Fr, 07:02 Uhr
15.07.2016
Maßlos enttäuscht
"Die Kirche bleibt nicht im Dorf"
Peter Winsel ist Unternehmer. Mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand. Er zahlt hier in Nordhausen seine Gewerbesteuer. Doch von der Stadtverwaltung ist er enttäuscht. Das hat seine Gründe...
Man darf gespannt sein, wer in diesem Jahr die Lichter entzündet (Foto: Karin Lehmann)
Als ich in seinem Büro sitze und den Block vollschreiben will, redet sich der Chef von Wippertaler Getränke in Rage, wenn er an das Nordhäuser Rathaus denkt. Nur gut, dass diese Vorträge ab und an vom Klingeln des Telefons unterbrochen werden.
Warum sich Winsel so echauffiert, hat seinen Grund, doch zuvor will er sich bedanken. Bei all denen, die zum Gelingen des diesjährigen Rolandsfestes mit beigetragen haben. Bei allen Helfer, bei den Besuchern, den Sponsoren und bei den Mitarbeitern des städtischen Kulturamtes.
Letztere will er explizit nennen, denn damit erschöpft sich sein Dank in Richtung des Nordhäuser Rathauses. Schließlich habe man sich bei ihm für die Ausrichtung des Festes auch nicht bedankt. Doch die Rage hat einen anderen Grund. Sie ist im Ergebnis einer Ausschreibung für die Ausrichtung des Lichterfestes in diesem Jahr begründet. "Wir haben im vergangenen Jahr das Lichterfest ausrichten dürfen und haben dabei vor allem die Arbeit des Grünamtes unter Leitung von Frau Münch schätzen gelernt. Auch in diesem Jahr sollten die Tausende von Lichtern und Hunderte von Fackeln wieder durch die Stadtverwaltung aufgestellt und das Gelände des Petersbergs dekoriert werden. Wir hätten das Material gekauft und haben für das Erbringen der Leistung des Dekorierens noch einmal 3.000 Euro angeboten".
Doch die Ausschreibung gewann eine andere Agentur, die in Wernigerode ihre Steuern zahlt. Für Peter Winsel ist das nicht nachvollziehbar genauso wie der Umgang mit Optionen. "Ich habe im vergangenen Jahr um eine Option für die Ausrichtung des Lichterfestes 2016 gebeten. Das wurde mir gegenüber abgelehnt. Wie ich nun erfahren habe, hat die Agentur aus Wernigerode jedoch nicht nur den Zuschlag für dieses Jahr erhalten, sondern auch für das kommende Jahr." Nirgendwo gebe es eine solche offensichtliche Benachteiligung von heimischen Unternehmen.
Peter Winsel kommt sich vor, als ob er in einer Zweiklassengesellschaft lebt. Da werden großen Feste wie das der EVN von einer auswärtigen Agentur veranstaltet, der Weihnachtsmarkt und das Altstadtfest ebenso und selbst beim Mieterfest der SWG im September auf dem Theaterplatz haben hiesige Veranstalter das Nachsehen. Für Winsel ebenfalls unverständlich der Umgang mit den Genehmigungen. Während ihm für sein 20. Oktoberfest, das eigentlich auf dem August-Bebel-Platz ausgerichtet werden sollte, nur die Genehmigung bis 23 Uhr erteilt wurde, hätte andere Veranstalter die Genehmigung bis 1 Uhr. Auf eine Nachfrage im Nordhäuser Rathaus teilt die Pressestelle mit, dass die Immissionsschutzbehörde des Landratsamtes, eine Genehmigung bis 1 Uhr höchstens für einen Veranstaltungstag erteilt habe. Heißt, er hätte seine Gäste um 23 Uhr nach Hause schicken müssen.
Mehrfach hatte sich Peter Winsel um ein klärendes Gespräch mit der Rathausspitze bemüht. Die Bürgermeisterin ließ einen Tag vorher den Termin absagen, vom Büro des Oberbürgermeisters komme überhaupt keine Reaktion. Winsel kennt keine Kommune, in der so mit hiesigen Unternehmen umgegangen wird. Ihm fällt da der Spruch von der Kirche ein, die man im Dorf lassen solle. "In Nordhausen ist diese Kirche sprichwörtlich schon längst verkauft worden."
