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Di, 16:16 Uhr
13.12.2016
Peter Herbst blickt auf ein turbulentes Jahr zurück

„Größe ist nicht alles“

Es gab schon bessere Jahre für die Banken und Sparkassen in diesem Lande. Zu dieser Feststellung kommt der interessierte Berichterstatter in vielen Gesprächen – sowohl mit Kunden der Kreditinstitute als auch mit den Bankern selbst. Zum Beispiel mit Peter Herbst, dem Vorstandsvorsitzenden der Nordthüringer Volksbank…

Peter Herbst an seinem Arbeitsplatz (Foto: nnz) Peter Herbst an seinem Arbeitsplatz (Foto: nnz)
Gespräche dieser Art beginnen immer mit dem Aufzeigen von Erfolgen. Peter Herbst ist stolz auf das, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den zurückliegenden Monaten dieses Jahres erreicht haben. „Beste Bank“ steht da nach einem Test des Institutes GfQ als Überschrift.

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Im Landkreis Nordhausen folgen dann die Commerzbank, die Deutsche Bank und die Kreissparkasse. Zahlt man dann dem Umfrageunternehmen noch einen vierstelligen Betrag, dann darf sich das Kreditinstitut das Siegel „Beste Beratung“ neben die Eingangstür schrauben. Auf die Ausgabe dieser Summe verzichtet der Volksbank-Vorstand und sagt stattdessen: „Wir wissen, dass wir gut sind, das muss nicht auf Wimpel gestickt werden.“

Blickt Herbst auf dieses Jahr zurück, dann fasst er sich an den Kopf und kann einfach nur konstatieren, dass das Geschäftsmodell der Regionalbanken in Frage gestellt wird und deshalb zukunftsfähig gemacht werden muss. Dies Bedarf verschiedener Veränderungen und wird die Bankenlandschaft in Deutschland, wie wir sie kennen, drastisch verändern. „Es kann doch nicht sein, dass Banken, die sich zum Beispiel bei einer Landesbank Geld leihen, statt Zinsen noch Geld bekommen“, fragt sich Peter Herbst und kennt eigentlich die Antwort.

Noch sind wir alle hier in dieser Region relativ zufrieden. Was aber, wenn aus vielen Altersverträgen in den nächsten Jahren die Erträge ließen und parallel das Tagesgeldkonto mit nur einem Prozent verzinst wird? „Dann wird es einen Run auf dieses eine Prozent Zinsen geben. Im Gegensatz dazu sind die vor einigen Jahren abgeschlossenen Kreditverträge zwischen 0,3 Prozent für Kommunen und bis zu zwei Prozent für Unternehmen auf zehn Jahre festgeschrieben. Und aus dieser Differenz zwischen einem und zwei Prozent müssen die Banken ihre Kosten decken? Ein Unding!“

Herbst plädiert für eine moderate Steigerung der Langfristzinsen, um dann – Jahre später – die Kurzläufer im Anlagebereich nachzuziehen. Passiert das nicht, dann sind vor allem die Sparkassen und Volksbanken in Gefahr, denn die haben zu 95 Prozent dieses Geschäftsmodell von Zinsen auf Einlagen auf der einen und Zinsen auf Kredite auf der anderen Seite. Bei den Großbanken sind es mal gerade rund zehn Prozent. Peter Herbst: „Wir leben momentan von den Zinsen aus den Altkreditverträgen.“

Wenn das nicht schon Probleme genug wären, kommt die Regulierungs- und Überwachungswut der EU noch hinzu. Tonnenweise Papier gilt es auszufüllen. Das führt dazu, dass der Verbraucher – also der Bankkunde – nicht mehr nicht nur geschützt, sondern zunehmend verwirrt wird. Jeder Kredit über mehr als 30.000 Euro zieht die Beantwortung eines Kriterien- und Fragenkataloges mit 60 Punkten nach sich.

Trotz dieser wahrlich nicht positiven Beschreibungen, gibt es auch Anlass zur Zufriedenheit. Gegenüber dem Vorjahr konnte das Kreditvolumen der Nordthüringer Volksbank noch einmal gesteigert werden. Zu verdanken ist das vor allem den Firmenkrediten. Für Peter Herbst auch ein Zeichen, dass Unternehmen investieren und damit Arbeitsplätze zumindest sichern. Immerhin gibt es sie noch, die Hoffnungsschimmer am Horizont. Und vielleicht steht die Nordthüringer Volksbank ja auch im kommenden Jahr ganz oben auf der Hitliste im Ranking von Focus Money, denn – auch das sagt Peter Herbst - „Größe ist nicht alles“.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
Leser1
13.12.2016, 20.28 Uhr
Glückwunsch
Warum müssen Unternehmen die die Werte ja schaffen das überhaupt Geld für alle da ist 2 Prozent Zinsen zahlen und Kommunen die ihr Geld für Flüchtlinge usw raushauen nur 0,3 Prozent? Von mir aus brauchen die Zinsen nicht steigen das macht nur Unternehmer die Arbeitsplätze geschaffen haben wieder kaputt. Dreht es doch um der Unternehmer der Arbeit schafft oder Mietwohnungen für alle baut zahlt 0,3 Prozent und die Kommune 2 Prozent. Da wird so manches sinnlose von Kommunen gelassen. Wir Bürger zahlen mit unseren Steuern das auschweifende Leben der Kommune zb ne Parkbankeinweihung mit duzenden Leuten jeder mit Kommunalen Dienstwagen und Essen usw . Auch Fördermittel sind unser Steuergeld und der Eigenanteil auch.
scottiie
13.12.2016, 21.18 Uhr
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