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Do, 10:54 Uhr
02.06.2016
Noch ein Blick in die Statistik

Mindestlohnland Thüringen

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, kamen 190.000 Jobs zum 1. Januar 2015 unter den Schutz des Mindestlohngesetzes. Das sind mehr als 20 Prozent aller Jobs in Thüringen, für die das Mindestlohngesetz gilt (860.000 Jobs). Im Ländervergleich liegt der Freistaat damit an letzter Stelle...

Insgesamt gilt das Mindestlohngesetz gleichermaßen für Frauen und Männer. Etwa ein Drittel waren geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse (63 Tausend). Auf Voll- und Teilzeitbeschäftigte entfielen 73.000 bzw. 54.000 Jobs.

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Der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde ergibt bei einer Vollzeitbeschäftigung von 40 Wochenarbeitsstunden ca. 1 473 Euro im Monat. Der zum 1.1.2015 eingeführte gesetzliche Mindestlohn entsprach im April 2014 in Thüringen damit mehr als der Hälfte (57 Prozent) des durchschnittlichen Bruttomonatsverdienstes in Thüringen von 2 588 Euro. Damit liegt Thüringen nicht nur über dem Bundesdurchschnitt (43 Prozent), sondern auch über dem Durchschnitt der neuen Länder (55 Prozent).

Thüringen befand sich im Länder-Vergleich an letzter Stelle. Das betrifft sowohl den so genannten Kaitz- Index (Mindestlohn ins Verhältnis zum Durchschnittsverdienst oder zum mittleren Verdienst einer Volkswirtschaft) als auch den durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst von Vollzeitbeschäftigten. Mehr als 66 Prozent dieser Jobs hatten Frauen inne. Ihr durchschnittlicher Stundenlohn betrug 7,16 Euro.

Die Arbeitsmarktregionen in Thüringen weisen relativ starke Unterschiede auf. Die Arbeitsmarktregion Mühlhausen gehörte in Thüringen zu den am stärksten vom Mindestlohn betroffenen Regionen. In der Arbeitsmarktregion Jena wurde der niedrigste Kaitz-Index Thüringens gemessen.

Im April 2014, kurz vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes, gab es in Deutschland 5,5 Millionen Jobs, die geringer bezahlt wurden als der neue Mindestlohn von brutto 8,50 Euro je Arbeitsstunde. Davon kamen 4,0 Millionen Jobs, das sind 10,7 Prozent aller Jobs, zum 1.1.2015 unter den Schutz des Mindestlohngesetzes. Der gesetzliche Mindest- lohn soll vor allem dort Beschäftigten Schutz bieten, wo keine Tarifverträge gelten. Mehr als 80 Prozent bzw. 3,3 Millionen der nun geschützten gering bezahlten Jobs bestanden in Betrieben, die nicht tarifgebunden sind.

Auf Ostdeutschland entfiel mit 1,1 Millionen gut ein Viertel der geschützten gering bezahlten Jobs. Das entspricht 22,0 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse in Ostdeutschland. Dabei handelte es sich am häufigsten um Vollzeitstellen (0,4 Millionen).

Als Maß der potentiellen Betroffenheit einer Region vom Mindestlohn wird der sogenannte Kaitz-Index verwendet. Je höher der Index, desto stärker könnte die Auswirkung des Mindestlohns in einer Region sein. Der Kaitz-Index misst die Relation zwischen Mindest- lohn und durchschnittlichem Bruttomonatsverdienst bei Vollzeitbeschäftigten.
Autor: red

Kommentare
geloescht 010
02.06.2016, 11.47 Uhr
Mehr Netto vom Brutto
ist die Aufgabe der Politik.
1 € pro h mehr bringt dem Beschäftigten nur 0,5 € netto, kostet dem Unternehmen aber fast 1,5 €.
Freuen tut sich da nur der Staat über " sprudelnde " Steuereinnahmen.
Weg mit der kalten Progression.
Ja - ich bin Arbeitgeber.
Ja - wir würden mehr zahlen, aber wir stehen im internationalen Wettbewerb und niemand schützt uns vor China, Indien und Geiz ist geil.
Mueller13
02.06.2016, 18.12 Uhr
@ Realität
Was, Sie müssen für Ihr Geld arbeiten? Das gibt es nicht einfach so, weil der Monat rum ist? Sie können nicht einfach die Gebühren anheben (GEZ, Stadtwerke, Müll usw.), wenn sich Ihre Kostenstruktur ändert? Sie stehen im Wettbewerb mit anderen? Vielleicht auch noch aus anderen Ländern? Sie können nicht einfach Kredite aufnehmen und zukünftigen Generationen den Schuldenberg überlassen (Staat)?

Schade für Sie! Naja, vielleicht haben sie bei der nächsten Berufswahl mehr Glück ;-)

Aber sagen Sie mir bitte, dass Sie wenigstens ein paar Angestellte in Ihrer Firma haben, die nie etwas zum Umsatz beitragen werden - wenn nicht, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt ein paar Analphabeten aufzunehmen, um Ihre Kostenstruktur etwas zu "verbessern"!
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