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Mo, 18:13 Uhr
20.02.2017
GEBURTSTAGSSTÄNDCHEN FÜR EINE 103-JÄHRIGE

Der Abschied war ihr schwer gefallen

Mädchen und Jungen aus dem Johanniter-Kindergarten hatten sich mit ihren Betreuerinnen heute Vormittag im Wohn- und Pflegeheim „Rolandhaus“ eingefunden. „Zum Geburtstag gratulieren wir, viele Geschenke wünschen wir, eine ganze Tüte voll“, hörte man die Kleinen unter anderem singen...


Nordhausen. Einer Heimbewohnerin wurde es besonders warm ums Herz. Gemütlich hatte die Jubilarin in einem Sessel Platz genommen. Nach den Lieder-Ständchen überreichte ihr jedes Kind eine gelbe Rose. Charlotte Bornemann war gerührt. Die 103-Jährige, geistig noch sehr rege Frau, klatschte begeistert in die Hände und bedankte sich für soviel Aufmerksamkeit.

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Charlotte Bornemann wollte so einen Aufwand gar nicht. Sie sei immer im Leben bescheiden gewesen und keinen Rummel gewöhnt. Über 100 Jahre sei aber schon die große Ausnahme auf der Leiter des Lebens, waren Heimleiterin Annett Tolle und ihr Team der Ansicht, weshalb sie liebevoll alles arrangierten. Eine der ersten Gratulantinnen war Emmi Dittmann. Im Juli wird sie 100 Jahre alt.

Erst seit dem 1. Februar lebt Charlotte Bornemann im „Rolandhaus“. Kinder hat sie nicht. Vor 30 Jahren starb der Mann. Der Wohnblock in der Wolfstraße war ihr Zuhause. Sie hätte gern noch eine Zeitlang dort gelebt. Der Umzug, war sie ehrlich, sei ihr schwer gefallen. Obwohl allein stehend, habe sie Menschen um sich gehabt, die sie fürsorglich unterstützten, Einkäufe und andere Dinge für sie erledigten. Die alte Dame nannte Gudrun und Bernd Schmidt.

Doch dann sei ganz einfach die Zeit gekommen, wo man Abschied aus dem vertrauten Umfeld zu nehmen hatte, der Ansicht war, in einem Heim sei sie am besten aufgehoben und umsorgt. Das zu sagen, fiel der betagten Frau schwer. Doch sie könne sich nicht beklagen. Essen gebe es viel zu viel. Schon in jungen Jahren und als sie als Zuschneiderin im Eichsfelder Bekleidungswerk arbeitete, habe sie auf eine schlanke Linie geachtet. Auch mit 103 soll das so bleiben.

Das Heimpersonal gebe sich mit der Betreuung der alten Leute Mühe. Ihr Zimmer sei nett eingerichtet. Der Blick nach draußen derzeit allerdings nicht einladend. Er offenbart einen Dreckhaufen. Spätestens mit der Bebauung der Freifläche wird sich das ändern.
Kurt Frank
Jedes Kind überreichte eine gelbe Rose zum Geburtstag. (Foto: Kurt Frank)
Einen Blumenstrauß von Heimleiterin Annett Tolle für Jubilarin Charlotte Bornemann. (Foto: Kurt Frank)
Die „Rettungszwerge“ brachten ein Geburtstagsständchen. Im Sessel im Hintergrund die 103-Jährige, flankiert von Heimleiterin Annett Tolle und Pfleger Patrick Elstner. (Foto: Kurt Frank)
Emmi Dittmann war eine der ersten Gratulantinnen. Sie wird im Juli 100 Jahre. (Foto: Kurt Frank)
Autor: red

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