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Mo, 07:00 Uhr
06.02.2017
nnz-Interview mit Landrat Matthias Jendricke

Jendricke: Stadt sollte Haushalt neu beschließen

In einem Gespräch mit der nnz hatte Nordhausens Bürgermeisterin Jutta Krauth schwere Vorwürfe gegen Landrat Matthias Jendricke und die Kommunalaufsicht erhoben. Wir haben beim Landrat nachgefragt...

Sebst beim Schneefräsen in Rothesütte ist der Landrat mit dabei (Foto: J. Piper) Sebst beim Schneefräsen in Rothesütte ist der Landrat mit dabei (Foto: J. Piper)
nnz: Herr Jendricke, Ihre Parteikollegin Jutta Krauth behauptet in einem Gespräch mit dieser Zeitung, dass Sie die städtischen Investitionen verhindern. Was sagen Sie dazu?

Jendricke: Es ist erkennbar, dass Frau Krauth im Rathaus fortlaufend gegen den Landkreis poltert und der Oberbürgermeister in der Rollenverteilung gegen die Rot-Rot-Grüne Landespolitik. So wie Frau Krauth jetzt in der nnz beim Thema Haushaltsgenehmigung aufgetreten ist, hatte sie Gleiches auch schon im Herbst bei der Fördermittelbeantragung für den Feuerwehrneubau ausgeführt. Ich als Landrat verhindere hier gar nichts, meist bin ich für die konkreten Genehmigungsentscheidungen gar nicht zuständig.

nnz: Und wie war das beim Antrag für den Neubau der Feuerwache im Herbst?

Jendricke: Die Stadt musste bis zum 30. September einen kompletten Fördermittelantrag beim Landesverwaltungsamt abgeben. Leider ist dieser Antrag bis heute unvollständig, da die notwendigen Planungsunterlagen nicht mit abgegeben wurden. Die Entscheidung zu den Fördermitteln wird aber im Landesverwaltungsamt und nicht in der Kreisverwaltung getroffen. Trotz der unvollständigen Unterlagen hat der Landkreis eine positive Stellungnahme zur Investition in Nordhausen dazu abgegeben.

nnz: Und wie ist jetzt der Stand bei der Haushaltsgenehmigung für die Stadt?

Jendricke: Die Stadt Nordhausen möchte aufgrund ihrer Haushaltsprobleme auch in diesem Jahr wieder eine Bedarfszuweisung vom Land haben. Für die Genehmigung von Bedarfszuweisungen ist im übrigen das Landesverwaltungsamt zuständig. Die Kommunalaufsicht des Landkreises muss aber im Rahmen der Haushaltsgenehmigung generell prüfen, ob die Haushaltsansätze dem Grundsatz der Haushaltsklarheit und -wahrheit entsprechen. Und hier gibt es bei zahlreichen Haushaltspositionen Klärungsbedarf.

nnz: Jetzt mal konkret?

Jendricke: Im Gespräch am vergangenen Dienstag an meinem Tisch hat die Stadt selber eingestanden, dass einige Positionen falsch veranschlagt sind. Deshalb hat der Landkreis den Ratschlag erteilt, den Haushalt in geänderter Form neu zu beschließen, um die Genehmigungsfähigkeit des Haushalts nicht in frage zu stellen. Allein in der Haushaltssatzung hat man sich offenbar um rund vier Millionen Euro verrechnet. Ähnlich sieht es bei einigen Investitionsvorhaben aus. Zum Beispiel bei der Zorgebrücke in Bielen. Dort plant die Stadt nur Fördermitteleinnahmen von 43.503 Euro. Bei Gesamtausgaben von rund 650.000 Euro ergibt sich damit ein Eigenanteil von gut 600.000 Euro. Da uns als Aufsicht und der Stadt bekannt ist, dass die Förderung um mehrere 100.000 Euro höher ausfällt, ergibt sich im Grunde nach bei einer vermutlichen 75 %igen Förderung ein wesentlich geringerer Eigenanteil. Insofern ergebe sich auch ein wesentlich geringer Anspruch auf eine Bedarfszuweisung. Und leider setzen sich diese fehlerhaften Angaben fort.

nnz: Frau Krauth bemängelt auch, dass bei den Ausgaben im Brandschutz weiter nachgefragt und damit verhindert wird.

