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Mi, 09:47 Uhr
11.01.2017
THEMA THOMAS-MANN-HAUS

Ein Spiel mit gezinkten Karten?

Einige Leser fragen sich vielleicht, was es Neues zum Thema Thomas – Mann - Haus gibt. Heidi Schell vom Förderverein zum Erhalt des Vereinshauses schreibt dazu für die nnz...

Jost Rünger vor dem Vereinshaus (Foto: Archiv Kurt Frank) Jost Rünger vor dem Vereinshaus (Foto: Archiv Kurt Frank)
Im Dezember 2016 hat sich der „Förderverein Thomas – Mann - Haus“ gegründet. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, das Gebäude zu übernehmen und als Vereinshaus zu betreiben. Mit diesem Schritt hat die Bürgerinitiative einen wichtigen Punkt des Stadtratsbeschlusses vom August 2016 umgesetzt. Jetzt ist es an der Stadtverwaltung, das Gespräch mit dem Förderverein über die Übernahmemodalitäten zu suchen.

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Bürgermeisterin Jutta Krauth fordert in dem nnz-Interview vom 3.Januar vom Förderverein Konzepte für den laufenden Betrieb des Hauses und ein Sanierungskonzept. Also eine Leistung, die die Stadtverwaltung in den vergangenen mehr als 20 Jahren, solange ist das Haus in ihrem Besitz, selbst nicht erbracht hat.

In der Stadtverwaltung sitzen Mitarbeiter, die von unseren Steuergeldern bezahlt werden und fachlich in der Lage sein sollten, ein Betreiber - Konzept zu erstellen. Welche Fördergelder zur Sanierung des denkmalgeschützten Hauses wurden beantragt, welche Konzepte erstellt? Wieso ist dies in den letzten 20 Jahren nicht erfolgt?

Jetzt, wo der Förderverein das Haus für gemeinnützige Zwecke übernehmen möchte, hält es die Stadtverwaltung für angemessen, diese Konzepte erstellen zu lassen bzw. einzufordern. Natürlich nicht durch ihre Mitarbeiter, sondern durch Enthusiasten, die idealistisch genug sind, sich in ihrer Freizeit für den Erhalt des Hauses als Vereinshaus einzusetzen. Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Im Kern halten wir als Förderverein die Erstellung eines Betreiber- und Sanierungskonzeptes für dringend notwendig und sind bereit, ein solches Konzept zu erstellen bzw. daran mitzuwirken. Eine Stadtverwaltung, der es um eine sachliche Lösung für das Thomas – Mann - Haus gehen würde, könnte uns als Verein z.B. eine Zusammenarbeit bei der Erstellung eines solchen Konzeptes anbieten. Dass solche konstruktiven Angebote unterbleiben, zeigt einmal mehr, dass die Stadtverwaltung nicht ergebnisoffen an die Lösung des Problems herangeht.

Anfänglich wurde noch behauptet, das Haus müsse verkauft werden, um die horrenden Betriebs- und Sanierungskosten von den Stadtfinanzen abzuwenden. Jetzt bietet der Förderverein an, dieses wirtschaftliche Risiko zu übernehmen, da werden neue Gegenargumente aus dem Hut gezaubert.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Stadtverwaltung im Hintergrund schon längst einen Käufer für das Haus hat und alle Gespräche mit den Vereinen und der Bürgerinitiative/Förderverein nur ein demokratisches Feigenblatt sind.

Interessantes Detail am Rande: In dem ersten Gespräch zwischen der Stadtverwaltung und den Vereinen des Thomas – Mann - Hauses im November 2015 wurde seitens der Stadtverwaltung ein Sanierungsgutachten mit einer hohen Sanierungssumme ins Spiel gebracht. Sowohl die Höhe des Sanierungsbedarfes als auch das Gutachten selbst waren damals geheim und durften nicht der Öffentlichkeit vorgelegt werden.

Nachdem die daraufhin gegründete Bürgerinitiative in den darauffolgenden Gesprächen immer wieder nach dem Sanierungsgutachten gefragt hatte, wurde uns endlich in November 2016, also nach einem Jahr, das Gutachten zur Verfügung gestellt. Das Erstellungsdatum des Gutachtens ist April 2016. Das heißt, zum Zeitpunkt des ersten Gespräches existierte demnach dieses Gutachten überhaupt noch nicht. Man hat also versucht, mit falschen Behauptungen Einfluss auf den Verlauf der Diskussion zu nehmen.

Die Stadt hat das Haus 1995 vom Kulturbund unter der Auflage der Nutzung als Vereinshaus übernommen. Da der Kulturbund zu Gunsten der Stadt auf sein Eigentum verzichtet hatte, war die Übernahme des Vereinshauses durch die Stadt mit keinerlei Kosten für die Kommune verbunden.

