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Mi, 10:10 Uhr
31.08.2016
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit weiter im Sinkflug

Zum Ende der Sommerferien ist die Zahl der Arbeitslosen um fast 11 Prozent und stärker als vor einem Jahr gesunken. Das berichtet die Nordhäuser Arbeitsagentur anlässlich eines Pressegespräches in der Autohaus Peter GmbH in Nordhausen. Erstmals sind in einem Monat August deutlich weniger als 10.000 Menschen ohne Job...

9.521 Menschen waren Ende letzten Monats ohne Arbeit, knapp 300 weniger als im Juli und über 1.100 weniger als im Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag mit 6,9 Prozent um 0,7 Prozentpunkte unter der des Vorjahres. Im Kyffhäuserkreis wurde mit 9,0 Prozent die seit über 25 Jahren niedrigste Quote erreicht. Die Landkreise Nordhausen und Eichsfeld erzielten mit 7,8 und 4,7 Prozent die für einen Monat August niedrigste Arbeitslosenquote.

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Von der positiven Entwicklung profitierten im August die Jugendlichen. Junge Leute, die ihre Ausbildung vor den Sommerferien erfolgreich beendeten, konnten wieder in den Arbeitsmarkt vermittelt werden. „Es ist wichtig, dass Jugendliche zeitnah im Anschluss an eine Ausbildung in Beschäftigung kommen“, so Karsten Froböse, Chef der Agentur für Arbeit in Nordhausen. Dass dies auch schnell gelinge, sei auf die anhaltend hohe Nachfrage nach gut qualifiziertem Personal zurückzuführen.

717 unter 25-Jährige sind derzeit noch auf der Suche nach einer neuen Tätigkeit, 5,2 Prozent weniger als im Juli und knapp zehn Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen liegt aktuell bei 7,3 Prozent. Betrachte man ausschließlich die deutschen Jugendlichen, so ist die Arbeitslosigkeit sogar um über 20 Prozent gegenüber August 2015 gesunken. „Die Perspektiven sind in Nordthüringen für Jugendliche weiterhin sehr positiv“, so Froböse.

Weniger Langzeitarbeitslose

Knapp 3.500 Männer und Frauen sind in den drei nördlichen Landkreisen Thüringens länger als ein Jahr arbeitslos. Das waren 11,3 Prozent weniger als letztes Jahr. „Diese Menschen bekommen weiterhin gezielt unsere Unterstützung“, so Froböse. Der Schritt in den ersten Arbeitsmarkt setze neben Engagement und Motivation eine entsprechende Qualifikation voraus.

Altersentwicklung der Beschäftigten im Agenturbezirk Nordhausen (Foto: Agentur für Arbeit) Altersentwicklung der Beschäftigten im Agenturbezirk Nordhausen (Foto: Agentur für Arbeit)

Arbeitsmarkt braucht Fachkräfte von außerhalb

Um 9,8 Prozent ist die Beschäftigung in den letzten sechs Jahren in Nordthüringen gestiegen.
Fast 6.000 Menschen mehr sind damit in Lohn und Brot. Allerdings hinterlassen der Geburtenknick und die Überalterung bereits ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt. In einigen Branchen sind Fachkräfte knapp. „Dazu kommt, dass bis 2025 ein Fünftel der Beschäftigten altersbedingt in Rente gehen wird“, so der Agenturchef. Man habe schon seit Jahren mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. „Wenn wir Wohlstand und Wachstum halten wollen, brauchen wir in den Unternehmen auch Menschen, die ihre Wurzeln außerhalb von Nordthüringen haben. Dazu gehören ebenfalls Menschen aus dem Ausland.“ Die zugezogenen Flüchtlinge seien demnach Herausforderung und Chance zugleich, macht Froböse deutlich.

Zehn Jahre als lang zu bezeichnen, davor warnt Karsten Froböse, bedenke man, dass die Fußball-WM in Deutschland inzwischen auch zehn Jahre her ist.
Ein gutes Beispiel für gelungene Integration von Ausländern sei die heutige Übergabe von Ausbildungsverträgen ab 1. September an junge Flüchtlinge im Autohaus Peter. Sie haben sich gleich zwei hohe Ziele gesteckt – die deutsche Sprache zu festigen und einen Beruf zu erlernen.