Jendricke: Das übrigens ist generell der Punkt, warum ich zum Gespräch eingeladen hatte. Weil eben die Nachfragen der Kommunalaufsicht von der Stadt nicht beantwortet wurden. Auch im vergangenen Jahr hatte ich der Stadt schon einmal ein Gesprächsangebot gemacht, was Frau Krauth allerdings abgelehnt hatte. Beim Brandschutz darf die Stadt natürlich Ausgaben tätigen. Allerdings ist es unverständlich, warum für die Beschaffungsmaßnahmen oder den Neubau eines Einstellplatzes in Krimderode nicht die üblichen Fördermittel beim Land beantragt wurden. Bei einer finanziell klammen Kommune ist es geradezu unsere Pflicht als Aufsicht, eine fehlende Fördermittelbeantragung zu hinterfragen.

nnz: Auch im Stadtrat wird ja bemängelt, dass die Stadt bei der Beantragung von Fördermitteln oft keine gute Figur macht. Sehen Sie das auch so?

Jendricke: Ja, diesen Eindruck habe ich auch. Das gilt zum Beispiel auch für den Stadionumbau. Aus meiner Sicht ist in vielen Fällen nicht mal klar, wer personenbezogen für die Projekte zuständig ist und welche Gesamtstrategie die Stadt bei größeren Vorhaben verfolgt. Beim Stadionumbau habe ich der Stadt erneut die Frage gestellt, warum man dieses Großvorhaben nicht wie in anderen Städten auch über die Stadtwerke umsetzt. Aber dazu habe ich mir ja schon damals als Bürgermeister den Mund fusselig geredet. Wenn wir in den 90er Jahren nicht auch schon den Weg über die Stadtwerke gegangenen wären, hätte die Stadt wohl heute noch kein Badehaus.

nnz: Und wie soll es nun weitergehen?

Jendricke: In der Regel lösen sich solche Verwaltungsprobleme nicht durch Presseberichterstattung. Wenn es allerdings auch im städtischen Finanzausschuss Zweifel an der Vorgehensweise des Landkreises gibt, kann ich gerne den Ausschussmitglieder mehr Hintergründe geben.

nnz: Aber Sie geben ja nicht mal den Kreistagsmitglieder die gewünschten Informationen. Deshalb klagt doch Herr Schelenhaus gegen Sie?

Jendricke: Die Kreistagsmitglieder erhalten alle Informationen, die sie für ihre Entscheidungsfindung brauchen. Schwierig wird das nun in den Fällen, in denen personenbezogenen Daten abgefragt werden, ohne dass es dazu eine anstehende Entscheidung im Kreistag gibt. Da es keine gesetzliche Grundlage gibt, die Geschäftsführergehälter offenzulegen, habe ich in der Tat die Datenschutzinteressen der Personen derzeitig höher zu gewichten als das Auskunftsbegehren eines Kreistagsmitglieds. Im übrigen habe ich die Verträge der Geschäftsführer in meiner Dienstzeit weder beschlossen noch geändert. Im Grunde nach ist es aber für mich aber unproblematisch, dass sich jetzt das Verwaltungsgericht mit dem Fall beschäftigt, weil dann eine Gerichtsentscheidung vorliegen würde. Grundsätzlich werde ich bei der Weitergabe von personenbezogenen Daten immer restriktiv handeln, denn keiner will wohl einen Landrat, der beispielsweise persönliche Unterlagen aus dem Gesundheits-, Sozial- oder Jugendamt den Kreistagsmitgliedern zur Verfügung stellt.

nnz: Vielen Dank für das Gespräch.
Autor: red

Kommentare
Gudrun1974
06.02.2017, 07.36 Uhr
Sehr gut, Landrat!
Sehr gut, Landrat. Die bei der Stadtverwaltung sind eben nicht kompetent, wie Sie es als Finanzbürgermeister waren. Dann muss die Arbeit eben noch mal gemacht werden und der Haushalt ordentlich aufgestellt werden.