Damit hat die Stadt aber nicht nur eine Immobilie bekommen, sondern auch eine Verantwortung für das Vereinsleben der Stadt Nordhausen übernommen. Es wird Zeit, dass sich die Stadtverwaltung dieser Verantwortung bewusst wird und endlich entsprechend handelt.
Heidi Schell, 2.Vorsitzende Förderverein Thomas-Mann-Haus
Autor: red

Kommentare
Stadtbürger
11.01.2017, 10.29 Uhr
thomas-mann-haus
so langsam kann ich dieses gejammer und das thomas-mann-haus nicht mehr hören.

es ist ja richtig, dass die mitarbeiter der stadt aus steuergeldern bezahlt werden. aber warum soll auch mein steuerlicher anteil daran dazu eingesetzt werden, ein konzept für die bespaßung von diesem trägerverein zu erstellen? sagt mal, gehts noch?

ihr wollt die bude haben, also macht euch auch nen kopf darum, wie ein konzept aussehen soll. ihr habt doch euren tollen holländischen vorsitzenden, der alles weiß und alles kann.

einerseits hetzt man immer gegen die stadt, andererseits verlangt man aber noch entgegenkommen von eben dieser. das ist schon leicht schizophren.

soll doch die stadt mit diesem hickhack aufhören und die hütte an einen privaten investor (z. b. heck) verkaufen und der macht dann wohnungen daraus. dann wäre das haus gerettet und das theater um diese ständig nervenden vereinsmeier hört endlich auf.

und übrigens: dass die stadt das gebäude nicht mehr halten kann, ist der tollen politik von rinke und jendricke zu verdanken. die haben die stadt finanziell vor den baum gesetzt. und nur weil ich etwas geschenkt bekomme, heißt es nicht, dass es nichts kostet. ich lasse mir ja auch kein auto schenken und mir dann auch noch die unterhaltungskosten spendieren. in welcher welt lebt dieser "trägerverein" eigentlich?
murmeltier
11.01.2017, 11.34 Uhr
Nicht...
Nicht Rinke und Jendricke haben die Stadt finanziell an den Rand der Leistungsfähigkeit gebracht, sondern der Stadtrat und die Ausschüsse. Die haben doch allem zugestimmt.
U. Alukard
11.01.2017, 12.12 Uhr
"unter der Auflage der Nutzung als Vereinshaus übernommen"
"Die Stadt hat das Haus 1995 vom Kulturbund unter der Auflage der Nutzung als Vereinshaus übernommen. Da der Kulturbund zu Gunsten der Stadt auf sein Eigentum verzichtet hatte,...".
Wenn die Stadt nun beim Verkauf die Auflage nicht einhält, steht der Verkaufserlös dem Kulturbund zu, oder es geht zurück an den Kulturbund!
Der kann es dann dem neuen Verein schenken.
Ob unsere Finanzbürgermeisterin und Anwältin den Vertrag, mit der Nutzungsauflage, wohl einhalten will?
Altstadtfan
11.01.2017, 12.17 Uhr
Es reicht mit dem Theater !
Es gibt genug Museen und Gaststätten in Nordhausen die Räumlichkeiten für Zusammenkünfte von Vereinen zur Verfügung stellen kann .
Die Stadtverwaltung soll das Haus endliche verkaufen .
Checker
11.01.2017, 19.01 Uhr
Thomas -Mann-Haus...
Richtig Altstadtfan, aber meistbietend und nicht auch dabei durch "krumme Geschäfte" glänzend...
Totofino
12.01.2017, 19.14 Uhr
Da geht einem der Hut hoch
wie leichtgläubig sind denn hier einige ? Bitte schaut hinter die Fassade der Stadtverwaltung, hier wird, wie schon häufiger, nicht mit offenen Karten gespielt. Es werden Falschangaben gemacht, um von einem Tatbestand abzulenken. Es wäre interressant zu wissen, unter welchen Bedingungen die Stadt NDH überhaupt dieses Gebäude erhalten hat, aber das wird die Verwaltung bestimmt nicht offenlegen. Darf sie es überhaupt veräußern, ohne die Auflage zu erteilen es gemeinnützig zu nutzen? Wie wäre es denn, dieses Gebäude in kommunalem Eigentum zu halten und Spendengelder, die der Förderverein sammelt zur Sanierung des Clubs zu verwenden ? Es würde beim Verkauf an einen Investor (ist es im NDH Klüngel vielleicht schon jemandem versprochen?) ein Gebäude für die Allgemeinheit verloren gehen für Vereine, die sich dort nicht nur treffen sondern auch Ausstellungen durchführen. Könnte nicht auch der neue Kinder- undJugendchor dort üben und auftreten ?
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