eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mi, 06:53 Uhr
27.07.2016
Gastbeitrag

Fremdenfeindlichkeit ist der falsche Weg

Frankreich, Belgien, nun auch Würzburg, München und Ansbach. Tod, Gewalt und Terror, ausgeübt von Menschen mit Migrationshintergrund, sind in Deutschland angekommen. Menschen, werden umgebracht, an Körper und Seele verletzt. Dazu ein Gastbeitrag von Mohamed Sayed, dem Vorsitzenden des Integrationsbeirates im Landkreis Nordhausen...


Deutschland hat sich durch die Ereignisse der letzten Tage, Wochen und Monate verändert. Und es ist nicht abzusehen, dass dies nur vorübergehend sei.
Zuvörderst möchte ich, auch im Namen der Mitglieder des Integrationsbeirats des Landkreises Nordhausen, allen Opfern mein tiefes Mitgefühl ausdrücken. Und ich möchte zugleich den deutschen, vor allem den bayerischen Behörden meinen Dank für ihre umgehende und professionelle Arbeit im Dienste unser aller Sicherheit ausdrücken.

Anzeige symplr
Unter der Gewalt, ob sie nun von durchgeknallten Amokläufern, islamistischen Fanatikern oder Rechtsradikalen ausgeht, leiden alle, die in Deutschland einfach nur friedlich miteinander leben wollen und leben müssen. Vor allem sind Migrantinnen und Migranten selbst von dieser Gewalt betroffen. Sei es direkt als Tatopfer wie in München, wo die Mehrzahl der Getöteten einen Migrationshintergrund hatte. Oder indirekt als Flüchtlinge aus den Kriegs- und Bürgerkriegsregionen des Nahen und Mittleren Ostens, denen von einer zunehmenden Anzahl deutscher Bürger Misstrauen, Ablehnung, ja Hass entgegen gebracht wird. Dieser Hass ist schon jetzt in den sozialen Medien deutlich wahrzunehmen.

Angst und Misstrauen vor und gegen Ausländer und gegen unsere demokratische Gemeinschaft, das ist es, was alle Gewalttäter erzeugen wollen. Das erste, was nach jedem dieser grauenhaften Attentate in den Sinn kam – auch mir – war der Gedanke an einen terroristischen Anschlag von Islamisten. Das zeigt unabhängig von den realen Fakten, wie weit das Denken schon in eine negative Erwartungshaltung läuft. Es beweist, egal ob die Verbrecher zum IS, zu Al-Qaida oder ähnlichen Killerbanden Verbindungen haben, den Erfolg, den diese Mörder bereits erzielten. Sie fördern ein Klima der Unsicherheit und der Ablehnung gegen alles Fremde. Diese böse Saat ist aufgegangen.

Abschottung ist nicht das Rezept gegen Terror und Gewalt. Isolation, wie uns Populisten überall in Europa und Amerika Glauben machen wollen, wird unter den Bedingungen der globalisierten Welt und ihrer Konflikte nicht funktionieren. Im Gegenteil. Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit werden das Feuer gegenseitiger Gewalt nur schüren. Zuerst in Bezug auf die Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan. Danach und zeitgleich gegen ausnahmslos alle Migrantinnen und Migranten, in Deutschland sozialisierte Türkinnen und Türken, Kurden und Iraner, schließlich gegen unsere europäischen Nachbarn. Eine solche Spirale des Hasses ist absehbar, wenn wir nicht zur Besinnung kommen.

Nur die Gemeinsamkeit aller Demokraten der europäischen Gesellschaften, von links bis erzkonservativ, aus allen Ethnien und allen Religionen, kann in der entstandenen Krisensituation eine dauerhafte Strategie für ein friedliches Mit- und Nebeneinander bilden. Werden dadurch die Probleme und Konflikte rund um Migration und Einwanderung in Deutschland einfacher? Nein, das werden sie sicher nicht! Aber Gewalt und Hass sind definitiv keine Lösungsalternativen.