Und wie geht es nun weiter? Peter Winsel hatte in diesem Jahr nachgefragt, ob es denn eine Option für die Ausrichtung des Rolandsfestes im kommenden Jahr geben wird. Für ihn als einheimischen Unternehmer hatte das Rathaus die passende Antwort: Nein! Das war's. Hauptsache, die Gewerbesteuer wird pünktlich gezahlt.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnzMan darf gespannt sein, wer in diesem Jahr die Lichter entzündet (Foto: Karin Lehmann)
Als ich in seinem Büro sitze und den Block vollschreiben will, redet sich der Chef von Wippertaler Getränke in Rage, wenn er an das Nordhäuser Rathaus denkt. Nur gut, dass diese Vorträge ab und an vom Klingeln des Telefons unterbrochen werden.
Warum sich Winsel so echauffiert, hat seinen Grund, doch zuvor will er sich bedanken. Bei all denen, die zum Gelingen des diesjährigen Rolandsfestes mit beigetragen haben. Bei allen Helfer, bei den Besuchern, den Sponsoren und bei den Mitarbeitern des städtischen Kulturamtes.
Letztere will er explizit nennen, denn damit erschöpft sich sein Dank in Richtung des Nordhäuser Rathauses. Schließlich habe man sich bei ihm für die Ausrichtung des Festes auch nicht bedankt. Doch die Rage hat einen anderen Grund. Sie ist im Ergebnis einer Ausschreibung für die Ausrichtung des Lichterfestes in diesem Jahr begründet. "Wir haben im vergangenen Jahr das Lichterfest ausrichten dürfen und haben dabei vor allem die Arbeit des Grünamtes unter Leitung von Frau Münch schätzen gelernt. Auch in diesem Jahr sollten die Tausende von Lichtern und Hunderte von Fackeln wieder durch die Stadtverwaltung aufgestellt und das Gelände des Petersbergs dekoriert werden. Wir hätten das Material gekauft und haben für das Erbringen der Leistung des Dekorierens noch einmal 3.000 Euro angeboten".
Doch die Ausschreibung gewann eine andere Agentur, die in Wernigerode ihre Steuern zahlt. Für Peter Winsel ist das nicht nachvollziehbar genauso wie der Umgang mit Optionen. "Ich habe im vergangenen Jahr um eine Option für die Ausrichtung des Lichterfestes 2016 gebeten. Das wurde mir gegenüber abgelehnt. Wie ich nun erfahren habe, hat die Agentur aus Wernigerode jedoch nicht nur den Zuschlag für dieses Jahr erhalten, sondern auch für das kommende Jahr." Nirgendwo gebe es eine solche offensichtliche Benachteiligung von heimischen Unternehmen.
Peter Winsel kommt sich vor, als ob er in einer Zweiklassengesellschaft lebt. Da werden großen Feste wie das der EVN von einer auswärtigen Agentur veranstaltet, der Weihnachtsmarkt und das Altstadtfest ebenso und selbst beim Mieterfest der SWG im September auf dem Theaterplatz haben hiesige Veranstalter das Nachsehen. Für Winsel ebenfalls unverständlich der Umgang mit den Genehmigungen. Während ihm für sein 20. Oktoberfest, das eigentlich auf dem August-Bebel-Platz ausgerichtet werden sollte, nur die Genehmigung bis 23 Uhr erteilt wurde, hätte andere Veranstalter die Genehmigung bis 1 Uhr. Auf eine Nachfrage im Nordhäuser Rathaus teilt die Pressestelle mit, dass die Immissionsschutzbehörde des Landratsamtes, eine Genehmigung bis 1 Uhr höchstens für einen Veranstaltungstag erteilt habe. Heißt, er hätte seine Gäste um 23 Uhr nach Hause schicken müssen.
Mehrfach hatte sich Peter Winsel um ein klärendes Gespräch mit der Rathausspitze bemüht. Die Bürgermeisterin ließ einen Tag vorher den Termin absagen, vom Büro des Oberbürgermeisters komme überhaupt keine Reaktion. Winsel kennt keine Kommune, in der so mit hiesigen Unternehmen umgegangen wird. Ihm fällt da der Spruch von der Kirche ein, die man im Dorf lassen solle. "In Nordhausen ist diese Kirche sprichwörtlich schon längst verkauft worden."
Und wie geht es nun weiter? Peter Winsel hatte in diesem Jahr nachgefragt, ob es denn eine Option für die Ausrichtung des Rolandsfestes im kommenden Jahr geben wird. Für ihn als einheimischen Unternehmer hatte das Rathaus die passende Antwort: Nein! Das war's. Hauptsache, die Gewerbesteuer wird pünktlich gezahlt.
Peter-Stefan Greiner
Kommentare
Heiner Lampe
15.07.2016, 07.34 Uhr
Man kann es nicht glauben !
