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Fr, 11:01 Uhr
19.08.2016
Thüringer sind bundesweit am häufigsten in stationärer Behandlung

Suhler oft, Jenaer seltener

Der Thüringer ist so oft im Krankenhaus wie kein anderer Bundesbürger: Im vergangenen Jahr war im Schnitt jeder Vierte einmal im Krankenhaus. So kamen auf 1000 Einwohner 241 stationäre Behandlungen (Vorjahr 239), in Baden-Württemberg waren es dagegen gerade einmal 188 Fälle. Dies geht aus einer repräsentativen Auswertung von Patientendaten der BARMER GEK hervor...


„Wir erleben seit geraumer Zeit zwei gegenläufige Trends: Einerseits hat sich die durchschnittliche Verweildauer in Thüringen in den letzten zwanzig Jahren auf sieben Tage fast halbiert. Das ist gut, denn langes Liegen im Krankenhaus hilft beim Heilungsprozess in der Regel nicht.

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Doch auf der anderen Seite sind die Thüringer immer häufiger im Krankenhaus“, sagt Hermann Schmitt, Landesgeschäftsführer der BARMER GEK. Dieser Trend beruht hauptsächlich auf der demografischen Entwicklung und der Zunahme altersbedingter und chronischer Erkrankungen.

So kommen in Suhl auf 1000 Einwohner rund 285 stationäre Behandlungen – das ist in Thüringen der Spitzenwert und ein Viertel mehr als im Rest der Republik ( Krankenhausreport ). In Jena beträgt die Häufigkeit dagegen nur 191 Aufenthalte je 1000 Einwohner. Dabei werden die Versicherten nach Wohnortprinzip erfasst und nicht nach Kliniken.

Bei diesen zwei Städten ist der Zusammenhang plausibel: Die Suhler sind laut Statistischem Landesamt mit 50 Jahren im Schnitt die ältesten Thüringer, die Jenaer mit 42 Jahren die jüngsten. Doch das extreme Gefälle innerhalb Thüringens bei der Häufigkeit von Klinikaufenthalten lässt auf weitere Gründe schließen. So sind die Menschen im Wartburgkreis oder in Hildburghausen, wo das Durchschnittsalter mit 47 messbar niedriger ist als in Suhl, trotzdem fast genauso häufig im Krankenhaus.

„Dies lässt weitere Ursachen als die demografische Entwicklung vermuten. Ein Grund könnte beispielsweise die in manchen Regionen hohe Krankenhausdichte sein“, so Schmitt. Er plädiert deshalb für eine stärkere Fokussierung der Krankenhäuser auf bestimmte Fachabteilungen. „Denn leider bestätigt sich immer wieder, dass bei planbaren Behandlungen das Angebot auch Nachfrage erzeugt. Die Landesregierung sollte genau hinschauen, wo tatsächlich Bedarf für neue Fachabteilungen besteht.“ Dass die Thüringer Kliniken für den ab 2017 geltenden 7. Landeskrankenhausplan bereits über 70 neue Fachabteilungen angemeldet haben, sieht er deshalb kritisch.

Letztlich führe eine Mengenausweitung auch zu steigenden Kosten. Pro Versichertem hat die BARMER GEK im vergangenen Jahr in Thüringen 960 Euro für stationäre Behandlungen ausgegeben. Das waren 6 Prozent mehr als im Vorjahr (908 Euro). Auch in diesem Ranking belegt Thüringen bundesweit den ersten Platz. Selbst in Sachsen, das eine vergleichbare demografische Struktur hat, waren es über 100 Euro weniger.
Autor: nnz

Kommentare
Franziskus
19.08.2016, 11.22 Uhr
Krankenhausaufenthalt
Meine Frau 5 Tage lag sinnlos in einem nordthüringer Krankenhaus ,ehe der entsprechende Facharzt im Haus war.
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