen erläutert hatte, ging er weit in die Geschichte zurück.

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Das damals von Ackerbauern angebaute Getreide war nach der Ernte in dieser Form nicht zu gebrauchen. Es musste zerkleinert, zerrieben werden. Das erreichte man mittels Steinmulden unterschiedlicher Art und Mörser und später auch durch Reibsteine. Im Zweistromland (heutiger Irak) erkannte man das Wasser als Energiequelle und nutzte es zum Antrieb von Wasserrädern. Mit Schöpfwerken, die als Vorstufe für spätere Wassermühlen gelten, über Ross- und Schiffsmühlen setzte sich die Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte bis zu den uns heute bekannten Wasser- und Windmühlen fort.

Der Referent beschrieb schließlich sehr detailreich den unterschiedlichen Aufbau und Wirkungsweise von Wasser- und Windmühlen. In fast allen Städten und zahlreichen kleineren Dörfern wurden sogenannte Mühlgräben gebaut, an deren Verlauf ungezählte Wassermühlen entstanden. Die Holländer spezialisierten sich wegen der Lage zum Meer auf Windmühlen. Im 19. Jahrhundert begann mit der industriellen Revolution allerdings der erste Mühlensterben, nach 1945 dann das zweite. Im Deutschen Kaiserreich anfangs des 20. Jahrhunderts gab es nach den Worten Rotzolls noch rund 54.800 Wassermühlen und 20.000 Windmühlen. Heute existieren die meisten von ihnen nicht mehr. Einige dienen als Denkmale, andere sind zu Wohnhäusern oder Erlebnisgaststätten umfunktioniert worden.

Vereinsvorsitzender Hans-Joachim Grönke bedankte sich bei Joachim Rotzoll für den über eine Stunde dauernden Vortrag. Brachte aber auch eine kleine Kritik an: Rotzoll, obwohl aus Nordhausen stammend, hatte kein Wort über die einstigen Mühlen im Kreis Nordhausen gesagt.

Alle Vereinsfreunde und interessierte Gäste sind schon jetzt zum nächsten Vortragsabend am 9. Mai herzlich eingeladen. Vorstandsmitglied Gert-Dietrich Reuter weiß Interessantes über das „Bergrecht in Vergangenheit und Gegenwart“ zu berichten. Wer mehr über den Verein und die geplanten Veranstaltungen wissen möchte, kann dies auch unter www.nordhaeuser-geschichtsverein.de tun oder schaut einfach in den neuen Flyer.
Hans-Georg Backhaus
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
"Mühlenpabst" in Nordhausen (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Autor: red

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