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Mo, 20:00 Uhr
20.02.2017
erster Foodsharing Brunch in Nordhausen

Der Tisch ist voll

In der Kaufhalle schlägt dem Konsumenten heutzutage der Überfluss entgegen. Dabei enden viele Lebensmittel in der Tonne. Die "Foodsharing" Bewegung hat der Verschwendung den Kampf angesagt. Auch in Nordhausen etabliert sich seit einiger Zeit eine Gemeinschaft der Lebensmittelretter. Am Wochenende traf man sich zum ersten gemeinsamen Brunch im Weltladen...

Foodsharing Brunch im Weltladen (Foto: Angelo Glashagel) Foodsharing Brunch im Weltladen (Foto: Angelo Glashagel)

Der Tisch ist voll, weil jeder etwas von zu Hause mitgebracht hat, vom selbstgefertigten Feta-Spinat Pfannkuchen über Sojamilch bis zum ordinären Frühstücksei und dem bekannten Schoko-Brotaufstrich findet sich so ziemlich alles, was es für einen ordentlichen "Brunch" braucht. Der Begriff aus dem englischen beschreibt eine Mahlzeit zwischen Frühstück und Mittagessen und war bisher vor allem in Restaurants ein beliebtes Wochenend-Angebot.

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Am Samstag rief die Initiative Foodsharing Nordhausen nicht nur des Genusses wegen zu ihrem ersten kostenlosen Brunch in den Weltladen. Vom Studenten bis zum Unternehmer, waren dem Aufruf rund 30 Personen gefolgt. "Unser Anliegen ist es den bewussten Umgang mit unseren Ressourcen zu stärken, vor allem im Bereich Lebensmittel", sagt Jerome Lulaj. Zusammen mit Stephanie Kespohl von den Grünen hat der Student den Brunch organisiert. "Ein Großteil der weltweiten Getreideproduktion entfällt zum Beispiel auf die Futtermittelproduktion. Wenn dann das Fleisch oder auch die Ananas die einmal um die Welt gereist ist in der Tonne landen ist das eine ungeheure Verschwendung. Eben das wollen wir vermeiden."

In Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden gibt es inzwischen rund 24.600 "Foodsaver", also Lebensmittelretter. Man tauscht untereinander Lebensmittel, die man selber nicht mehr verbraucht und spricht Supermärkte, Restaurants und andere Betriebe an und versucht sie für die Foodsharing-Idee zu gewinnen. In Nordhausen hat Jerome inzwischen fünf Partner gefunden, darunter den Bio-Laden "Appel's", Farids Grillhaus und natürlich den Weltladen.

"Es wäre schön wenn wir das weiter in Nordhausen etablieren könnten und sich noch mehr Leute engagieren würden", sagte Stephanie Kespohl, die unter anderem die 300 Mitglieder starke Facebook-Gruppe der Nordhäuser Foodsharing Initiative betreut. Um das zu erreichen, wollen die beiden in Zukunft präsenter bleiben und den Brunch regelmäßiger organisieren, wenn möglich an jedem dritten Sonntag im Monat. Das nächste Mal will man sich am 19. März treffen. Wer mitmachen will kann, der findet die Nordhäuser Gruppe entweder über die Internetpräsenz der Foodsharing-Bewegung oder via Facebook und kann sich an Jerome Lulaj oder Stephanie Kespohl wenden.

