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Mi, 06:59 Uhr
07.12.2016
BUND-Einsatz 46

Für das Blasse Knabenkraut

Das Blasse Knabenkraut (Orchis pallens) gehört zu den seltenen heimischen Orchideenarten, die zudem nur in fünf deutschen Bundesländern heimisch ist und meist krautreiche, nicht gar zu nährstoffarme, wärmeliebende Laubwälder sowie selten auch Halbtrockenrasen über kalkhaltigen Böden besiedelt...


Thüringen ist ein wichtiger Verbreitungsschwerpunkt der Art innerhalb Deutschlands und Mitteleuropas und liegt zugleich im Norden des Gesamtverbreitungsgebietes. Mitteleuropa ist zudem das Hauptverbreitungsgebiet der Orchideenart, global gesehen.

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Aus all diesen Gründen, aber auch auf Grund des hohen Gefährdungsgrades (Rote Liste Thüringen: stark gefährdet), gilt es, gerade die großen, vitalen Bestände durch geeignete Pflegemaßnahmen zu erhalten. Die Verluste von Wuchsorten der Orchis pallens gründen sich vor allem auf die Ausdunklung unserer Wälder infolge einer zu intensiven Forstwirtschaft mit einem zu geringen Anteil von natürlich lichten, naturnahen Beständen. Mit anderen Worten: Um die Art bei uns zu halten, muss zunehmend gepflegt werden.

Im Stadt- und Landkreisgebiet Nordhausen können wir uns glücklich schätzen, gleich mindestens zwei auffallend individuenstarke Bestände der Orchideenart beobachten zu können. Einer der beiden zählt zu den fünf größten Vorkommen des Freistaates. Durch geeignete, in letzter Konsequenz ehrenamtliche Maßnahmen als Ergänzung zu den staatlich geförderten Maßnahmen, konnte in den vergangenen Jahren tendenziell sogar ein kräftiger Zuwachs erreicht werden. Bis zu ca. 1.400 Pflanzen kamen pro Jahr nach 2013 zur Blüte. Beide Wuchsorte schließen Bestände auf Halbtrockenrasen ein.

Auf einem solchen Halbtrockenrasen waren BUND-Freunde und Mitstreiter am 26.11. im Einsatz. Ein mit Rindern in kurzer, aber intensiver Standweide bewirtschafteter Bereich wurde von uns gemäht, das heißt wir entfernten die trockene, abgestorbene Vegetation. Diese besteht vor allem aus stacheligen und dornigen Arten, wie Schlehe (Prunus spinosa) und Dornige Hauhechel (Ononis spinosa), Arten, die von den Rindern nicht gefressen werden. Wird nicht kontinuierlich, also jährlich, nachgemäht, breiten sie sich zuungunsten der konkurrenzschwachen Orchideen aus. Rinderweide kann unsere Halbtrockenrasen nur an wenigen Stellen und dort u.U. auch nur bei jährlicher Nachmahd erhalten. Letztere aber erfolgt im Landkreis auf derartigen Flächen oft nicht oder wird durch schädliches Mulchen ersetzt. Konkret heißt das, dass beide großen Bestände von Orchis pallens ohne ehrenamtliche Nachmahd oder Waldauflichtung recht sicher verschwinden würden. Tendenzen dazu gab es bereits.

Am Einsatz Ende November nahmen teil: Fritz Daniel und Karl-Heinz Junker aus Sondershausen, Heidi Schell und der Autor des Beitrages aus Nordhausen. Ohne ehrenamtliches Engagement wären zahlreiche Wuchsorte bedrohter Pflanzenarten nicht mehr zu erhalten.
Bodo Schwarzberg
Einsatz für das Blasse Knabenkraut (Foto: B. Schwarzberg)
Einsatz für das Blasse Knabenkraut (Foto: B. Schwarzberg)
Einsatz für das Blasse Knabenkraut (Foto: B. Schwarzberg)
Einsatz für das Blasse Knabenkraut (Foto: B. Schwarzberg)
Einsatz für das Blasse Knabenkraut (Foto: B. Schwarzberg)
Einsatz für das Blasse Knabenkraut (Foto: B. Schwarzberg)
Autor: red

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