Ich selbst erwarte von meinen islamischen Glaubensschwestern und –brüdern in Deutschland ein klares Bekenntnis gegen den Terror. Moslems werden auf Dauer zur deutschen Gesellschaft gehören. Einer Gesellschaft, die sich selbst hier im kleinen Thüringen wandelt. Für diese Veränderungen braucht es die Bereitschaft aller zur gegenseitigen Akzeptanz in Würde, zur Achtung vor den Gesetzen. Von allen Seiten, ohne dabei die Unterschiede und Gegensätze zu ignorieren.
Mohamed Sayed, Vorsitzender des Integrationsbeirats des Landkreises Nordhausen
Autor: nnz

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
altmeister
27.07.2016, 07.49 Uhr
Viele Worte
Es wird, auch in diesem Artikel, wieder viel geredet, ohne dass auch deutliche Taten erfolgen.
Ruft ein türkischer Herrscher zur Demo, dann kommen die Teilnehmer in Massen!
Wo bleiben diese Massen, wo bleibt der offene und aktive Protest gegen die im Namen Allahs verübten Taten? Wo bleibt die öffentliche, deutliche und mehrheitlich dargestellte Ablehnung, die Großdemo dazu, welche nicht erst durch Teilnahme einheimischer Demonstrierender in Masse wahrgenommen wird, weil die, welche es betrifft, nicht gekommen sind, es ihnen egal ist, so wie es in Berlin der Fall war?
Jede Mohammedkarikatur hat mehr Protest gebracht als der Terror im Namen einer Religion, wie er uns inzwischen fast täglich in den Nachrichten berichtet wird!
Wann wird da mal umgedacht, sich integriert?
Icke82ndh
27.07.2016, 08.26 Uhr
Aha
Das gleiche hat der Pfarrer aus Frankreich bestimmt auch gesagt, bevor ihm der Kopf vor laufender Kamera durch Islamisten abgeschnitten wurde. Ach stimmt ja "Islamisten haben ja nichts mit Islam zutun" dann haben aber "Rechtsextremisten auch nichts mit Rechts zutun".
Dieses ganze geschwafel von beiden Seite nervt total.

Ich wünsche mir die Zeit von 1989 - 2001 wieder zurück.
Und wie war das mit dem pauschalisieren?
Wir sollen nicht pauschalisieren, aber hören jedes mal wenn ein Asylantenheim brennt, das PEGIDA,AFD,NPD oder co dafür verantwortlich ist, da sie ihre Meinungen sagen? Na was ist los, denke wir sollen nicht pauschalisieren?
Kranke Welt
tannhäuser
27.07.2016, 08.38 Uhr
Da fehlt etwas!
In Ihrer Auflistung der Gefährder haben Sie Linksextreme, Autonome und deren finanziellen und logistischen Unterstützer in diversen Parlamenten vergessen.
Johann George
27.07.2016, 09.32 Uhr
Da fehlt noch was!
Viele blumige Worte, Herr Sayed. Allerdings kein Aufruf an ihre Glaubensbrüder, sich endlich entschlossen gegen den politischen Islam und für die Integration in europäische Werte und Normen einzusetzen.

Nur so und mit dem Austrocknen der Finanzquellen dieser Irren ist dem Terror zu begegnen. Auch da können Muslime Vorbilder sein und sich gegen Saudis und die anderen Scheichs wenden. Genau das erwarten die Europäer aber auch von Ihnen, Herr Sayed. Wann geht's los?
Sonntagsradler 2
27.07.2016, 10.02 Uhr
toller Kommentar Johann George
meine volle zustimmung.
Lublo
27.07.2016, 10.54 Uhr
Demokratie
Herr Mohamed Sayd
Schön das einmal einer aus Ihren Reihen was dazu sagt und schreibt. Ich habe aber noch niemals von einem demokratischen Islam gehört?
EITEL
27.07.2016, 11.36 Uhr
Der Mohamed schreibt aber super deutschsprachige Propagandaaufsätze,Respekt!
Danke, Danke nochmals Danke an die Asylabteilung im Landratsamt, solche Propaganda braucht hier niemand. Wieviele Kräfte des LRA waren mit diesem Aufsatz beschäftigt?
Real Human
27.07.2016, 13.23 Uhr
Was erwartet Ihr von Mohamed Sayed?
„Ich wünsche mir die Zeit von 1989 - 2001 wieder zurück.“ Das wird nicht funktionieren, @ Icke82ndh! Wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Die Welt ist keine Computersimulation, bei der wir z.B. auf den Spielstand vom 17. März 1990 zurückspringen könnten. (Was passierte dann eigentlich mit denen, die erst danach „gezeugt“ wurden?–)

Alles Quatsch und kindische Wunschträume, @ Icke82ndh! Und Sie wissen das selbstverständlich auch!

