Auch die Mitarbeiter und Bewohner der Nordthüringer Lebenshilfe sind aktive Verkehrsteilnehmer. Ein wenig Vorsorge in Sachen Verkehrssicherheit kann da nicht schaden, am Vormittag besuchten die Verkehrswacht die Werkstätten der Lebenshilfe. Es ist nicht das erste mal, das man zusammen arbeitet...


Sie sind Fußgänger, Radfahrer, in manchen Fällen auch Fahrzeugführer und sie sind, in verschiedenen Graden, körperlich oder geistig beeinträchtigt. Die Nordthüringer Lebenshilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Schützlingen nicht nur eine Beschäftigung in den Werkstätten des Vereins zu bieten, sondern ihnen auch ganz praktisch im Alltag zur Hand zu gehen.

Dazu gehört für viele eben auch der Straßenverkehr. Einmal im Jahr kommt die Polizei in die Werkstätten nach Nordhausen und Klettenberg und führt eine Straßenverkehrsschulung für Fahrradfahrer durch - vier Stunden Theorie, vier Stunden Praxis.

Heute Vormittag ging man nun noch einen Schritt weiter, schließlich sind die Bewohner und Mitarbeiter nicht nur mit dem Drahtesel unterwegs. Auch als Autofahrer und Fußgänger birgt der Verkehrsalltag Gefahren. Wie man denen begegnen kann, das weiß man wiederum bei der Verkehrswacht. Das Publikumsinteresse sei hoch, sagte Karolin Meyer, dem einen oder anderen auch als das "Ampelinchen" der Verkehrswacht bekannt. "Sie haben echt Spaß und bekommen die Übungen erstaunlich gut hin", freute sich das "Ampelinchen", "unser Bremssimulator etwa kommt dem richtigen Autofahren schon recht nahe."


Es ist bei weitem nicht das erste mal das man zusammenarbeitet. Die Kooperation bestehe schon seit Jahren, sagte Ingrid Krug von der Lebenshilfe, wie lang genau, das wisse sie gar nicht mehr. Die Puzzle, die sonst die jüngsten Verkehrsteilnehmer bei den Veranstaltungen der Verkehrswacht lösen, wurden in den Werkstätten der Lebenshilfe hergestellt und wenn das Ampelinchen-Kostüm mal etwas mehr abbekommen hat, ist die Wäscherei nicht weit. "Man hilft sich gegenseitig", sagt Krug, eine Aktion wie heute sei aber eine Premiere. Neben allerlei Sicherheitsübungen war auch der Kreissportbund mit von der Partie, noch so ein Partner, den man in den Werkstätten schon lange kennt und schätzt.

Das Jahr ist nicht mehr lang, aber die Lebenshilfe wird noch einige andere Unterstützer und Wegbegleiter begrüßen können. Am 5. November steht wieder der Tag der offenen Tür an, bei dem alle Interessierten einen Einblick in das tägliche Leben in den Werkstätten bekommen können, am 26.11 folgt der traditionelle Auftritt des Konzertchores, auch den gibt es seit mindestens 20 Jahren. Am zweiten Dezember steht die Puppenbühne wieder auf dem Programm, das Schauspiel kommt seit 15 Jahren in die Werkstätten, und es sei jedes mal wieder etwas besonderes, sagte Krug. Den Jahresausklang begeht die Lebenshilfe schließlich am 22. Dezember mit dem Weihnachtsgottesdienst.
Angelo Glashagel