Gut, daß Sie die Aufsicht und die Kompetenz haben und der Stadt zeigen können, wer die Nummer 1 im Landkreis ist. Ohne Sie dreht sich nichts.
murmeltier
06.02.2017, 08.29 Uhr
Wenn
Wenn der Haushalt der Stadt neu beschlossen werden müsste, wäre das peinlich. Und an einem Stadionneubau scheint die Stadt kein Interesse zu haben. Das Theater bzw. die Sanierung des Theaters hat ja sicherlich Vorrang.
Nordhäuser Freiheit
06.02.2017, 08.57 Uhr
Mit Matthias Jendrickes alternativen Wahrheiten ...
... bleibt es anhaltend lustig. Seine Wutausbrüche und Allmachtsfantasien kommen in immer kürzeren Abständen. Seine Verfolgungswahnattacken auch.

Ich freu mich schon auf nächste Woche!
memento mori
06.02.2017, 09.01 Uhr
hat eine PR-Firma Jendricke diese Empfehlungen gegeben?!
Mal ehrlich: Wahlkampf mit einem Feuerwehr-Fahrzeug, Fotos mit Schneefräsen... Solche und andere Spielchen lassen vermuten, dass Herr Jendricke eine PR-firma hat, welche ihm solche "Beliebtheits-Steigerungs-Aktionen" empfiehlt. Ich finde es peinlich!

Ohne auf den Inhalt einzugehen, denn dieser ist wie gewohnt populistisch und von einer... Nein, ich wollte nicht darauf eingehen, alleine das Bild reicht mir, um meine Meinung von Herrn J. zu festigen.
geloescht.otto
06.02.2017, 09.17 Uhr
der LR
trägt aber seine Nase sehr hoch - soll mal aufpassen, dass es ihm nicht reinregnet. Immer sind die anderen schuld - eben Politiker und dann noch ein Schlechter!
Boris Weißtal
06.02.2017, 10.00 Uhr
oho unser Landrat entscheidet, was die Abgeordneten wissen müssen
Jendricke: "Die Kreistagsmitglieder erhalten alle Informationen, die sie für ihre Entscheidungsfindung brauchen."

Offenbar verliert unser Landrat den Blick für Realität und Fiktion (alternative Fakten). Ein Rechnungsprüfungsausschuss entscheidet nicht, er kontrolliert! Und wie soll dies funktionieren, wenn der zu Kontrollierende selber entscheiden darf, was und wie kontrolliert wird?