Nach gut zwei Stunden ausgedehnten Schlemmens zerstreute sich die Brunchgemeinschaft wieder. Übrig blieb dennoch ein Tresen voll Käse, Brot, Obst und anderen Leckereien. Verkommen ließ man das natürlich nicht, wer bis zum Ende geblieben war, konnte auch noch etwas für den heimischen Tisch mitnehmen und die Reste "retten".
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Bodo Schwarzberg
20.02.2017, 23.06 Uhr
Foodsharing-gute Erkenntnis...
...das Problem wird hier (und das ist positiv) versucht, am Ende der Kette zu lösen, die allzu oft bei Lebensmittelspekulanten und Lebensmittelkartellen ihre stärksten Glieder hat. Die Spekulation mit Lebensmitteln führt zur noch stärkeren Verarmung der eh schon armen Bauern in den Entwicklungsländern, weil diese um ihre Chancen gebracht werden, auf den Märkten der reichen Länder zu verkaufen. Hier anzusetzen ist schwierig, dem Lobbyismus und der hier nicht gerade reformwilligen Politik wegen. Naheliegender wäre vielleicht, lokal auch gegen den massiven, viel zu billigen Fleischkonsum zu polemisieren, der untrennbar mit der Massentierhaltung verbunden ist. Gerade steht Deutschland seitens der EU ganz in diesem Sinne als Nitratschleuder am Pranger. Die deutsche Umweltministerin ist von Frau Merkel aber ausgebremst worden, mit ihrer Initiative, den Fleischkonsum daher zu halbieren. Foodsharing könnte vielleicht auch helfen, gesunde und ökologisch verträglich produzierte, regionale Lebensmittel zu fördern.
Frankledig
21.02.2017, 03.25 Uhr
Foodsharing.....
Hauptsache alle Trends mitmachen. Typisch grüne Profillierungssucht.... Den Tafeln noch die letzten Spenden nehmen!!!
tannhäuser
21.02.2017, 07.32 Uhr
Geht's nicht eher um Veggie-Hysterie?
Oder warum war kein Fleischesser dabei, der Wurst übrig hatte und vor der Tonne retten wollte?

Also nichts Neues bei den Grünen...wenn Sie so Aufbruchstimmung erzeugen wollen, dann Gute Nacht Frau Kespohl! Ihre Zielgruppe scheint wohl doch nicht der Normalbürger zu sein!
Pe_rle
21.02.2017, 08.37 Uhr
Lebensmittelretter
wo waren den die Weltverbesserer äää Lebensmittelretter als es um die Biogasanlage in Bielen ging ???
Mais ist ja wohl auch ein Lebensmittelrohstoff
Das erinnert mich alles so an die Politiker,Häppchen und Sekt
Günther Hetzer
21.02.2017, 09.00 Uhr
...sprachlos...
Also entweder verstehe ich den Sinn dieses sogenannten Foodsharings nicht oder diese Aktion ist eben total dümmlich. Mehr wie ein paar Weltverbesserer die zusammen brunchen, kann ich dem Artikel nicht entnehmen....keinen Sinn und kein Ergebnis. Ich meine, da bringt jeder etwas (scheinbar noch Genießbares) zum Frühstück mit, jeder schmiert sich ne Bemme und trink ein Gläschen Sojamilch oder fair gehandelten Kaffee (das hoffe ich doch zumindest) und die letzten dürfen die Rester wieder mitnehmen. Im Grunde könnte jeder seinen Mist auch zuhause essen und es hätte den selben Effekt. Und wer soviel angebrochene Lebensmittel hat, dass er es nicht ohne Hilfe schafft diese vor dem Gammeln zu essen, sollte wenn er schon etwas nachhaltiges tun will, auf jeden fall zuerst sein Kaufverhalten überdenken. So nun sage mir einer was diese Aktion für einen Mehrwert gegenüber dem heimischen Verzehr der eigenen Lebensmittel bringt? Hier geht es doch schlicht wieder darum, sich anderen gegenüber überlegen zu fühlen. Am Ende war es jedoch nur ein Frühstück. Was ist eigentlich der Weltladen, so etwas wie "Delikat"?
Stadtbürger
21.02.2017, 09.18 Uhr
lasst doch einfach die leute in ruhe
bei einigen kommentatoren kann man sofort erkennen, wie kleingeistig sie doch sind. da treffen sich ein paar leute und machen foodsharing oder was auch immer. sie tun keinem weh damit. sie nehmen niemandem etwas weg. man sitzt einfach zusammen und macht sich eine schöne zeit.

wo verdammt nochmal ist euer problem? lasst die menschen doch einfach in ruhe. mit euren dümmlichen kommentaren zeigt ihr nur, wie intolerant und engstirnig ihr seid. für mich ist dieses foodsharing auch nix und ich würde nicht mitmachen. aber es ist mir vollkommen wurscht, wenn andere das machen. wenn es ihnen spaß macht, sei es ihnen gegönnt.

