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Mi, 20:23 Uhr
31.08.2016
Meldungen aus der Region

Über Radverkehrskonzept diskutiert

Im Bürgerzentrum Cruciskirche in Sondershausen diskutierten heute Vertreter aus den Nordkreisen Thüringens über die Fortschreibung der Radwegskonzeption Thüringens (2008-2015)...


Der Staatssekretär Dr. Klaus Sühl vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft hielt heute das Grußwort auf der Regionalkonferenz Nordthüringen zur Fortschreibung des Radverkehrskonzepts. Es ist die zweite von geplanten vier Veranstaltungen in Thüringen. Eingeladen waren Vertreter der Kommunen, der Landkreise, touristischer Anbieter und Planer.

Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Nach vorheriger Abstimmung mit der zuständigen Ministerin Birgit Keller (Die Linke) verkündete er, der Freistaat Thüringen hat in den letzten Jahren noch nicht ausreichend etwas für die Radfahrer getan.

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Eine solche Feststellung bei den ersten Sätzen eines Grußwortes ist auch nicht alltäglich in der Politik. Trifft aber wohl den Kern des Sache, besonders wenn es um den täglichen Radverkehr und nicht um den touristischen Fernverkehr geht.

Dr. Sühl unterstrich das auch mit einer Zahl, denn in Thüringen nimmt der Radverkehr mit sechs Prozent nur einen geringen Anteil am Gesamtverkehr ein. Ziel sei es diesen Anteil auf 12 Prozent zu erhöhen. Im Zeitraum 2008 bis 2015 wurden rund 89,4 Millionen Euro für die Verbesserung der Infrastruktur der Radwege ausgegeben. Den Löwenanteil ging in touristische Radwege mit 43,5 Millionen Euro, 25,8 Millionen Euro gingen an Radwege an Bundesstraßen und ca. 18 Millionen Euro für Landes- und Kreisstraßen.

Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Für den Zeitraum 2016 bis 2020 sollen die Ausgaben für Radwege verdoppelt werden, wobei sich eine Verschiebung deutlich in Radwege für den Alltagsverkehr erfolgen soll. Ein Problem sprach Dr. Sühl nicht an, wird es Unterstützung der Kommunen geben, die wegen der vielfach desolaten Haushaltslage kam in der Lage sind, in Größenordnungen Radwege zu bauen.

Und auch wenn es eine Verdopplung der Ausgaben geben soll, muss man zweifeln, ob die Mittel ausreichen. Mit der immer schnelleren Entwicklung der Fahrräder mit Elektrounterstützung nimmt der Boom beim Radfahren zu, zumal diese Fahrräder immer preiswerter bei höherer Reichweite der Akkus werden. Hier sollte man bei den Finanzen diese rasante Entwicklung nicht unterschätzen (Stichwort Klimaziele).

Dr Sühl informierte, dass es aktuell im touristischen Bereich Fern- und Hauptradwege mit einem Netz von 2856 Kilometer gibt. Im Jahre 2017 soll das neue Radverkehrskonzept stehen. Bei der Erarbeitung seien Kommunen und Verbände wichtige Partner. Schwerpunkt sei neben dem Ausbau der Radwege auch die Erhöhung der Sicherheit und die bessere Anbindung an den örtlichen Nahverkehr.

Dr. Sühl verwies auf die beiden Online-Umfragen:
- Am 3. Juli endete eine öffentliche Umfrage zu Problemen beim Radverkehr, an der rund 2.000 Bürger teilnahmen.
- Online gibt es den Mängelmelder für das touristische Radnetz, siehe auch Radroutenplaner Thüringen.

Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Matthias Deichstetter vom Landratsamt Kyffhäuserkreis überbrachte die Grüße der erkrankten Landrätin Antje Hochwind (SPD). Deichstetter verwies auf den großen Erfolg des neugebauten Unstrut-Werra-Radweges. Die Benutzer nehmen stark zu, weil die Bürger immer stärken diesen Weg für ihre Fahrt zum Arbeitsort verwenden.

Er forderte für den Bau weiterer Weg, dass stärker an die Sicherheit gedacht wird. Dabei dürfen auch die Fahrradabstelleinrichtungen nicht vergessen werden. Er unterstrich die Wichtigkeit einer sinnvollen Fahrradinfrastruktur.

Im ersten Diskussionsbeitrag machte Uta Domin einen Rückblick auf den Zeitraum 2008 bis 20015, siehe auch einige Folien in der Bildergalerie mit interessanten Aussagen. Sie stellte u.a. fest, dass in diesem Zeitraum bei steigendem Radverkehr die Fahrradunfälle zurückgegangen sind. Sie forderte aber auch, nicht nur in Radwege zu investieren, sondern auch in den Service.

Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Diese Fahrradabstellanlage zwischen Bahnhof und Busbahnhof entdeckte kn im Urlaub in der 13.000 Einwohner-Stadt Denzlingen im Südschwarzwald. Hier wurde verwirklicht, was in Thüringen erst gefordert wird, eine bessere Verbindung Fahrradverkehr und ÖPNV und nicht nur in großen Städten!

Sie räumte ein, dass es in Thüringen noch sechs Korridore gäbe, die bei Radwegenetz kaum versorgt sind.
Sie verwies aber auch auf die großen Erfolge des Radroutenplaners Thüringen, letztes Jahr 6,5 Millionen Seitenzugriffe. Sie forderte die Kommunen und Kreise auf, Veränderungen permanent zu melden, um dieses wichtige touristische Element aktuell zu halten.
Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Über Radverkehrskonzept diskutiert (Foto: Karl-Heinz Herrmann)
Autor: khh

Kommentare
Paulinchen
31.08.2016, 21.37 Uhr
Ich lach mich kaputt.
Die Radfahrer haben sich doch wohl genug Verkehrsraum geschaffen. Die Fußgänger werden von ihnen auf die Fahrbahnen verdrängt, damit sie auf den Fußwegen mit hohen Geschwindigkeiten ungehindert an den Hauswänden entlang rasen können. Sind mal tatsächlich Fußgänger auf dem Gehweg im Wege, so werden diese auf das Übelste beschimpft. Ja was wollen die Radfahrer noch????
Paulinchen
31.08.2016, 22.23 Uhr
Ergänzung:
Die Radfahrer sollten sich erst mal angewöhnen, die vorhandenen Radwege zu benutzen, auch auf der richtigen Seite und nur dann in/auf Einbahnstraßen fahren, auf wo es erlaubt ist. Dazu gehört die Weberstraße schon mal nicht.
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