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So, 08:10 Uhr
15.01.2017
tlv zum inklusiven Schulgesetz:

„Auf Sand gebaut“

Zu der im November vorgelegten Arbeitsfassung für ein inklusives Schulgesetz hat der tlv thüringer lehrerverband dem Kultusministerium heute eine schriftliche Stellungnahme übersendet. Dazu hatte Ministerin Dr. Klaubert anlässlich ihres Vorhabens, Mitte Januar einen Referentenentwurf folgen zu lassen, aufgerufen...


In seinem Positionspapier hält der tlv an seiner Forderung fest, dass die Verabschiedung eines inklusiven Schulgesetzes so lange ausgesetzt werden möge, bis die notwendigen Bedingungen geschaffen sind. Rolf Busch, der tlv Landesvorsitzende, erinnert daran, dass der Verband schon seit Monaten auf die mit den Inklusionsplänen einhergehenden Schwierigkeiten hinweist.

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„Bereits im Juni haben wir dem Ministerium unsere gemeinsam mit der Landeselternvertretung verabschiedete Resolution zum Thema Inklusion übersandt. Trotzdem hat sich seitdem absolut nichts geändert.“

Vieles von dem, was das Ministerium wolle, sei zwar theoretisch umsetzbar, so Busch. „Aber die Grundlagen dafür fehlen. Die Bedingungen für eine gelingende Inklusion sind noch nicht einmal ansatzweise realisiert. Deswegen ist das gesamte Vorhaben aus unserer Sicht auf Sand gebaut.“ Auch das Argument, dass so manche der vorgesehenen Regelungen bereits implementiert seien, findet der tlv-Landesvorsitzende unsinnig. „Das, was es bisher an inklusiven Bemühungen gegeben hat, funktioniert nicht. Darauf lässt sich also, entgegen der Wunschvorstellungen des Ministeriums, nicht aufbauen.“

Dass die für die schulische Inklusion veranschlagten 170 zusätzlichen Stellen bislang noch nicht einmal als Forderung in den Haushalt eingebracht wurden, sei nur eines von vielen Beispielen für gravierende Fehler im Konzept. Auch die bereits im Koalitionsvertrag festgelegte Bildung von multiprofessionellen Teams sei noch nicht erfolgt. Dort heißt es: „Schritt für Schritt soll durch multiprofessionelle Teams (Schulpsychologie, Schulsozialarbeit, Sonderpädagogik, Lehrkräfte) an Schulen die Umsetzung der Inklusionsziele in Thüringen unterstützt werden.“ Angesichts dessen, so Busch, werde sehr deutlich, dass es zu früh für ein solches Gesetz ist.

Deshalb bekräftigte der tlv seine Forderungen nach einer konsequenten Doppelbesetzung in allen inklusiven Klassen, nach der entsprechenden räumlichen Ausstattung der Schulen, nach einem geeigneten Weiterbildungsangebot für die Lehrer im Gemeinsamen Unterricht sowie nach ausreichenden Freiräumen in den Stundenpools, die für die Vernetzung aller beteiligten Lehrer, Sonderpädagogen und Schulsozialarbeiter genutzt werden können. „Vorher lohnt es sich aus unserer Sicht nicht, überhaupt über ein inklusives Schulgesetz nachzudenken.“
Autor: nnz

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