Do, 10:00 Uhr
27.10.2016
Ansichten eines Linken
Fluchtursachen bekämpfen
Die Flüchtlingskrise ist vorbei? Nicht wenn man einmal über das Mittelmeer oder an die Außengrenzen der EU blickt. Man hält sich das Problem per Vertrag vom Hals, nicht nur mit der Türkei. Die Nordhäuser Linke befasste sich gestern ausgiebig mit dem Thema und forderte Fluchtursachen zu bekämpfen, nicht Flüchtlinge. Peter Blei hat zugehört...
Die Nordhäuser Linke traf sich am gestern Abend in den Rolandstuben um über Flucht und Fluchtursachen zu sprechen. Zu Gast war auch Stefan Liebich, Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses.
Liebich ging in seinem Vortrag vor allem auf die Situation in Syrien ein und legte dar, wie ein Mensch zur Flucht getrieben werden kann. Die Rolle Russlands in den aktuellen Kampfhandlungen sei durchaus kritisch zu bewerten nüchtern betrachtet aber auch nachvollziehbar, es gehe um Rohstoffe, Einfluss und globale Machtverhältnisse.
Auch Fotograf Peter Blei fand Paralellen mit Liebichs Ansichten, etwa zur Lage in Nordafrika. Die Entwicklung sei nicht so verlaufen, wie es die Strategen in den USA vorgesehen hatten. Auch hier sei es um Einfluss und Rohstoffe gegangen.
Außerdem wies Liebig darauf hin, dass nicht nur die Westmächte diesen Krieg als Schauplatz und als Experimentierfeld für ihre neuen Hightech Waffen sehen würden, sondern dass auch Russland sich diesem Trend anschließe. Dabei gehe es darum, die Waffen potentiellen Käufern vorzustellen. Nichts sei besser als ein Krieg um die Fähigkeiten dieser Waffen zu präsentieren. Erstaunliche Ansichten für einen Linken, sind doch die Linken in der allgemeinen Vorstellung grundsätzlich gegen Krieg ob gerecht oder ungerecht.
Liebich betonte das ein Teil der Partei im Bundestag einiges etwas kritischer sehe. Der Krieg gegen den Islamische Staat könne und werde nur mit Waffengewalt gelöst werden können. Der Abgeordnete betonte aber ebenso das es zum Wohle der Bevölkerung keine Alternative gebe. Es seien schon genug Menschen gestorben und mit Reden käme man bei Islamische Staat nicht weiter, das Morden müsse ein Ende haben.
Auch vor den Gräueltaten des Assad-Regimes sollte man nicht die Augen verschließen, es gehe um Menschenleben und die Tötung von Menschen sei für die Linke inakzeptabel. Ja, da sind dann wieder die inneren Konflikte der Partei. Einige Menschen töten um andere viele Menschen zu schützen? Hatten wir nicht vor Kurzen die Diskussion in Deutschland, 164 töten um 70.000 zu retten.
Wer will das entscheiden? Ob die Linke nun in der Zwickmühle oder nicht? Das müssen die Genossen selber herausfinden.
Themenwechsel, die Wahl. Nach Liebichs Meinung sind rund 50 % der AfD Wähler nicht umzustimmen. Bleibt der Rest. Das seien vor allem Protestwähler und Menschen die nicht wüssten, welcher Partei sie vertrauen oder besser glauben könnten. Dieses Potential müsse zur Bundestagswahl angezapft werden. Das die jetzige Bundeskanzlerin abgewählt werden muss, scheint für Herrn Liebich festzustehen. Das Angela Merkel auch Erfolge zu verzeichnen habe, gestand der Abgeordnete zu, heute aber sei sie gleichbedeutend mit politischem Stillstand in Deutschland.
Peter Blei
Autor: redDie Nordhäuser Linke traf sich am gestern Abend in den Rolandstuben um über Flucht und Fluchtursachen zu sprechen. Zu Gast war auch Stefan Liebich, Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses.
Liebich ging in seinem Vortrag vor allem auf die Situation in Syrien ein und legte dar, wie ein Mensch zur Flucht getrieben werden kann. Die Rolle Russlands in den aktuellen Kampfhandlungen sei durchaus kritisch zu bewerten nüchtern betrachtet aber auch nachvollziehbar, es gehe um Rohstoffe, Einfluss und globale Machtverhältnisse.