hier wird aus jeder pressemeldung gleich ein politikum gemacht. gegen die flüchtlinge, gegen die reichen, gegen das establishment, gegen das system ... was auch immer. hauptsache es gibt einen grund seine ergüsse hier abzusondern. hauptsache man hat mal wieder dampf abgelassen. wenn das thema auch nichts mit dem eigenen verqueren weltbild zu tun hat - egal.

langsam werden mir die deutschen immer peinlicher
Dorfkind
21.02.2017, 09.41 Uhr
Langeweile oder was?
Das Niveau in den Kommentarspalten ist mittlerweile unerträglich! Insbesondere das Niveau derer, die der Meinung sind, sie müssen zu jedem Artikel ihren sinnlosen Sch*** absondern. Habt ihr kein (echtes) Leben? Habt ihr keine Jobs? Habt ihr wirklich nix Besseres zu tun?
Ich könnte mich hier noch weiter aufregen aber ich muss/möchte weiterarbeiten ... Viel Spaß noch hier!
Leser X
21.02.2017, 09.56 Uhr
Das beste Foodsharing wäre ja wohl...
... unser Essen mit den Hungrigen dieser Welt zu teilen. Was ich hier gelesen habe, ist wohl eher ein großes Reste-Essen.

Da kann die Welt in Trümmern liegen - in NDH wird gebruncht und hinterher das ganze noch pressemäßig vermarktet. Das ist weder grün noch kirchlich sondern nur traurig.
Daniel86
21.02.2017, 10.33 Uhr
Genau Stadtbürger!!!
Hier wird gegen alles Stimmung gemacht und alles schlecht geredet. Jede Idee wird sofort im Keim erstickt. Ich finde diesen Foodsharing Brunch eine sehr gute Idee. Nicht nur das die Leute mal wieder gemeinsam am Tisch sitzen, sondern hier wird geredet,sie tauschen sich aus,knüpfen Kontakte usw...Lebensmittel Verschwendung ist ne ernste Sache find ich viel zu viel wird weggeschmissen. Das ist unser Leben in Überfluss. Dazu sind wir wie Stadtbürger schon sagt viel zu Engstirnig und sowas von intolerant gegenüber jeden anderen,der aus der Reihe tanzt.

Das Gemecker über alles ist kaum noch zu ertragen. Ihr solltet mal dankbar darüber sein was ihr alles habt und wie gut es euch geht,auch das wird sich irgendwann wieder ändern. Ihr verknüpft immer irgendwas anderes mit einem Thema das mit der Sache hier überhaupt nix zu tun hat .Z.b. Biogasanlage in Bielen, dafür können die Leute hier nix die brunchen.
anne57
21.02.2017, 11.35 Uhr
für stadtbürger
die armut der deutschen ist dir peinlich?
dein motto scheint wohl "jedem das seine " zu sein
othello
21.02.2017, 16.00 Uhr
Foodsharing als Selbsthilfegruppe
„Foodsharing“, eine Gemeinschaft der Lebensmittelretter, mit dem Anliegen, den bewussten Umgang mit unseren Ressourcen zu stärken, vor allem im Bereich Lebensmittel.
Diese sich hier präsentierende und für sich werbende Gemeinschaft ist wohl eher eine weltfremde
Grüne/Christliche Selbsthilfegruppe mit esoterischen Ansätzen. Diese Gemeinschaft der „ Weltverbesserer“ hat wieder einen neuen Grund zum Zusammensein in gemütlicher Runde gefunden, um sich selbst zu beweihräuchern und ihrem Weltschmerz unter sich zum Ausdruck zu bringen und in die kleine Welt von Nordhausen daran zu beteiligen.
Günther Hetzer
21.02.2017, 17.11 Uhr
lasst doch mal die..... -NEIN!
Der unangefochten geistreichste Kommentar kam vom @Stadtbürger.

