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Sa, 11:40 Uhr
08.04.2017
Urban Gardening in Nordhausen

Die essbare Stadt

Nicht nur im Schrebergarten, sondern auch mitten in der Stadt wächst essbares - nicht allein in der eigenen Parzelle vor sich hin zu gärtnern, sondern im öffentlichen Raum gemeinsam mit anderen Pflanzen ziehen und die Stadt so lebendiger und grüner machen - das ist die Idee hinter "urban gardening". Auch in Nordhausen wollen ein paar Gartenfreunde das jetzt probieren...

Feld statt Wiese - würde urbanes Gärtnern auch in Nordhausen funktionieren? (Foto: Angelo Glashagel) Feld statt Wiese - würde urbanes Gärtnern auch in Nordhausen funktionieren? (Foto: Angelo Glashagel)

Ein paar brache Flächen, die man in den nächsten Wochen in Acker und Beete verwandeln könnte, sind schnell gefunden. Gut 20 Personen trafen sich gestern Nachmittag im Mehrgenerationenhaus des Lift Vereins und sammelten Ideen für ihre ersten Schritte auf dem weg zur "essbaren Stadt".

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Ein Hirngespinst ist das alles nicht, andere Kommunen haben die Idee von der essbaren Stadtbegrünung schon erfolgreich umgesetzt. Die Gemeinde Andernach ist ein bekanntes Beispiel und erhielt den ersten Preis im Wettbewerb "Lebenswerte Stadt". Angefangen hatte man 2010 mit der Pflanzung von 101 Tomatensorten, es folgten Bohnen, Zwiebeln und inzwischen leben sogar Nutztiere wie Hühner und Schafe mitten in Andernach.Auch in Saalfeld versucht man sich an der Umsetzung. Mundraub ist in der "essbaren Stadt" nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Die Früchte soll möglichst jeder genießen können, nicht nur die Gärtner, sondern auch Besucher und andere Bürger. Wie und Wo man das in Nordhausen umsetzen könnte, darüber wurde gestern diskutiert.

Feld statt Wiese - würde urbanes Gärtnern auch in Nordhausen funktionieren? (Foto: Angelo Glashagel) Feld statt Wiese - würde urbanes Gärtnern auch in Nordhausen funktionieren? (Foto: Angelo Glashagel) Direkt hinter dem MeGeHa ist so ein Streifen grün, der sich für ein erstes Beet eignen würde und Stephanie Schüler vom Lift Verein würde es gern sehen, wenn das vernachlässigte Areal nutzbar gemacht werden könnte. Direkt nebenan ist ein Kindergarten, mit dem sich vielleicht zusammenarbeiten ließe und auch Kooperationen mit Schulen und der Stadt wurden gestern ins Gespräch gebracht, etwa auf dem Petersberg. Auch hinter dem "Nordhaus", dem Quartierzentrum der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft in Nordhausen Nord, könnte man vielleicht Bohnen, Kartoffeln, Tomaten und Erdbeeren anbauen oder Blumen ziehen.

Ob man nun einen grünen Daumen hat oder nicht: einer leichten Aufgabe hat sich die Gruppe nicht gestellt. Ideen sind eine Sache, die Umsetzung eine ganz andere. Dem gestrigen Treffen wohnte dabei ein Enthusiasmus inne, der bei derlei Initiativen nicht selbstverständlich ist und hoffen lässt, dass der Ansatz nicht im Sande verläuft. Nach einer guten Stunde hatte man vier Arbeitsgruppen gegründet die sich unter anderem um die möglichen Flächen, die Organisation von Saatgut und Ackergerät, um die Koordination und um Partnerschaften und Fördermittel kümmern sollen.

Den initialen Anstoß zum "urban gardening" hatte der erste "foodsharing brunch" vor einigen Wochen gegeben. Im Weltladen war man damals zusammengekommen, um gemeinsam zu frühstücken. Zahlen musste dafür niemand, einzige Vorraussetzung: jeder sollte etwas aus dem eigenen Kühlschrank mitbringen. Das essen sollte geteilt werden, nichts anderes bedeutet "foodsharing".

Jerome Lulaj und Stephanie Kespohl hatten in den Weltladen gebeten und waren auch die treibende Kraft hinter dem gestrigen Treffen. "Wir wollten sehen was noch geht", sagte Kespohl, "in der Facebookgruppe "Foodsharing Nordhausen" hatte wir die Idee noch einmal in den Raum gestellt und dann kam eins zum anderen". Bei den urbanen Gärten gehe es nicht nur darum, selber frisches Gemüse zu ziehen, so Kespohl weiter, sondern auch darum eine Gemeinschaft zu schaffen und wieder mehr Lebendigkeit in das direkte Lebensumfeld der Menschen zu bringen.

Viel Zeit für die Aussaat bleibt nicht mehr. Die Gruppe sucht ab sofort nach edlen Spendern, die vielleicht Samen, Setzlinge oder Gartengeräte beisteuern könnten oder gleich selber mitmachen wollen. Wer Interesse hat, meldet sich auf der Facebookseite "foodsharing Nordhausen", oder via E-Mail an info@stephaniekespohl.de oder an jerome.lulaj@web.de. Das nächste Treffen ist für Freitag, den 5. Mai angesetzt, einen Ort wird noch bekanntgegeben.
Angelo Glashagel
Autor: red

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