Und wir regen uns noch über die Trumps, Erdogans und Orbans auf... Demokratieabbau schaffen wir ganz alleine vor Ort!
Zukunft
06.02.2017, 10.07 Uhr
immer schön langsam
Bekannt ist doch, dass weder Zeh noch Krauth mit Jendricke "können". Aber, wenn auch nur ein Argument stimmt, was LR anführt, dann sollte im Nordhäuser Rathaus mal über fachliche und korrekte Arbeit nachgedacht werden.
Flitzpiepe
06.02.2017, 10.12 Uhr
Was Förderanträge seitens der Stadt angeht
speziell den Stadionumbau, kommt es mir doch unter OB Zeh generell so vor, dass diese Anträge bewusst so gestellt werden,dass sie schlechten Bearbeitungsstand haben, verzögert gestellt werden und schließlich (aus formalen Gründen) abgelehnt werden.
Da kann man dann schön sagen 'Aber wir wollen doch! Die anderen sind schuld!'
Da steckt ein System dahinter. Man muss so tun, als ob man investieren will aber nicht darf. Der Schuldenabbau hat aber oberste Priorität.
Nur sagt man das nicht...
Liane Enzinger
06.02.2017, 10.27 Uhr
Der Jendricke Krieg geht weiter und nervt.
Mit wem hat Herr Jendricke eigentlich kein Problem? Wie heißt das Medikament, das da helfen kann?
murmeltier
06.02.2017, 11.11 Uhr
Fakten
Zur Beurteilung der Sachverhalte ist es angebracht, Fakten zu benennen. Jede einzelne Aussage sollte belegt oder widerlegt werden. Ob Frau Krauth oder Herr Dr. Zeh mit Jendricke kann oder nicht spielt keine Rolle, oder ob das Titelbild passt oder nicht ist erstmal völlig egal. Auch die Beurteilung von persönlichen Eigenschaften von Herrn Jendricke sind nicht weiterführend, diese sind eher unter der Rubrik Verzweiflungskommentare aufzulisten. Also Fakten. Damit sich der Steuerzahler ein umfassendes Bild zur Faktenlage machen kann, sollten auch nur diese benannt werden.
altmeister
06.02.2017, 11.24 Uhr
Nicht einseitig!
Sehr geehrtes murmeltier,
es ist verwunderlich, dass Sie in Kommentaren belegbare Fakten verlangen und dagegen der LR seine Aussagen auf Basis von persönlichen Gefühlen machen kann, ohne diese mit Fakten zu belegen.
Gilt Ihre Forderung also nur für eine Seite, während die andere munter mit Vermutungen und Gefühlen loslegen kann?
Ich bin gespannt darauf, was für eine Antwort aus dem Rathaus kommen wird, denn mit Unterstellung einer dilettantischen Arbeit denke ich, wird eine diese erfolgen.
Solch eine öffentliche Anschuldigung kann nur öffentlich erwidert werden, alles Andere wäre falsche Rücksichtnahme!
MHI
06.02.2017, 14.40 Uhr
Beschämend
Als Wähler und Bürger steht man diesem Kaspertheater fassungslos gegenüber. Allerorten Selbstdarsteller. Was ist das für eine politische Kultur? Werden Sachthemen jetzt nur noch über Medien breitgetreten? Es ist erbärmlich, beschämend und zeigt deutlich das niemand Willens ist, wirkliche Lösungen zu erarbeiten.
Dieses niederträchtige und scheinheilige Getue aller Beteiligten zeigt eins ganz deutlich - alternative Fakten gibt es nicht nur in Amerika.
Einfach nur bäh.....

#Riese87
Bitte noch ganz viel von diesen Artikeln. Wenn sich schon keiner den Sachthemen annimmt, dann wenigsten was zur Unterhaltung. Getreu dem Motto: Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.
Realist 1.0
06.02.2017, 15.05 Uhr
Wie ich es die letzte Woche gesagt habe!
Der Her Jendricke versucht sich wieder rauszureden. Wenn Herr Jendricke und Frau Rinke in der Amtszeit vor Herrn Dr. Zeh so einen perfekten Stadt Haushalt geführt haben, stellt sich die Frage warum die Stadt zu diesem Zeitpunkt so hoch verschuldet war. Ich habe noch einen gut gemeinten Rat an den werten Herrn Riese87, waschen sie sich mal endlich die braunen streifen von Knöcheln. Ich lese die NNZ schon mehr als 3 Jahre , aber das was der Riese87 jedes mal ablest wenn es um die ach so tolle SPD und Herrn Jendricke geht, ist so weit weg von jeder Realität das man nur mit dem Kopf schütteln kann.
punktum
06.02.2017, 16.39 Uhr
Unser Landrat
Er ist einsame Spitze! Wie er das politische Parkett beherrscht einfach toll, endlich hat er seine Dampflok stehen gelassen und kümmert sich populisch um das richtige Schneefräsen. Sein Gehalt steht zwar nicht so ganz im Einklang aber als Feuerwehrmann als Dampflokbeweger und jetzt als Regisseur für Schneefräsen, alles wird gut so langsam fängt er an das zu machen was er kann "für Fotos posieren" ! Was mich echt neidisch macht ist das ich nicht weiß was er für ein Mittelchen nimmt.
Aber mal im Ernst alle Bürgermeister sind ja voller Euphorie darüber, das er seine Forderungen bei der Kreisumlage so moderat gestaltet hat. Ich finde es auch entlarvend zum Thema ehrlichen Umgang miteinander das er den Kreistagsabgeordneten so viel Infaormationen zu gesteht wie diese nach seiner Meinung benötigen. Es ist eben anständig diese armen ehrlichen eherenamtlichen Kreistagsabgeordneten nicht weiter mit Informationen zu belasten.
Zum Schluss nur noch einen Satz der Riese 87 hat recht unser Jendricke wird der neue Stern am OB Himmel - ich bin mir sicher _ er zeigt Kante.
Treuhänder
06.02.2017, 18.12 Uhr
Schuldenabbau
Der Schuldenabbau läuft aufgrund der niedrigen Zinsen fast von selbst. Also, Schulden abzubauen ist keine Kunst. Zu Rinkes Zeiten wurde die Landesgartenschau durchgeführt, dass Stadtbild hat sich zum positiven gewendet. Schulen und Kindergärten wurden saniert. Schulden wurden sozusagen für einen guten Zweck gemacht.