"Lasst doch einfach mal die Leute in Ruhe" dazu kann ich nur sagen, NEIN das werde ich nicht! Ich finde es abartig wenn mir vermeintliche Lösungen, für von den Teilnehmern selbst geschaffene Probleme präsentiert werden, die keinerlei Effekt haben. Die Foodsharing-Gruppe trifft sich zum Verspeisen der selber gekauften Lebensmittel...was für eine Innovation. Hätte jeder sein Brötchen daheim gegessen oder seine Sojamilch gestern in der Pause getrunken, wäre der Effekt da facto der selbe...das Zeug wäre einfach weg. Auch gibt es keinen Unterschied zu einem Brunch mit Freunden, Bekannten, Verwandten oder dem Postboten und seinem Nachbarn, man trifft sich, man redet belangloses Zeug und man isst. Wenn man jetzt damit argumentiert, dass die Foodsharer niemanden etwas weg nehmen und nichts schlimmes anstellen, könnte man auch Artikel über jedes X beliebige Abendessen eines willkürlich ausgewählten Stadtbürgers schreiben. Interessiert das jemanden? Nein! Jedoch hat dieser zumindest auch nicht den Anspruch mit seiner 0815 Mahlzeit die Welt zu verändern.

Dieser Foodsharing Brunch hat keinerlei Auswirkungen auf die Lebensmittelverschwendung. Es dient ausschließlich dem Zweck, die eigene (gefühlte) moralische Überlegenheit zu untermauern. Und schließlich kann man daran, dass die Initiatoren für die Kamera posieren auch erkennen, dass es hierbei wohl nur um "tue Gutes und rede drüber" geht. Wobei das "Gute" hier nicht zu erkennen ist. Wollen die Teilnehmer ein Lob dafür, dass sie ihre Lebensmittel auch verzehrt haben? Schließlich wäre wohl deren eigenes Konsumverhalten dafür verantwortlich, dass die Lebensmittel in der Tonne gelandet wären.

Und @Daniel86 Ihre Begründung weshalb Sie diese Aktion für eine gute Idee halten ist im Grunde nur, dass "die Leute mal wieder an einem Tisch sitzen" Hey...so etwas nennt man gemeinsam Essen, tun täglich Millionen, ist wenig innovativ jedoch kaum jemand kommt auf die Idee damit vermeintlich die Welt zu verbessern. Außerdem bringt der erste Punkt Ihrer "Begründung" den zweiten mit sich oder meinen Sie andere Menschen die gemeinsam Essen oder Essengehen, sitzen sich stumm gegenüber? Zitat: "...Ich finde diesen Foodsharing Brunch eine sehr gute Idee. Nicht nur das die Leute mal wieder gemeinsam am Tisch sitzen, sondern hier wird geredet, sie tauschen sich aus, knüpfen Kontakte usw..."
Kalimero
21.02.2017, 19.37 Uhr
anne57...
Erst lesen, dann meckern. Dem Stadtbürger ist nicht die Armut der Deutschen peinlich, sondern die Dummheit mancher Zeitgenossen. Ich erkläre es gern nochmal. Er meint damit die, die ständig und immer zu jedem Thema ihre geistigen Ergüsse von sich geben müssen, egal ob es zum Thema passt oder nicht. Leider sind das meistens die, die den ganzen Tag Zeit haben. Der normale Durchschnittsbürger hat für so einen Mist keine Zeit, so gehen doch die meisten einer Beschäftigung nach und kümmern sich um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens. Vielleicht ist es ja auch mal machbar, dass der gemeine Deutsche endlich aufhört zu jammern und sich mit dem zufrieden gibt, was im Überfluss vorhanden ist. Es soll ja Menschen auf der Welt geben, die sich mit weitaus weniger zufrieden geben müssen. Ich für meinen Teil habe auch keine Lust mehr für bestimmte Bevölkerungsgruppen arbeiten zu gehen und ich meine hier nicht die Flüchtlinge. Es wäre nett, wenn jeder sein Leben selbst in die Hand nehmen würde und mal ansatzweise selbst versucht, sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Beschäftigung soll Wunder wirken und sogar bei Armut helfen. Wie auch immer man Armut definiert. Und dann passiert ja vielleicht doch das, was man Akzeptanz anderen gegenüber nennt.
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