Eine Wirtschaftsdelegation aus dem Freistaat besucht ab Morgen die Weißrussland. Dort sollen neue Geschäftspartner gefunden und die Zusammenarbeit mit weißrussischen Firmen vertieft werden. Auch aus Nordthüringen gehören Firmen zur Delegation...


Im Mittelpunkt der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt organisierten Reise steht die Durchführung einer Kontakt- und Kooperationsbörse in Minsk und Mogilev.

„Als EU-Anrainerstaat und Mitglied der Eurasischen Wirtschaftsunion mit Russland, Kasachstan, Armenien und Kirgistan bietet sich die Republik Belarus nicht nur als Ost-West-Drehscheibe und Wirtschaftspartner an, sondern entwickelt sich zunehmend auch zu einem attraktiven Investitionsstandort“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Gerald Grusser. Derzeit unterhalten bereits 122 Thüringer Betriebe Handelsbeziehungen mit dem osteuropäischen Staat.

Im ersten Halbjahr 2016 betrug das Ausfuhrvolumen der Thüringer Wirtschaft nach Belarus insgesamt 7,1 Millionen Euro und liegt damit 6,2 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Exportpalette reicht von pharmazeutischen Erzeugnissen, optischen sowie fotografischen Geräten über Maschinen und Fahrzeugteilen, medizinischen Produkten bis hin zu Waren aus Metall und Kunststoffen.

Zu den Teilnehmern der Geschäftsreise gehört auch die MEMOTEC GmbH & Co. KG aus Leinefelde. „Wir wollen in Belarus bestehende Kontakte ausbauen und im Rahmen der vor Ort organisierten Kooperationsbörsen neue Vertriebspartner für unsere hochpräzisen Linearachsen und neuentwickelten Rotationshubmodule finden“, so die Erwartungen der Geschäftsführerin Janine Reimann.

Auch die N.L. Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht GmbH aus Erfurt setzt auf die Vertiefung schon bestehender Geschäftsbeziehungen. „Neben verabredeten Treffen mit unseren Kunden wollen wir aber auch Kontakte mit neuen potentiellen Geschäftspartnern knüpfen und hoffen damit, unseren Markt in Belarus weiter ausbauen zu können“, sagt Natalia Morosova, Exportverantwortliche für Osteuropa.

Auch zwischen den Wirtschaftskammern von Belarus und Thüringen existieren gute Verbindungen. „Seit 2011 besteht eine enge Partnerschaft der IHK Erfurt mit weißrussischen Kammern. Diese Kooperation ist darauf ausgerichtet, die dortigen Partner bei der Entwicklung von Dienstleistungen für kleine und mittelständische Unternehmen sowie beim Ausbau der bilateralen Wirtschaftskontakte zu unterstützen“, erklärt der IHK-Chef.

In den vergangenen fünf Jahren hätten Workshops und Seminare zur Qualifizierung der Kammermitarbeiter in Belarus stattgefunden. Themen seien das Messemanagement oder der Technologietransfer, aber auch die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie die Wirtschaftsförderung gewesen. Zahlreiche Unternehmerreisen und Kooperationsbörsen hätten inzwischen zu einer steigenden Zahl von Geschäftskontakten nach Weißrussland geführt.