Auch Fotograf Peter Blei fand Paralellen mit Liebichs Ansichten, etwa zur Lage in Nordafrika. Die Entwicklung sei nicht so verlaufen, wie es die Strategen in den USA vorgesehen hatten. Auch hier sei es um Einfluss und Rohstoffe gegangen.
Der Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich sprach gestern mit seinen Nordhäuser Genossen über Flucht und Krieg (Foto: Peter Blei)
Außerdem wies Liebig darauf hin, dass nicht nur die Westmächte diesen Krieg als Schauplatz und als Experimentierfeld für ihre neuen Hightech Waffen sehen würden, sondern dass auch Russland sich diesem Trend anschließe. Dabei gehe es darum, die Waffen potentiellen Käufern vorzustellen. Nichts sei besser als ein Krieg um die Fähigkeiten dieser Waffen zu präsentieren. Erstaunliche Ansichten für einen Linken, sind doch die Linken in der allgemeinen Vorstellung grundsätzlich gegen Krieg ob gerecht oder ungerecht.
Liebich betonte das ein Teil der Partei im Bundestag einiges etwas kritischer sehe. Der Krieg gegen den Islamische Staat könne und werde nur mit Waffengewalt gelöst werden können. Der Abgeordnete betonte aber ebenso das es zum Wohle der Bevölkerung keine Alternative gebe. Es seien schon genug Menschen gestorben und mit Reden käme man bei Islamische Staat nicht weiter, das Morden müsse ein Ende haben.
Auch vor den Gräueltaten des Assad-Regimes sollte man nicht die Augen verschließen, es gehe um Menschenleben und die Tötung von Menschen sei für die Linke inakzeptabel. Ja, da sind dann wieder die inneren Konflikte der Partei. Einige Menschen töten um andere viele Menschen zu schützen? Hatten wir nicht vor Kurzen die Diskussion in Deutschland, 164 töten um 70.000 zu retten.
Wer will das entscheiden? Ob die Linke nun in der Zwickmühle oder nicht? Das müssen die Genossen selber herausfinden.
Themenwechsel, die Wahl. Nach Liebichs Meinung sind rund 50 % der AfD Wähler nicht umzustimmen. Bleibt der Rest. Das seien vor allem Protestwähler und Menschen die nicht wüssten, welcher Partei sie vertrauen oder besser glauben könnten. Dieses Potential müsse zur Bundestagswahl angezapft werden. Das die jetzige Bundeskanzlerin abgewählt werden muss, scheint für Herrn Liebich festzustehen. Das Angela Merkel auch Erfolge zu verzeichnen habe, gestand der Abgeordnete zu, heute aber sei sie gleichbedeutend mit politischem Stillstand in Deutschland.
Peter Blei
Kommentare
N. Baxter
27.10.2016, 10.23 Uhr
der böse
russische Bär wieder, aber die fettleibbigen Ammis sind es nicht...
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Günther Hetzer
27.10.2016, 10.44 Uhr
Vorschläge?
Es wäre ja eine super Sache, wenn man hier auch die Vorschläge der Partei oder dieses Herren lesen könnte, wie diese Fluchtursachen bekämpft werden sollen. Durch das stetige wiederholen, der laut eigener Meinung bestehenden Fluchtursachen, werden diese sicher nicht bekämpft.
Ich meine die Forderung die Ursachen zu bekämpfen ist ja grundsätzlich nicht schlecht, jedoch sollte man sich dann auch einbringen und nicht nur fordern um dann mit dem Finger auf andere zu zeigen, um sagen zu können das nicht geschieht. Jedoch ist mit dem Finger auf andere zu zeigen, das einzige zu dem die Linke im Stande ist, unabhängig davon ob sie als oppositionell oder regierend tätig ist.
Konstruktive Vorschläge sucht man bei der Linken auf Landes- oder Bundesebene vergebens.
Ich meine die Forderung die Ursachen zu bekämpfen ist ja grundsätzlich nicht schlecht, jedoch sollte man sich dann auch einbringen und nicht nur fordern um dann mit dem Finger auf andere zu zeigen, um sagen zu können das nicht geschieht. Jedoch ist mit dem Finger auf andere zu zeigen, das einzige zu dem die Linke im Stande ist, unabhängig davon ob sie als oppositionell oder regierend tätig ist.
Konstruktive Vorschläge sucht man bei der Linken auf Landes- oder Bundesebene vergebens.
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Paulinchen
27.10.2016, 12.26 Uhr
"Aushungern lassen!"