Der ewige Vorwurf der Schulden unter Rinke nervt langsam. Schulden konnte Frau Rinke nicht allein machen. Der Stadtrat hat dem Haushalt immer zugestimmt, auch dem Schulden machen. Ich habe hier in dieser Zeitung noch nicht lesen können, dass ein Stadtrat, weil er sozusagen für das Schulden machen gestimmt hat,sich rechtfertigen müssen. Manche Stadträte sitzen schon viele, viele Jahre im Stadtrat. Oder musste sich ein Finanzausschuss irgendwann erklären?
Waldemar Ceckorr
06.02.2017, 20.11 Uhr
an Gretchen80,
das ist ja die ganze misere, kein politiker weder im stadtrat noch im kreistag oder als ob oder lr wird für sein handeln zur verantwortung gezogen.
steuergeld verbrennen dürfen sie alle.
meine forderung, wer ein politisches amt anstrebt muss mit 50% seines vermögens haften ohne irgendwelche anwaltliche schiebereien, nach dem motto, das haus gehört meiner frau / schwiegermutter / oma etc.
persönlich haftbar machen ist die devise.

so sieht's der waldi
Zwischenrufer
06.02.2017, 21.36 Uhr
Haushaltsplan bedarf nicht der Genehmigung
„Die Kommunalaufsicht des Landkreises muss aber im Rahmen der Haushaltsgenehmigung generell prüfen, ob die Haushaltsansätze dem Grundsatz der Haushaltsklarheit und -wahrheit entsprechen. Und hier gibt es bei zahlreichen Haushaltspositionen Klärungsbedarf.“ (Jendricke)

„Im Gespräch am vergangenen Dienstag an meinem Tisch hat die Stadt selber eingestanden, dass einige Positionen falsch veranschlagt sind. Deshalb hat der Landkreis den Ratschlag erteilt, den Haushalt in geänderter Form neu zu beschließen, um die Genehmigungsfähigkeit des Haushalts nicht in frage zu stellen.“ (Jendricke)

Hierdurch wird der Eindruck erweckt, der Haushaltsplan bedürfe der Genehmigung durch den Landrat als Rechtsaufsichtsbehörde. Nach der Thüringer Kommunalordnung und ebenso nach dem im Fall der Stadt Nordhausen anzuwendenden Thüringer Gesetz über die kommunale Doppik (ThürKDG) bedarf aber nicht der Haushaltsplan als solcher der Genehmigung. Es bedürfen nur ganz bestimmte Bestandteile der Haushaltssatzung, soweit sie vorliegen, der Genehmigung, konkret:

- der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen, wenn in den Jahren, zu deren Lasten sie vorgesehen sind, die Aufnahme von Investitionskrediten geplant ist (liegt hier nicht vor, da die Stadt Nordhausen für das Jahr 2017 keine Verpflichtungsermächtigungen geplant hat)

- der Gesamtbetrag der vorgesehenen Investitionskreditaufnahmen (liegt hier nicht vor, da die Stadt Nordhausen für das Jahr 2017 keine Investitionskreditaufnahme geplant hat),

- der Höchstbetrag der Kredite zur Liquiditätssicherung, wenn dieser ein Sechstel der im Finanzplan veranschlagten laufenden Einzahlungen aus Verwaltungstätigkeit übersteigt.

