Do, 12:37 Uhr
24.03.2016
Vernissage im Kunsthaus
Nicht nur ein ‚Augenschmaus‘
Die Eröffnung der aktuellen Ausstellung Impressionisten – Expressionisten im Kunsthaus Meyenburg am Freitagabend war mit Sicherheit einer der Höhepunkte im kulturellen Leben der Stadt im Jahr 2016 und entsprechende Würdigungen erfolgten nicht nur in den regionalen Medien, sondern weit darüber hinaus...
Zum Beispiel von MDR, MDR Thüringen Journal über FOCUS online bis RTL NEXT. Die ähnlich angelegte Schau, die ImEx in Berlin, lockte mehr als eine halbe Million Besucher in die Alte Galerie.
Es ist zu erwarten, dass auch diese Präsentation in Nordhausen von Gemälden und Grafiken dieser bestimmenden Kunstepochen des ausgehenden 19. Jahrhunderts und über Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, überwiegend Leihgaben der Galerie SUNDERMANN FINE ART Würzburg, großen Zuspruch finden wird. Viel ist zu Recht geschrieben und gewürdigt worden, vom OB Dr. Zeh bis zur Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching.
Aus meiner Sicht und auch aus den Meinungen vieler Besucher aber sollte auch das begleitende, umrahmende Nordhäuser Flötenquartett mehr als nur erwähnt werden. Viele Besucher kannten die hohe Qualität der Darbietung bereits aus einem Konzert der Reihe KAMMERKONZERT im KUNSTHAUS. Wie aber passgenau und wunderbar auf die Werke und die Atmosphäre des Hauses abgestimmt die Musiker des Loh-Orchesters Johannes Neubert (Querflöte), Jeanin Böcke (Violine), Ulrike Neubert (Viola) und Matthias Weicker (Violoncello) diese Vernissage nicht nur begleiteten, sondern sie fast selbst schon zu einem ‚Gesamtkunstwerk‘ werden ließen, dies sollte eben nicht nur eine Randbemerkung bleiben, sondern eine würdigende Erwähnung finden. Da die Stücke nicht benannt wurden, diese aber regelrecht unter die Haut gingen, versuchten einige Besucher über die Schulter der Musiker schauend die Titel zu lesen. Wenn Susanne Hinsching in ihrer Laudatio die Begriffe hässlich, ungeschönt und real bezogen auf die Werke des Expressionismus gebrauchte und man weiß, dass der überwiegende Teil dieser als entartete Kunst aus den Museen verbannt und viele Künstler ins Exil gezwungen wurden, dann wiederspiegelt die Komposition Fantazia von Gideon Klein, komponiert im KZ Theresienstadt, die Atmosphäre des Entstehungsortes und hat somit einen Bezug auf das Entartete.
Das zweite Stück Unsere Abende aus der Sammlung musikalischer Bilder betitelt Auf verwachsenem Pfade von Leoś Janáček lässt auf andere Art Schwingungen erleben - eine klagende Melodie entfaltet sich in schlichtester Linienführung. Zum Abschluss der 2. Satz aus dem Flötenquartett op. 43 von Volkmar Andreae.
Auch in diesem Stück ein harmonisches Hinübergehen zu den Kunstwerken dieser Ausstellung – eine Musik schwebend zwischen Hinweisen auf den Neoklassizismus und spätromantischer-impressionistischer Harmonik. Wie schon angemerkt – das Quartett diese gegenüberstellende Präsentation einerseits umrahmend, aber für manchen Besucher andererseits ein musikalischer Höhepunkt an diesem Abend. Ein bleibender Eindruck und der Wunsch auf ein weiteres eigenständiges Konzert, auf ein ‚im Mittelpunkt stehen‘ dieser Musiker - vielleicht auch im KUNSTHAUS MEYENBURG und auch in der Reihe KAMMERMUSIK im KUNSTHAUS. Die Bereitschaft ist sicher auf beiden Seiten gegeben.
Dr. Wolfgang R. Pientka
Autor: redZum Beispiel von MDR, MDR Thüringen Journal über FOCUS online bis RTL NEXT. Die ähnlich angelegte Schau, die ImEx in Berlin, lockte mehr als eine halbe Million Besucher in die Alte Galerie.
Es ist zu erwarten, dass auch diese Präsentation in Nordhausen von Gemälden und Grafiken dieser bestimmenden Kunstepochen des ausgehenden 19. Jahrhunderts und über Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, überwiegend Leihgaben der Galerie SUNDERMANN FINE ART Würzburg, großen Zuspruch finden wird. Viel ist zu Recht geschrieben und gewürdigt worden, vom OB Dr. Zeh bis zur Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching.
Aus meiner Sicht und auch aus den Meinungen vieler Besucher aber sollte auch das begleitende, umrahmende Nordhäuser Flötenquartett mehr als nur erwähnt werden. Viele Besucher kannten die hohe Qualität der Darbietung bereits aus einem Konzert der Reihe KAMMERKONZERT im KUNSTHAUS. Wie aber passgenau und wunderbar auf die Werke und die Atmosphäre des Hauses abgestimmt die Musiker des Loh-Orchesters Johannes Neubert (Querflöte), Jeanin Böcke (Violine), Ulrike Neubert (Viola) und Matthias Weicker (Violoncello) diese Vernissage nicht nur begleiteten, sondern sie fast selbst schon zu einem ‚Gesamtkunstwerk‘ werden ließen, dies sollte eben nicht nur eine Randbemerkung bleiben, sondern eine würdigende Erwähnung finden. Da die Stücke nicht benannt wurden, diese aber regelrecht unter die Haut gingen, versuchten einige Besucher über die Schulter der Musiker schauend die Titel zu lesen. Wenn Susanne Hinsching in ihrer Laudatio die Begriffe hässlich, ungeschönt und real bezogen auf die Werke des Expressionismus gebrauchte und man weiß, dass der überwiegende Teil dieser als entartete Kunst aus den Museen verbannt und viele Künstler ins Exil gezwungen wurden, dann wiederspiegelt die Komposition Fantazia von Gideon Klein, komponiert im KZ Theresienstadt, die Atmosphäre des Entstehungsortes und hat somit einen Bezug auf das Entartete.
Das zweite Stück Unsere Abende aus der Sammlung musikalischer Bilder betitelt Auf verwachsenem Pfade von Leoś Janáček lässt auf andere Art Schwingungen erleben - eine klagende Melodie entfaltet sich in schlichtester Linienführung. Zum Abschluss der 2. Satz aus dem Flötenquartett op. 43 von Volkmar Andreae.
Auch in diesem Stück ein harmonisches Hinübergehen zu den Kunstwerken dieser Ausstellung – eine Musik schwebend zwischen Hinweisen auf den Neoklassizismus und spätromantischer-impressionistischer Harmonik. Wie schon angemerkt – das Quartett diese gegenüberstellende Präsentation einerseits umrahmend, aber für manchen Besucher andererseits ein musikalischer Höhepunkt an diesem Abend. Ein bleibender Eindruck und der Wunsch auf ein weiteres eigenständiges Konzert, auf ein ‚im Mittelpunkt stehen‘ dieser Musiker - vielleicht auch im KUNSTHAUS MEYENBURG und auch in der Reihe KAMMERMUSIK im KUNSTHAUS. Die Bereitschaft ist sicher auf beiden Seiten gegeben.
Dr. Wolfgang R. Pientka
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