Diese Stadt sollte sich einfach nur schämen !!! Es kommen einen wirklich die Tränen in die Augen wenn man diese Zeilen lesen muss und mit Herzblut ein "echter Nordhäuser" ist. Die Oberen dieser Stadt merken nicht das es 5 vor 12 ist und sie mit Ihren "dümmlichen" Entscheidungen Monat für Monat für Monat dieser Stadt ein Stück Gesicht rauben und Sie unattraktiver für jegliche Besucher und auch hiesige Bürger machen.
Ich hoffe das es so schnell wie möglich zu einem umdenken kommt und das diese Zeilen und sicher noch viele weitere folgende Kommentare den zuständigen des Rathauses einmal vorgelegt werden, damit Sie sehen was der Bürger & die Unternehmer von dieser Art "Politik".... ist das Politik ? Oder sollte ich sagen Misswirtschaft halten.
H. Lampe
Ich hoffe das es so schnell wie möglich zu einem umdenken kommt und das diese Zeilen und sicher noch viele weitere folgende Kommentare den zuständigen des Rathauses einmal vorgelegt werden, damit Sie sehen was der Bürger & die Unternehmer von dieser Art "Politik".... ist das Politik ? Oder sollte ich sagen Misswirtschaft halten.
H. Lampe
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Zukunft
15.07.2016, 08.22 Uhr
Umdenken?
Warum sollte es ein "Umdenken" im Rathaus geben? Es läuft doch alles Bestens.
Es scheint, dass nicht nur Stellenausschreibungen auf "eine" bestimmte Person zugeschnitten sind, scheinbar ist das auch im Landratsamt so, sondern, dass es möglicherweise Bieter gibt, die man eben besser "mag." Anders scheint das "zweierlei Maß" nicht erklärbar zu sein. Oder ist es sogar Neid, der hier eine Rolle spielt, dass einer zu viel verdienen könnte?
Es scheint, dass nicht nur Stellenausschreibungen auf "eine" bestimmte Person zugeschnitten sind, scheinbar ist das auch im Landratsamt so, sondern, dass es möglicherweise Bieter gibt, die man eben besser "mag." Anders scheint das "zweierlei Maß" nicht erklärbar zu sein. Oder ist es sogar Neid, der hier eine Rolle spielt, dass einer zu viel verdienen könnte?
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Gothe
15.07.2016, 08.57 Uhr
Gewerbesteuer
Ich würde mein Gewerbe wo anders anmelden damit diese Stadt von mir keine Gewerbesteuer mehr zieht.
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N. Baxter
15.07.2016, 09.09 Uhr
Pro einheimische Firmen
das zeigt mal wieder die geballte Intelligenz der Stadt Nordhausen!!!
Warum wohl geht es anderen Landkreisen insgesamt ein Stück weit besser: weil das Geld im "eigenen" Wirtschaftskreislauf bleibt!
Nun ja, auch ich bevorzuge regionale und ansäßige Firmen für Dienstleisutngen aller Art. Klar, machnmal sind "Auswertige" einfach preiswerter aber teilweise reicht da ein kleiner Hinweis und am Ende passt es dann doch irgendwie. Ebenso haben einheimische Firmen immer einen Ruf zu verlieren, derjenige von weit her ehr weniger.
Die Wippertaler Getränke GmbH hat schon schon mehrere private Feiern von mir mit "Material" unterstützt und wird es meinerseits auch weiterhin tun!!!
Warum wohl geht es anderen Landkreisen insgesamt ein Stück weit besser: weil das Geld im "eigenen" Wirtschaftskreislauf bleibt!
Nun ja, auch ich bevorzuge regionale und ansäßige Firmen für Dienstleisutngen aller Art. Klar, machnmal sind "Auswertige" einfach preiswerter aber teilweise reicht da ein kleiner Hinweis und am Ende passt es dann doch irgendwie. Ebenso haben einheimische Firmen immer einen Ruf zu verlieren, derjenige von weit her ehr weniger.
Die Wippertaler Getränke GmbH hat schon schon mehrere private Feiern von mir mit "Material" unterstützt und wird es meinerseits auch weiterhin tun!!!
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geloescht 011
15.07.2016, 09.40 Uhr
Und die Brücke !
Eventuell hat Herr Winsel noch die marode Brücke in Bielen vergessen, die seine Kunden, seine Lieferanten und seine eigenen Fahrzeuge zwingt den Umweg durch Sundhausen zu fahren.
Verwunderlich ist nur, das es in Nordhausen keine Opposition gibt. Alles wird durch gewinkt !
Verwunderlich ist nur, das es in Nordhausen keine Opposition gibt. Alles wird durch gewinkt !