Arbeitsagentur bietet noch freie Ausbildungsstellen

Ende August gibt es in Nordthüringen noch rund 400 offene Ausbildungsstellen, 200 allein im verarbeitenden Gewerbe, vornehmlich in der Metall- und Elektrobranche und in der Holzverarbeitung. Rund 250 Bewerber sind noch ohne Ausbildungsstelle, oder haben sich noch nicht endgültig entschieden. Auf 100 Ausbildungsstellen kamen im Berufsberatungsjahr 2015/2016 bislang 96 Bewerber. „Wer will, motiviert und flexibel ist, hat noch alle Chancen auf einen Ausbildungsplatz“, so der Agenturchef. Er ermutigte unentschlossene Jugendliche sich zu bewerben. „Noch ist es für eine Ausbildung in diesem Jahr nicht zu spät.“

Der Blick in die Landkreise

NordhausenDie Arbeitslosigkeit hat sich von Juli auf August um 92 auf 3.394 Personen verringert. Das waren 415 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im August 7,8%; vor einem Jahr belief sie sich auf 8,6%. Dabei meldeten sich 725 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 81 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 800 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–65). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 6.707 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 612 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 7.044 Abmeldungen von Arbeitslosen (–519).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im August um 15 Stellen auf 310 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 9 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im August 119 neue Arbeitsstellen, 19 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.083 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 69.

EichsfeldDie Arbeitslosigkeit hat sich von Juli auf August um 93 auf 2.560 Personen verringert. Das waren 205 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im August 4,7%; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,0%. Dabei meldeten sich 633 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 143 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 713 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–75). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 5.746 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 977 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 6.025 Abmeldungen von Arbeitslosen (–751).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im August um 44 Stellen auf 644 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 79 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im August 181 neue Arbeitsstellen, 15 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.614 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 249.

KyffhäuserkreisDie Arbeitslosigkeit hat sich von Juli auf August um 107 auf 3.567 Personen verringert. Das waren 518 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im August 9,0%; vor einem Jahr belief sie sich auf 10,1%. Dabei meldeten sich 682 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 44 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 776 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–64). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 6.333 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 862 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 6.971 Abmeldungen von Arbeitslosen (–450).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im August um 3 Stellen auf 341 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 33 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im August 143 neue Arbeitsstellen, 1 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.026 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 56.
Autor: red

Kommentare
Kama99
31.08.2016, 22.27 Uhr
ach ja?
Wer die Presse hin und wieder verfolgt, wird feststellen das solche Zahlen seit zig Jahren gelogen sind. H4 Empfänger, Kranke und welche die in Sinnlose Maßnahmen der Agentur gesteckt!!! werden fallen aus dieser Statistik heraus. Ob im Kreisgebiet oder Bundesweit.

PS:
Das Autohaus "Peter" scheint sich mal wieder zu melden, weil sie wieder auf Steuerzahlerkosten viele "Flüchtlinge" eine Ausbildung geben. Nichts dagegen, nur nicht auf Kosten der Steuerzahler. Das kann der Hr. Peter mal selbst bezahlen.
U. Alukard
01.09.2016, 08.45 Uhr
Die Regierung Schröder,
hat sich doch an der Senkung der Arbeitslosenzahlen messen lassen wollen.
Das Erste war die Änderung der Berechnungsgrundlage, also wer gehört dazu und wer nicht.
Dann kam der größte, verbrecherischste Sozialabbau der Deutschen Geschichte - Hartz 4, hat sich ja auch ein Verbrecher ausgedacht...
Und viele auch von der CDU haben zugestimmt!
Franziskus
01.09.2016, 10.56 Uhr
ALG2
Und die nachfolgende FDJ Kanzlerin hätte das damals ändern können, aber Sie kann es und wollte es nicht. Alle Änderungen der SPD Schröder Regierung sind höchst fragwürdig.
Leser X
01.09.2016, 12.38 Uhr
Motivation ?
"Der Schritt in den ersten Arbeitsmarkt setze neben Engagement und Motivation eine entsprechende Qualifikation voraus. "

Irgendwie schon sehr zynisch. Wie soll denn Motivation gedeihen, wenn immer mehr Jobs in Höhe Hartz IV bezahlt werden. Da kann man doch jedem Entrechteten, der in dieser Situation lebt, nur dazu raten, der Ausbeutergesellschaft die kalte Schulter zu zeigen.

Nicht Harz IV ist zu hoch, sondern das allgemeine Lohnniveau wir immer niedriger. Da ist jeder Ruf nach Motivation pure Heuchelei und Zynismus.

Und wer hat´s erfunden: Die SPD.
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