Und zwar nicht bei den Lebensmitteln und Trinkwasser, sondern bei Waffen und Munition!!!! Vielleicht verwenden dann die Kriegstreiber den "letzten Schuss" für sich selbst, aus Angst vor den Richtern der friedliebenden Völker.
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Günther Hetzer
27.10.2016, 14.41 Uhr
Und welche sind diese ....
friedliebenden Staaten (ich denke das meinten Sie)? Zumal in puncto Geld bei jeder Wirtschaft der Spaß aufhört.
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Röhrich2
27.10.2016, 22.36 Uhr
Lügen
Wer noch etwas klar sieht, sollte eigentlich feststellen, das Russland und Präsident Assad das Bollwerk gegen die Kämpfer des IS sind.
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Demut
28.10.2016, 10.44 Uhr
die Linken sind angekommen
Die Linken sind in der bundesdeutschen Demokratie angekommen.
Kritik im Mainstream, unklare wechselnde Positionen, keine konkreten Lösungsvorschläge/ansätze, schlichte Beliebigkeit.
Die Erben von Marx, Engels, Lenin und Che haben sich zu Zwergen geschrumpft.
Schönen Tag noch.......
Kritik im Mainstream, unklare wechselnde Positionen, keine konkreten Lösungsvorschläge/ansätze, schlichte Beliebigkeit.
Die Erben von Marx, Engels, Lenin und Che haben sich zu Zwergen geschrumpft.
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Leser X
28.10.2016, 11.30 Uhr
Die LINKEN sind schon wieder da, wo sie her kamen...
... nämlich im Einheitsbrei der Parteien der Nationalen Front.
Ich reibe mir verwundert Augen und Ohren wenn ich lese, was dieser Mann absondert. Da merkt man überdeutlich, dass Teilhabe an der Macht - und sei sie auch noch so klein - Menschen korrumpiert bis in jede Körperzelle. Widerlich.
Ich reibe mir verwundert Augen und Ohren wenn ich lese, was dieser Mann absondert. Da merkt man überdeutlich, dass Teilhabe an der Macht - und sei sie auch noch so klein - Menschen korrumpiert bis in jede Körperzelle. Widerlich.
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murmeltier
28.10.2016, 13.02 Uhr
@ Leser X
Wie Recht LeserX doch hat, ich kann mich nur noch wundern. Aber das eine Vielzahl von Menschen sich von der Politik abwenden, ist nur verständlich. Die Linke war einst der Hoffnungsträger vieler Menschen und was ist daraus geworden? Menschen wenden sich von den Linken ab. Ich weiß noch, als die Wahl zum Ministerpräsidenten in Thüringen anstand, wie einige aus meinem Bekanntenkreis gehofft hatten, das der Linke Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten gewählt wird. Es klappte erst in dritten Wahlgang.
Heute würden diese Bekannten nicht mehr für den Linken Kandidaten die "Daumen" drücken. Sie haben heute keine Favoriten mehr und tiefe Enttäuschung ist zurück geblieben.
Heute würden diese Bekannten nicht mehr für den Linken Kandidaten die "Daumen" drücken. Sie haben heute keine Favoriten mehr und tiefe Enttäuschung ist zurück geblieben.
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Demokrit
28.10.2016, 19.59 Uhr
Ein Mitglied der Atlantikbrücke, Herr Stefan Liebich,
hat da sicher wenig Lust die Ursachen dieser Massenwanderungen(Flucht) bei den Vereinigten Staaten zu suchen. Denn genau da wird man fündig. Für die Destabilisierung von Nordafrika ist einzig und allein die USA verantwortlich, beginnend im Irak. Wer wirklich glaubt, der Arabische Frühling sei ganz ohne "Unterstützung" ausgekommen, kann man Naivität unterstellen. Syrien: 30 westliche Geheimdienstmitarbeiter bei sind bei russischem Angriff auf IS-Stellung getötet worden. Nun kann man sich fragen, was machen westliche Geheimdienstmitarbeiter in einem Operationszentrum des IS?
http://www.konjunktion.info/2016/09/syrien-30-auslaendische-geheimdienstkraefte-bei-russischem-raketenangriff-auf-aleppo-getoetet/
http://www.konjunktion.info/2016/09/syrien-30-auslaendische-geheimdienstkraefte-bei-russischem-raketenangriff-auf-aleppo-getoetet/
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