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Do, 13:43 Uhr
12.01.2017
Falken beenden die Vorrunde

Bisher zu großzügig

Nun ist es also vollbracht und die Vorrunde hat am letzten Sonntag mit der 4:5-Niederlage gegen Erfurt ein Ende gefunden. Und eigentlich war das letzte Vorrundenspiel symptomatisch für die gesamte Runde...

Denn sowohl die Zuschauerzahl war mit 548 eher mäßig und das Ergebnis trotz ordentlicher Leistung sowieso. Und fragt man Trainer Norbert Pascha, war auch die Großzügigkeit seines Teams im Spiel gegen Erfurt auch im bisherigen Verlauf der Saison allzu ausgeprägt.

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Denn Erfurt musste eigentlich gar nicht so sehr viel Aufwand betreiben, um diese Begegnung erfolgreich zu gestalten. Das erste, zweite und fünfte Tor der Thüringer wurde ihnen mehr oder weniger vom Gastgeber auf die Kelle gelegt und so bemüht Pascha einen Vergleich aus dem Tennis „Erfurt war wie ein Tennisspieler, der jeden Schlag sauber zurück ins gegnerische Feld bringt und eigentlich nur darauf warten muss, dass der Gegner den Ball ins Aus schlägt.“ Nun sollte man die Leistung der Erfurter natürlich nicht herabqualifizieren. Viel zu deutlich zeigten die Black Dragons den Falken bei der 7:0-Klatsche in Erfurt wie man effektiv und vor allem erfolgreich ein Eishockeyspiel absolviert.

Doch irgendwo war es schon in viel zu vielen Spielen so, dass man enormen Aufwand betrieb, die Zuschauer über weite Phasen begeisterte, um nicht mehr als den Respekt des gegnerischen Trainers in der anschließenden Pressekonferenz einzukassieren. Klar gab es diese Niederlagen, wie das 8:2 in Leipzig, das 0:6 zu Hause gegen Halle, ein 11:5 in Rostock, das 8:3 in Timmendorf, das besagte 7:0 in Erfurt oder vor allem die beiden Spiele gegen Timmendorf und FASS Berlin im heimischen Stadion, die man vollkommen unnötig mit jeweils 4:5 noch aus der Hand gab. Spiele, die den Fan an der Qualität der Mannschaft zweifeln ließen, weil in entscheidenden Phasen einfach so überhaupt gar nichts zusammenlief. Wer jedoch mitgezählt hat, kann feststellen, dass es von 30 Spielen mal gerade 7 Spiele waren, wo man jeglichen Glauben verlieren konnte.

Zweifel kamen ja vor allem auf, weil das Team auch bei Niederlagen fähig war Großes zu leisten. Wie etwa beim 3:2 in Halle oder den großartigen Spielen im heimischen Stadion gegen Leipzig (3:4), gegen Duisburg (4:6 mit Empty-Net-Goal) und Essen (2:3). Und sahen die meisten Fans den überraschenden Sieg in Herne (3:4 n.V.) nur in Zahlen via pointstreak, so wird sich wohl jeder der Anwesenden noch daran erinnern, wie Tilburg es nach 60 Minuten wahrscheinlich überhaupt nicht realisieren konnte, dass man ein überlegenes Spiel gegen aufopferungsvoll kämpfende Harzer und einem an diesem Abend überragenden Fritz Hessel im Tor der Falken mit 2:1 verlor. Wobei natürlich der Siegtreffer durch Ryan McGrath nur 16 Sekunden vor Schluss der ganzen Dramatik des Spieles noch die Krone aufsetzte.

Der Rausch der Erinnerungen an dieses Spiel wird insgesamt jedoch getrübt durch eben diesen 13. Platz nach der absolvierten Vorrunde. 88 erzielte Treffer sind einfach zu wenig, um oben anzugreifen. Nur die Indians und die Scorpions aus Hannover sowie der Tabellenletzte FASS Berlin dürfen ob einer noch schlechteren Torausbeute noch unzufriedener sein. Und mit 146 Gegentoren lässt man lediglich Timmendorf und FASS Berlin hinter sich.

Werte, die eigentlich auch schon ein eher enttäuschendes Abschneiden begründen. Nun ist es nicht so, dass sich die Falken zu wenig Torchancen erarbeiteten. Eher das Gegenteil ist der Fall. Doch viel zu oft hatte man den Eindruck, das Glück, das der Gegner bei einigen Toren hatte, ging den Harzern bei ihren Chancen völlig ab. Und wenn zu dem Pech im Abschluss dann noch einige unglückliche Szenen in der Defensive bzw. im Spielaufbau dazu kommen, gewinnt das ganze gerne mal eine Eigendynamik, die sich dann langfristig auch in den Köpfen der Spieler manifestiert.

Und eben diese Köpfe wurden von Trainer Norbert Pascha gerne und immer wieder thematisiert. Denn die ungenügende Fitness einiger Spieler, verbunden oder verursacht durch eine mäßige Trainingsbeteiligung, offenbarten mit zunehmender Dauer der Saison immer mehr Defizite in der Physis. Und wie lehrt uns eine lateinische Redewendung? „Mens sana in corpore sano“, was soviel heißt wie „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. Folglich sah Pascha den Kopf, basierend auf den hohen körperlichen Verschleiß den eine solche Saison mit sich bringt, nicht frei genug, um präzise und manchmal auch einfach nur einfach zu spielen.

Und genau hier gilt es nun anzusetzen, wenn am kommenden Sonntag die Qualifikationsrunde im Eisstadion am Wurmberg gegen Timmendorf beginnt. Den Vorteil, dass man nicht gleich am Freitag startet, wie die Konkurrenz, will man nutzen und an diesem Abend eine zusätzliche Trainingseinheit bestreiten.

Dabei ist die Marschroute klar. Gradliniges, einfaches Eishockey spielen. Gerade in dieser Runde, wo es ausschließlich gegen Gegner auf Augenhöhe geht, liegt es an den Falken ein System zu spielen, dass aus einer sicheren Defensive heraus agiert und in der Offensive mit schnörkellosem Spiel zum Erfolg führen soll. Und ausgerechnet gegen Timmendorf sollte man den Kopf frei und die richtigen Lehren aus den beiden Vorrundenspielen gezogen haben. Denn vor allem die 4:5-Niederlage nach einer 4:0-Führung schmerzt den Harzer Fan noch heute. Das kann passieren, sollte sich aber nicht wiederholen.

Denn die kommende Runde wird hart. Zwischen den viertplatzierten Preussen aus Berlin und dem Vorletzten aus Hannover (Scorpions) stehen gerade einmal vier Punkte. Umso mehr gilt es, einen Fehlstart zu vermeiden und am besten gleich am darauffolgenden Wochenende die guten Leistungen gegen die Hannover Indians aus der Vorrunde zu reaktivieren, um auch hier Punkte einzuspielen, die die theoretische Chance auf Platz 10 noch ein Stück realistischer werden lassen würden. Doch wie sagt Trainer Pascha bei derart Gedankenspielen? „Wir denken von Spiel zu Spiel“ - und das ist auch gut so.
Steffen Heiser
Autor: red

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