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Mi, 16:33 Uhr
23.11.2016
Internationaler Drogenhandel aufgeflogen

Straßenverkaufswert von 8 Millionen Euro

Deutschland – Tschechien – Österreich bekämpfen erstmals in einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe den internationalen Drogenhandel. Die Ermittler der EG „MAMA-TATA“ stellten zwei Großlabore zur Herstellung von Drogen sowie große Mengen an Crystal, Kokain, Marihuana (Straßenverkaufswert der Drogen rund 8 Millionen Euro) sicher. 19 Tatverdächtige sitzen mittlerweile in Haft.

Eines der Verstecke (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd) Eines der Verstecke (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)

Als Abschluss der gemeinsamen operativen Maßnahmen wurden heute insgesamt 36 Durchsuchungsbeschlüsse und weitere Haftbefehle in den drei Ländern vollstreckt.
Diese Beschlüsse richten sich gegen Drogenproduzenten, Logistiker, Kuriere und Dealer der insgesamt mehr als 50 köpfigen Tätergruppe.

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Die Maßnahmen werden durch österreichische, tschechische und sachsen-anhaltische Spezialkräfte, die Landesbereitschaftspolizei Sachsen-Anhalt, das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt und Ermittler des Zollfahndungsamtes sowie Hauptzollamtes Dresden unterstützt. Allein in Sachsen-Anhalt sind bei den heutigen Maßnahmen über 250 Beamte im Einsatz.

Im Juli 2014 erhielt das hiesige Fachkommissariat zur Bekämpfung der Drogenkriminalität einen Hinweis zur illegalen Einfuhr von synthetischen Drogen (Crystal) aus der Tschechischen Republik nach Deutschland. Dealer aus dem Süden Sachsen-Anhalts sollten die Drogen dann an lokale Kleindealer und Konsumenten weiterverkaufen.

Die Ermittlungen führten zu einer bosnisch-albanischen Tätergruppe, die ihren Lebensmittelpunkt zum Teil nach Tschechien verlagert hatte. Über den internationalen Rechtshilfeweg kam es zu ersten Kontakten mit der Nationalen Antidrogenzentrale in Ústi nad Labem.

Ermittlungen in der Tschechischen Republik bestätigten den Anfangsverdacht, dass für die Organisation des Drogenhandels, die Herstellung von Crystal in illegalen Laboren, die Rekrutierung von Kurierfahrern und der Transport von Tschechien nach Deutschland und nach Österreich eine bosnisch-albanische Tätergruppe verantwortlich ist.

In Österreich wurden somit ebenfalls Ermittlungen aufgenommen, koordiniert durch die Landespolizeidirektion Oberösterreich und das Landeskriminalamt Österreichs.

Der Austausch der polizeilichen Informationen und die Organisation der länderübergreifenden operativen Maßnahmen bedeuteten einen erheblichen administrativen Aufwand, so dass im Oktober 2015 die für die Ermittlungsverfahren verantwortlichen Staatsanwälte der Länder zusammen kamen und darüber berieten, eine Vereinbarung über die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen den Ländern Deutschland, Tschechische Republik und Republik Österreich zu schließen (Justizielle Vereinbarung, die den unkomplizierten Austausch von Beweismitteln ermöglicht).

Die Vorbereitung des Vertrages erfolgte mit Unterstützung von Eurojust (Justizbehörde der Europäischen Union mit Sitz in Den Haag).
Grundlage einer solchen Zusammenarbeit ist das Übereinkommen über die Rechtshilfe in Strafsachen zwischen den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union vom 29.05.2000.

Insgesamt 30 Beamte aus den drei Ländern arbeiteten nunmehr in einem Team zusammen. Aus der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd waren 6 ständige und zeitweise sogar 10 Rauschgiftermittler des Fachkommissariats 6 tätig. Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, das Fachkommissariat (FK 6) zur Bekämpfung der Drogenkriminalität, ist als Vorreiter in Sachsen-Anhalt erstmals Mitglied eines gemeinsamen internationalen Ermittlungsteams.

