Die Thüringer Amtsgerichte entschieden von Januar bis Oktober 2016 über 2 332 Insolvenzverfahren. Davon entfielen 11,9 Prozent auf Unternehmen und 88,1 Prozent auf übrige Schuldner. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik stieg die Gesamtzahl der Insolvenzverfahren im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um neun Anträge...

2 107 Verfahren bzw. 90,4 Prozent aller Insolvenzanträge wurden eröffnet. 194 Verfahren bzw. 8,3 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und 31 Verfahren bzw. 1,3 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes.

Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf rund 281 Millionen Euro. Pro Verfahren standen Forderungen von durchschnittlich 121 Tausend Euro aus. Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen verringerte sich in den ersten zehn Monaten 2016 gegen- über 2015 um 46 Verfahren bzw. 14,2 Prozent auf 277 Unternehmen.

Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 1 347 Arbeitnehmer. Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 57 Verfahren im Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, gefolgt vom Baugewerbe mit 51 Verfahren und dem Verarbeitenden Gewerbe mit 46 Verfahren. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum stieg die Anzahl der Insolvenzen im Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen um 18 Verfahren und im Verarbeitenden Gewerbe um sechs Verfahren. Im Baugewerbe ging ihre Anzahl um 19 Verfahren zurück.

Nach Rechtsformen betrachtet mussten am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (134 Anträge) sowie Einzelunternehmen (95 Anträge) Insolvenz anmelden.