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Treuhänder
15.07.2016, 11.25 Uhr
Paradox
Ich als Unternehmer muss immer mehr Gewerbesteuern zahlen für Prunkbauten und dergleichen. Da scheint es die Politik nicht zu interessieren, wie dieses "mehr" aufgebracht werden soll.
Mit dem Steuergeld werden dann solche Slogan, natürlich vor Wahlen, wie einst von der SPD verbreitet: "Das haben wir gemacht."
Dieser Slogan hätte ergänzt werden müssen und zwar wie folgt: "Das haben wir von Euren Steuergeldern gemacht."
Mit dem Steuergeld werden dann solche Slogan, natürlich vor Wahlen, wie einst von der SPD verbreitet: "Das haben wir gemacht."
Dieser Slogan hätte ergänzt werden müssen und zwar wie folgt: "Das haben wir von Euren Steuergeldern gemacht."
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----1
15.07.2016, 12.25 Uhr
Nordhausen!
eine schöne Stadt mit vielen Wichtigen Grundlagen.
Doch ein Schandfleck mittendrin,
dieser nennt sich Politik ich glaub dafür muss man sich echt schämen.
So mit seinen Firmen der Regionen umzugehen die fleißig sind Steuern Bezahlen
das ist echt das aller letzte.
Politiker schweben auf anderen Sphären und wohl über den Dingen.
Wir können solche Af... eigentlich da noch was zu sagen haben.
Ich versteh es einfach nicht.
Sehr Traurig vieles was in NDH passiert.
Doch ein Schandfleck mittendrin,
dieser nennt sich Politik ich glaub dafür muss man sich echt schämen.
So mit seinen Firmen der Regionen umzugehen die fleißig sind Steuern Bezahlen
das ist echt das aller letzte.
Politiker schweben auf anderen Sphären und wohl über den Dingen.
Wir können solche Af... eigentlich da noch was zu sagen haben.
Ich versteh es einfach nicht.
Sehr Traurig vieles was in NDH passiert.
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clmiroe85
15.07.2016, 14.04 Uhr
Konkurrenz belebt das Geschäft...
... ich kann die Aufregung des Herrn Winsels nicht verstehen. Er hat an der Ausschreibung teilgenommen und nicht den Zuschlag erhalten. Da waren wohl andere besser. So ist das nun mal. Vielleicht sollte er erstmal darüber nachdenken bevor er die Fehler bei anderen sucht.
Klar ist es schön, wenn die Unternehmen der Region auch hier Aufträge finden, aber nur weil man hier seine Steuern zahlt, kann man doch nicht von der Stadt erwarten, dass man nun den roten Teppich ausrollt. Wir zahlen doch alle brav unsere Steuern, in welcher Form auch immer.
Lieber Herr Winsel, so wichtig sind Sie für die Region nun auch wieder nicht, dass Sie sich so aufspielen müssen.
Klar ist es schön, wenn die Unternehmen der Region auch hier Aufträge finden, aber nur weil man hier seine Steuern zahlt, kann man doch nicht von der Stadt erwarten, dass man nun den roten Teppich ausrollt. Wir zahlen doch alle brav unsere Steuern, in welcher Form auch immer.
Lieber Herr Winsel, so wichtig sind Sie für die Region nun auch wieder nicht, dass Sie sich so aufspielen müssen.
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mandy1990
15.07.2016, 14.43 Uhr
Die Kirche bleibt im Dorf
Im Volksmund sagt man, Nordhausen ist eine Schlangengrube.
Das passt gut mit dem Gestank der Schweinefabrik von "van Asten" zusammen.
Nordhausen stinkt!!!
Das passt gut mit dem Gestank der Schweinefabrik von "van Asten" zusammen.
Nordhausen stinkt!!!
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Luftikus
15.07.2016, 15.03 Uhr
Nordhäuser Getränkehändler - Taschen nicht voll genug?
So sind sie die gewinnsüchtigen Unternehmer. Das Rolandsfest ist nicht genug, da beißt man die Hand die einen füttert. Glaubt man den Aussagen eines anderen Nordhäuser Großveranstalters liefen die Vergaben - Dank guter Kontakte zum Kulturamt - in Richtung Wippertaler in den letzten Jahren gut!
Was soll so ein Geweine! Wie viele Aufträge hat den Herr Winsel an Festen in anderen Städten? Hat er dann schlechtes Gewissen, weil er dort den vor den regionalen Anbietern den Zuschlag bekam?
Was soll so ein Geweine! Wie viele Aufträge hat den Herr Winsel an Festen in anderen Städten? Hat er dann schlechtes Gewissen, weil er dort den vor den regionalen Anbietern den Zuschlag bekam?
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