Die Geschichtsfreunde aus dem Südharz blicken auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Dies war das Fazit aus dem Arbeitsbericht, den Vereinsvorsitzer Hans-Jürgen Grönke am Dienstagabend vor zahlreichen Mitgliedern des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins vortrug...

Jahreshauptversammlung im Vereinshaus Thomas Mann (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Auch diesmal bildete das Vereinshaus "Thomas Mann" den traditionellen Treffpunkt für die Jahreshauptversammlung. Vermutlich aber zum letzten Mal...

Denn das Gebäude soll verkauft werden. Noch vor Beginn der Veranstaltung hatten sich deshalb die Vereinsmitglieder auf der Treppe zum Eingang versammelt, um zu symbolisieren, dass dieses Haus seit mehreren Jahrzehnten immer Heimstatt und Treffpunkt kulturell, geschichtlich und politisch engagierter Bürger war und das dies auch so bleiben soll.

Hans-Jürgen Grönke verwies deshalb am Anfang seiner Ausführungen darauf, dass die Geschichtsfreunde seit Mai 1991 in diesem Gebäude ihre monatlichen Vortragsabende durchführen und „wir uns uns hier immer recht wohlgefühlt haben“. Die zahlreichen Treffpunkte im Tabakspeicher begründete Grönke mit stetig anwachsenden Besucherzahlen bei den Vorträgen.

In seinem Rechenschaftsbericht blickte der Vorsitzende auf das vergangene Jahr zurück und verwies mit Freude auf die insgesamt 10 Vortragsabende, die nicht nur bei Vereinsmitgliedern, sonder auch bei ungezählten interessierten Besuchern wieder großen Anklang fanden. So führte er nochmals sämtliche Referenten mit ihren Themen auf. Besonders großen Zulauf erhielten beispielsweise die abendfüllenden und mit Lichtbildern untersetzten Vorträge „150 Jahre Eisenbahn in Nordhausen" (Referent Paul Lauerwald, 99 Teilnehmer) oder auch „Die NAPOLA Ilfeld und andere NS-Eliteanstalten in Mitteldeutschland“ (Referentin Dr. Helen Roche aus Cambridge, 130 Teilnehmer), um nur einige zu nennen.

Traditionell waren auch wieder Wanderungen sowie Bus- und Autoexkursionen zu geschichtsträchtigen Orten im Angebot, bei denen ebenfalls eine rege Beteiligung zu verzeichnen war. Der Dank des Vorsitzenden galt allen, die für die Vorbereitung und Durchführung der Bus- und Autoexkursionen Verantwortung trugen. Gewürdigt wurden zudem auch Vereinsfreunde, die oft „im Verborgenen“ engagiert arbeiten, so z.B. Familie Schmidt (verschickt die Glückwunschkarten an die Vereinsfreunde), Thomas Kopf (wirkt als Referent für Stadtgeschichte) und Eberhard Nacke (pflegt die Homepage des Vereins und hat sie inzwischen „aufgehübscht“). Die Südharzer Hobbyhistoriker trafen sich vergangenes Jahr zweimal im „Thomas-Mann“-Vereinshaus. Die weiteren Themenabende fanden im Museum „Tabakspeicher“ statt, wo auch der besinnliche Jahresausklang 2016 begangen wurde.

Großes Lob gab es vom Vorsitzenden schließlich für Vereinsfreunde und weitere Autoren, deren Ergebnisse schließlich im 41. Band der „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ („Gelbe Reihe“) mündeten. Zum vierten Mal übrigens im Verlag Steffen Iffland Nordhausen, der auch wieder das Jahresprogramm 2017 in Form eines Flyers herausgebracht hat. Dieser wird jetzt in Ämtern und Einrichtungen ausgelegt bzw. durch Vereinsmitglieder verteilt.

Über die angespannte finanzielle Lage des Vereins informierte Kassenwart Gert-Dietrich Reuter. Um die Finanzen des Vereins wieder auf eine stabile Basis zu stellen, hat nach Auskunft von Grönke Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh eine „wohlwollende Prüfung“ eines Spendenantrags des Geschichtsverein zugesagt.

Eine fruchtbringende Zusammenarbeit pflegen die Hobbyhistoriker aus dem Südharz seit Jahren auch mit anderen Vereinen und Interessengruppen. Dazu zählen gegenseitige Besuche und der Austausch von Referenten. Der Nordhäuser Verein zählt gegenwärtig 87 Mitglieder. Jan Schütze stellte sich an diesem Abend als neues Mitglied vor. Zudem wurden zwei neue Kassenprüfer gewählt. Darüber hinaus erklärten sich Paul Lauerwald und Gert-Dietrich Reuter bereit, die Satzung zu überarbeiten und den Mitglieder den neuen Entwurf in der nächsten Jahreshauptversammlung Anfang 2018 vorzustellen.

Neun abendfüllende Vorträge hat der Geschichtsverein 2017 u.a. im Programm. Am 14. März macht Vorstandsmitglied Paul Lauerwald den Anfang und referiert im Museum Tabakspeicher über „Die Nordhäuser Münzgeschichte“. Der Vortrag ist mit einer Buchvorstellung verbunden. Alle Vereinsfreunde und interessierte Gäste sind schon jetzt zu diesem Vortragsabend herzlich eingeladen.

Wer mehr über den Verein und die geplanten Veranstaltungen wissen möchte, kann dies auch unter www.nordhaeuser-geschichtsverein.de tun oder schaut einfach in den neuen Flyer.
Hans-Georg Backhaus