Seit Bestehen der gemeinsamen Ermittlungsgruppe kam es in den letzten 9 Monaten bereits zu mehreren Sicherstellungen und Festnahmen in allen drei Ländern.
So konnten bisher insgesamt mehr als 104,5 kg Crystal/Metamphetaminbase; 2,9 kg Kokain; 2,2 kg Amphetamin und 3 kg Marihuana sichergestellt werden.
Die sichergestellten Drogen haben einen Straßenverkaufswert von rund 8 Millionen Euro.
Die Ermittler des Fachkommissariats 6 stellten unter der Mitwirkung der Beamten der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe allein im Bereich der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd mehr als 7kg Crystal und 300g Kokain sicher.
Gegen 11 Personen (albanischer, bosnischer und deutscher Nationalität) wurden Haftbefehle in Halle und im Burgenlandkreis erlassen (Kuriere und Dealer).

Durch die Ermittler der gemeinsamen Ermittlungsgruppe wurden dabei auch 2 Großlabore für Crystal sichergestellt. In einem Labor in Tschechien beschlagnahmten die Ermittler mehr als 20 kg Crystal und 90 kg Grundstoffe.

In einem in den Niederlanden beschlagnahmten Labor wurden mehr als 74 kg Crystal und reine Methamphetaminbase aus dem Verkehr gezogen.
Die Labore hatten nach ersten Erkenntnissen jeweils ein Produktionsvolumen von 50 bis 100kg Crystal pro Woche. Die sichergestellten und in den Laboren produzierten Mengen waren überwiegend für den Mitteldeutschen Raum, aber auch Österreich und Berlin bestimmt.

Seit der Vertragsunterzeichnung wurden in den beteiligten Ländern 19 Personen in Untersuchungshaft genommen, darunter Drogenproduzenten, Logistiker, Drogenkuriere und Dealer.

Heute wurden insgesamt acht Personen festgenommen. Diese Personen sind zwischen 20 und 59 Jahren alt und deutscher, vietnamesischer sowie bosnischer Herkunft.
Davon wurden im südlichen Sachsen-Anhalt fünf Personen festgenommen. Bei ihnen handelt es sich um deutsche und bosnische Männer im Alter von 35 bis 47 Jahren.

Sichergestellt haben die hiesigen Einsatzkräfte heute u.a. über 2 Kilogramm illegale Betäubungsmittel (Crystal, Marihuana), mehrere zehntausend Euro Bargeld, Kurzwaffen, Langwaffen, mehrere hundert Schuss Munition, Hieb- und Stichwaffen sowie große Mengen Diebesgut. Bei dem Diebesgut handelt es sich u.a. um elektrische Werkzeuge, drei Kräder sowie mehrere Fahrräder.

Der Wert der heute sicherstellten Drogen sowie des sichergestellten Diebesgutes lässt sich noch nicht genau beziffern. Es ist jedoch davon auszugehen, dass hier einige zehntausend Euro zusammenkommen.
Fund1 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Fund 2 (Foto: Polizeidirektion Halle-Südr)
Fund 3 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Fund 4 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Fund 5 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Fund 6 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Folie 8 (Foto: Polizeidirektion Halle-Südr)
Folie 9 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Folie 10 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Folie 11 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Folie 12 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Folie 13 (Foto: Polizeidirektion Halle-Süd)
Autor: red

Kommentare
U. Alukard
23.11.2016, 17.18 Uhr
Ein Hoch
auf unsere Polizei. Ich bin begeistert, weiter so.
Paulinchen
23.11.2016, 17.30 Uhr
Wenn das kein Grund ist,...
... der Polizei, aller beteiligten Länder, einmal DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! zu sagen.

Bleibt nur zu hoffen, dass nun die Justitz Urteile fällt, die "weh" tun und nicht nur für eine warme Unterkunft über den bevorstehenden Winter sorgen.
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