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Mi, 20:23 Uhr
26.10.2016
Schüler und Geschichte

Wanderausstellung erweitert

Die Projektgruppe des Herder-Gymnasiums erweiterte die Wanderausstellung zur Würdigung des Lebens und Wirkens des französischen Diplomaten und Essayisten Stèphane Hessels. Ein Bericht von Heike Roeder...

Ausstellung in der Wiedigsburg (Foto: H. Roeder) Ausstellung in der Wiedigsburg (Foto: H. Roeder)
In Zusammenarbeit mit der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora erarbeiteten sich die fünfzehn Schüler und Schülerinnen der Klassenstufe 10 an den Projekttagen mit der pädagogischen Leiterin Brita Heinrichs das Thema und verarbeiteten es jeweils nachmittags mit der Künstlerin Susanne Theumer. Ab sofort können die Exponate im oberen Flur der Wiedigsburg betrachtet werden, bevor die Ausstellung die nächste Station anvisiert.

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In der offiziellen Eröffnungsveranstaltung hob Schulleiter Wilhelm König hervor, dass entsprechend des Leitbildes der Schule sowie der Vorbildwirkung des Namensgebers Johann Gottfried Herder die Wertevermittlung einen sehr hohen Stellenwert am Gymnasium einnehme und die Teilhabe am Projekt zu Menschenrechten und Demokratie daher schon fast einer Verpflichtung gleichkomme.

Er freue sich, so König, in Jürgen Wünsche einen couragierten und engagierten Kollegen gefunden habe, der sich dem anspruchsvollen Vorhaben gern hingab und interessierte Schüler zu begeistern vermochte, schließlich sei Stèphane Hessel ein Vorkämpfer für ziviles Engagement gewesen.

Nach einer kurzen Videoeinspielung aus dem Kinofilm „Stèphane Hessel - Der Diplomat“ lobte Dr. Stefan Hördler, Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, die leidenschaftliche Auseinandersetzung der Projektteilnehmer. Als Stätten des Erinnerns „machen Gedenkstätten historische Strukturen sichtbar“ und helfen „konkrete Lebenswege dabei kennenzulernen“. Zudem verwies Hördler auf die jahrzehntelange konstruktive Zusammenarbeit mit dem Herder-Gymnasium, das nicht nur die Dreitageprojekte in der Gedenkstätte für das Lernen am anderen Ort nutze, sondern dem Regionalaspekt eine besondere Bedeutung beimisse.

Dr. Michael Kogon, der die Bücher des Essayisten und Resistance-Kämpfers Stèphane Hessels übersetzt und sich intensiv mit dessen Leben auseinandersetzt, zeichnete ihn als Kämpfer für Menschenrechte, Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz. Er skizzierte ihn in seiner Festrede auch als Liebhaber der Poesie, als Denker, Philosoph und Privatmensch.

Im Sinne Hessels seien die Schüler ihren Ideen nachgegangen und zeig(t)en Respekt vor dem Anderen. Konrad Feil und Oskar Nüßle, Schüler der zehnten Klasse und Projektteilnehmer, rezitierten Wolf Biermann und ermunterten die Anwesenden dazu, Rückgrat zu beweisen und die Auseinandersetzung im Bedarfsfall nicht zu scheuen, auf keinen Fall zu schweigen.
Der Kurator der Wanderausstellung, Wolfgang Knappe, nutzte diesen Text zum Brückenschlag zu Hessel, der ein Mann der Überzeugung war und 2017 seinen einhundertsten Geburtstag gefeiert hätte.

Seit April 2013 bestehe dieses Wanderprojekt und ehre das Vermächtnis des Verfassers von „Empört euch!“.
Die freischaffende Künstlerin Susanne Theumer betreute die Projektteilnehmer kunstgerecht und ästhetisch und dankte für deren Mut, Ideenvielfalt und Enthusiasmus. Sie haben sich an die verschiedensten Techniken gewagt: Kaltnadel, Tusch, Feder, digitale Bildbearbeitung uvm. Auch eigene Lyrik ist entstanden, die durch die jungen Dichter selbst vorgestellt wurde, so Daniel Möller, der einen poetischen Versuch vorlegte, die Todesmärsche zu beschreiben.

Diese Hommage an den französischen Widerständler und Essayisten Stèphane Hessel klang mit dem Jugendchor des Gymnasiums musikalisch aus. Folgend konnte die Ausstellung betrachtet werden.

Um dem Engagement sowie der Leistung der Schülerinnen und Schüler gerecht werden zu können, möchte die Schulleitung den Projektteilnehmern die Möglichkeit geben, ihre Exponate direkt in der Ausstellung persönlich zu präsentieren. So sollen sie binnen Kürze die Chance erhalten, ihre Überlegungen sowie Herangehensweisen vorzustellen, ihre Produkte zu erklären und Fragen der Betrachtenden zu beantworten.
Heike Roeder
Autor: nnz

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