Soll Mohamed Sayed der AfD beitreten und seine Glaubensschwestern und -brüder bei der Hand nehmen und nach Syrien gehen? Soll „Merkel“ eine deutsche Légion étrangère aufstellen lassen, die Syrien und am besten gleich die ganze Arabische Halbinsel von den dortigen Despoten befreien soll? (Sie hätte nicht mal ausreichend Truppentransporter und viel zu viel Schiss vor …) Das wäre also genauso fragwürdig!

Fazit: Ich wünsche mir konstruktivere Kommentare und nicht solches Stammtischgebrabbel! (Polemik gegen Polemik!)
Günther Hetzer
27.07.2016, 14.27 Uhr
kürzester Kommentar
Zitat M.S. "...Moslems werden auf Dauer zur deutschen Gesellschaft gehören..."

Nein...
petra6758
27.07.2016, 15.10 Uhr
Kein Islam in Deutschland!
Die Propaganda für Ihre kranke Religion können Sie sich sparen.
Ich lehne sie ab und kämpfe mit der AfD
gegen den Islam.
Sonntagsradler 2
27.07.2016, 16.06 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrages
mido
27.07.2016, 17.19 Uhr
Weitere Überlegungen""""
Ein Schreiben meines Professors zum Thema:

Ganz großartiger Beitrag. Kompliment und Danke.
U.a. ein Gedanke daraus ging mir zuletzt auch durch den Kopf. Üblicher Politiker-Spruch: wir lassen uns unsere Lebensweise nicht von Terroristen vorschreiben.
Dabei ist es dem Terrorismus schon längst gelungen sich in unseren Köpfen festzusetzen.
Und wir d.h. vor allem die Medien müssen noch einfacher/ehrlicher mit dem Thema Flüchtlingen umgehen. Wer immer Taten begeht es auch so nennen, wir sagen ja auch sonst ob der Täter Mann oder Frau war, könnten wir unter Gender-Gesichtspunkten ja auch weglassen.
Will damit sagen, die Bevölkerung muss wieder Zutrauen auf eine ehrliche Berichterstattung gewinnen, dann können wir auch leichter über die von Ihnen genannten Themen diskutieren.
Beste Grüße und gute Besserung
Karl Born
Annett W.
28.07.2016, 11.13 Uhr
Integrationsbeirat
Der Integrationsbeirat hat nichts mit der "Asylabteilung" des Landratsamtes zu tun. Die Mitglieder des Integraigtionsbeirates sind der deutschen Sprache mächtig und durchaus in der Lage ihre eigenen Texte zu verfassen.

Und: Der von Einigen geplante Ausschluss der muslimischen Bürger, verhindert keinesfalls weitere Attantate (davon abgesehen, dass nicht alle religiös motiviert waren).
Die meisten Menschen, die flüchten haben andere Probleme als derartige Pläne zu schmieden. Das wüssten Sie, würden Sie sich mit diesen Menschen unterhalten. Die Meisten sind nach Deutschland gekommen, um endlich in Frieden leben zu können!
N. Baxter
28.07.2016, 13.18 Uhr
-> aber eben nicht ALLE und das sind schon zu viele
"Die meisten Menschen, die flüchten haben andere Probleme als derartige Pläne zu schmieden."
Annett W.
28.07.2016, 14.39 Uhr
*Sarkasmus*
Da haben Sie natürlich recht. Ohne flüchtende Menschen, wäre es in Europa sehr friedlich und wir könnten die Gefängnisse zu angenehmen Wohngebäuden umbauen. Denn nur geflüchtete Menschen sind kriminell.
Vorgestern kam in den Nachrichten, dass ein Patient in einem Krankenhaus um sich geschossen hat. Ein anderes Mal wurde von einem Vater berichtet, der seine Kinder, seine Frau und dann sich selbst getötet hat. Eine Mutter ist mit ihren drei Kindern im Auto von einer Brücke gefahren. Ein Schüler hat in einer Schule um sich geschossen. All diese Geschehnisse wären ohne geflüchtete Menschen nicht passiert.