Nur letzteres ist bei der Stadt Nordhausen der Fall. Ein Sechstel der im Finanzplan veranschlagten laufenden Einzahlungen aus Verwaltungstätigkeit sind 11.236.432 Euro. In der Haushaltssatzung wurde der Höchstbetrag der so genannten Kassenkredite aber auf 15.000.000 Euro festgesetzt. Das ist derselbe Höchstbetrag, der schon in der Haushaltssatzung für das Jahr 2016 stand und in dieser Höhe genehmigt wurde.

Die Genehmigungsfähigkeit desselben Höchstbetrags der Kassenkredite für das Jahr 2017 wird durch die vom Landrat genannten Mängel im Haushaltsplan für das Jahr 2017 wohl kaum berührt sein.

Sollte im Haushaltsplan für das Jahr 2017 etwas falsch veranschlagt sein, kann der Landrat als Rechtsaufsichtsbehörde den Beschluss der Haushaltssatzung durch den Stadtrat unter Benennung der konkreten Gründe beanstanden und verlangen, dass er aufgehoben wird. Dagegen kann die Stadt dann rechtliche Schritte einleiten, wenn sie die Beanstandung für ermessensfehlerhaft oder sonst rechtswidrig hält. Die Genehmigung des Höchstbetrags der Kassenkredite auf die lange Bank zu schieben, ist aber nicht das richtige Mittel.

Die Stadt Nordhausen sollte zusehen, dass sie auch zukünftig keine Verpflichtungsermächtigungen und Investitionskreditaufnahmen veranschlagt und die erforderlichen Kassenkredite auf unter ein Sechstel der im Finanzplan veranschlagten laufenden Einzahlungen aus Verwaltungstätigkeit drückt. Dann kann sie nämlich ihre Haushaltsatzung einen Monat nach Eingang bei der Rechtsaufsichtsbehörde amtlich bekannt und damit die Satzung wie auch den Haushaltsplan in Kraft treten lassen, sofern nicht die Rechtsaufsichtsbehörde die Satzung bis dahin beanstandet hat. Der Unterschied zur jetzigen Lage bestünde darin, dass der Landrat dann definitiv im Zugzwang wäre.
gotfried weise
06.02.2017, 21.40 Uhr
ganz so wie hier kommentiert wird ist es leider nicht
Es gab auch zu Rinkes Zeiten Warner und Stadträte die dagegen waren, nur die Medien schreiben lieber über den Einklang der Mehrheiten, Bedenken wirken in einem Zeitungsartikel eher störend.
Andere Meinungen werden nur selten veröffentlicht oder die mit dieser Meinung werden verunglimpft. Ausdrücklich sei betont, dass sich die Redaktion der nnz auf diesem Gebiet nicht profilierte.
Wie das Spiel läuft sieht man am benehmen des Landrates, selbstgefällig und abgehoben, Informationen für Kreistagsmitglieder werden Vorenthalten und gefiltert. Mit endlosen Vorträgen und Monologen werden Kreistagsmitglieder in der Ausschüssen beschäftigt, nur um Zeit zu schinden und wichtiges nicht mehr mitteilen, zu müssen.
Bei allem Verständnis, bei dem "für Jendricke" oder bei dem "gegen Jendricke" er sitzt auf dem falschen Stuhl, er sollte sich untersuchen lassen, fasst man all seine Gebärden und monologisierenden Tiraden, die in der Vergangenheit passiert sind zusammen, so ist dieses narzistische Auftreten zumindest nicht gesund.
Nordhäuser Freiheit
06.02.2017, 21.53 Uhr
Gretchen und Jendrickes Küchenarithmetik
"Schulden tilgen sich in Niedrigzinszeiten von selbst". Liebes Gretchen, das war der Knaller des Jahres. Kein Wunder, dass Sie den Landrat zum Munde reden. Dessen Ansatz dieser Küchenarithmetik hat ja ins Verderben geführt.

Jetzt wird mir doch ein wenig Angst um die Zukunft von Stadt und Landkreis.
----4
07.02.2017, 12.19 Uhr
Traum
Ich träumte, ich wäre Landrat. Wäre mindestens so gut wie Herr Jendricke. Ich sehe, wie die Stadtverwaltung immer mehr Fehler macht und die einfachste Mathematik nicht beherrscht und sich um glatte 4 Millionen Euro verrechnet. Da habe ich doch, überlastet wie ich von Landratsgeschäften bin, meine Familie um einen familienfreien Sonnabend gebeten, meine Unterlagen zusammengepackt und die Stadtverantwortlichen an diesem Sonnabend zu einem Arbeitsbrunch ins Rathaus zitiert. Gläschen Sekt dazu oder ein freundliches Blondes (Bier!). Dabei bringe ich dann Punkt für Punkt alles ins Lot.

Ab darauffolgenden Montag hatte ich dann wieder richtig Zeit im Amt. Das ganze Kontrollieren, Reklamieren, Ärgern zu den vielen dilettantischen Fehlern der Stadtverwaltung hatte ein Ende. Jetzt konnte ich mich in mein Büro setzen und die komplizierten Gesetze und Bestimmungen so bearbeiten, dass sie wenigstens von den studierten, teilweise promovierten Stadtmüttern und -vätern so verstanden werden können, dass sie sich nicht mehr verrechnen.

Ein Held war ich deshalb zwar auch weiterhin nicht, aber ich werde mit einiger Wahrscheinlichkeit wieder gewählt. Und vielleicht, eines schönen Tages, könnte ich in den Bundestag einziehen.....sitzend zur Rechten des dann sicher Heiligen Martin II..
Liane Enzinger
15.02.2017, 06.42 Uhr
Hallo, Landrat wie stehts um den Haushalt des Landkreises
Viele Wochen sind ins Land gegangen. Wochen, in denen Sie sich intensiv damit beschäftigen konnten, wie Sie unserer schönen Stadt Nordhausen weiter schaden konnten, in dem Sie mit Ihren persönlich motivierten Blockaden des Stadtbudgets wichtige Maßnahmen wie Gehwegreparaturen, die Sanierung unseres AKS, den Feuerwehrneubau usw verhindert haben.

Dazu Fragen:

1. Wann ist Ihr Haushalt des Landratsamtes beschlussreif?

2. Wo kann ich Einsicht in den Haushaltsentwurf nehmen?

3. Gibt es zu diesem Entwurf endlich einen Plan, aus dem ich entnehmen kann, wie hoch der Zahl der Neueinstellungen war, die Sie seit Ihrer Amtszeit vorgenommen haben?

4. Gibt es einen Haushaltsentwurf für die kreiseigene Service Gmbh? Gibt es auch hier einen Plan, aus dem ich entnehmen kann, wie hoch der Zahl der Neueinstellungen war, die Sie seit Ihrer Amtszeit vorgenommen haben? Herrscht also bei Ihnen Haushaktsklarheit und Haushaltswahrheit?

5. Durch welche "Aufsicht" wird eigentlich Ihr Haushalt geprüft?

6. Wieso verbringen Sie eigentlich soviel Zeit, Ihre persönlichen Feinde (Zeh, Krauth etc pp) zu bekämpfen zu Lasten der "normalen" Bürger in NDH?

7. Wann gehen Sie mal Ihren eigentlichen Aufgaben nach, für die Sie fürstlich entlohnt werden? (Dazu zähle ich nicht wohl eher nur angebliche Dienstpflichten wie Dienstreisen nach Berlin, persönliche Überwachung einer Schneefräse bei bestem winterlichen Ausflugswetter in Sophienhof und Rothesütte usw usf).

Liane Enzinger, M.A.
murmeltier
15.02.2017, 14.16 Uhr
Einstellungen
Einstellungen nimmt der Landrat nicht allein vor. Ist hier nicht die Zustimmung des Personalrates erforderlich? Aber Begründungen für Neueinstellungen sind doch nicht schwierig. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das kann man überall sehen......
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