Bitte hören Sie endlich mit dieser Schwarzmalerei auf. Es passieren sehr grausame Dinge auf der Welt. Aber die haben bestimmt nichts mit der Akzeptanz einer Religion zu tun. Und zur Erinnerung: auch die Anhänger der katholischen Kirche können ihre Hände nicht in Unschuld waschen!
Die jeweiligen Menschen verüben die Taten, nicht die Religion!
Günther Hetzer
28.07.2016, 15.12 Uhr
Floskel
@AnnettW.,

das Ihr letzter Satz, in Anbetracht der aktuellen Lage weltweit totaler Bullshit ist, ist Ihnen hoffentlich klar.

Aber seien wir mal so richtig mutig und lassen den Terror einfach mal außen vor und betrachten religiöse "Taten" die mit Sicherheit gerade jetzt in diesem Moment irgendwo in der Welt stattfinden:

Durch den Islam legitimierte Steinigung, Verstümmlungen, Zwangsehen, Kinderehen, Hinrichtungen, um nur ein paar zu nennen. All dies findet jeden Tag im arabischen Raum statt und gilt dort als alltäglich, dies ist der normal Zustand. Nehmen wir das Zentrum des Islams, nämlich Saudi-Arabien, so stellen wir fest das diese "Taten" nicht nur so im Koran und Beiwerken stehen, nein dort sind diese "Taten" auch staatlich geschützt und legitimiert.

Ich sehe da nicht nur das einzelne Menschen diese Taten verüben, nein dort werden diese Taten mit absoluter Selbstverständlichkeit und gesellschaftlich völlig anerkannt gelebt. Auch hier wünschen sich laut Umfragen gut die Hälfte aller Moslems, die Einführung der Scharia. Für mich ist das nur der Beweis dafür, dass diese Menschen die ideologischen Abfall, so tief in sich tragen, dass bei jenen alle Versuche der Integration scheitern werden. Wie kann sich ein Mensch solche Gesetze wünschen, obwohl er sie hier auch ohne Angst vor Ausgrenzung und/oder körperlicher Versehrtheit auch ablehnen kann?
Herr Taft
28.07.2016, 17.28 Uhr
was Annwtt W. meint ist,
....dass nur, weil etwas irgendwo steht, noch kein Unrecht entsteht. Jeder Mensch handelt für sich und ist selbstverständlich für sein Handeln verantwortlich - so ist das jedenfalls im Rechtsstaat. Ich kenne den Koran nicht und kann daher nicht dagegen argumentieren, dennoch kann man doch unmöglich davon ausgehen, dass nur weil etwas im Koran steht ( wenn es denn so ist) Alle Moslems Gewaltverbrecher sind.
tannhäuser
28.07.2016, 20.17 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht mehr zum Thema des Beitrags
Günther Hetzer
28.07.2016, 20.27 Uhr
Das mag in Einzelfällen...
Stimmen! Doch wenn die Religion, ihre obersten Vertreter und ihre Anhänger nicht gegen diese Barbarei stellen und diese sogar noch verbreiten wollen, kann man nicht mehr von einzelnen Durchgeknallten reden. Dort sind diese Zustände so normal, wie es für Sie und mich normal ist einen Apfel zu essen. Wo sind die Demonstrationen gegen das große Töten im Namen des Islams? Wieviele Moslems kämpfen hier für andere, menschenwürdige Verhältnisse in ihrer Heimat?

Leider sind die durchgeknallt Religiösen die Mehrheit und Gescheite die Einzelfälle.

Ich würde Ihnen gern einen Link zu einer deutschsprachigen Ausgabe des Koran geben, doch ich will kein verfassungsfeindliches, antidemokratisches Material verbreiten.
__________________________________________________
Anmerk. d. Red: Die Diskussion ist beendet.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr