Fr, 07:02 Uhr
15.01.2016
Tschechische Bücher und griechisches Edelmetall
Deutsche Azubis im Auslandspraktikum
Auslandsaufenthalte zum beruflichen Lernen oder für Praktika werden immer beliebter. Dieser Trend zeigt sich auch bei Auszubildenden in der dualen Berufsausbildung, teilt der Europa-Service Nordthüringen (ESN) mit. Die nnz mit zwei Beispielen...
Erfahrungen im Ausland gesammelt (Foto: ESN)
Über den ESN im BIC Nordthüringen können Azubis in der dualen Berufsausbildung aller Branchen sowie junge Fachkräfte im ersten Jahr nach Abschluss der Ausbildung eines der begehrten Stipendien erhalten, erklärt Projektmanagerin Katerina Donovska und berichtet, dass bisher weit über 100 Azubis in andere EU-Länder entsendet wurden.
Matthias B. und Sofia G. haben diese Chance genutzt. Während Matthias B., Azubi für Medien- und Informationsdienste, drei Wochen in der Tschechischen Republik intensive Einblicke in der Stadtbibliothek Decín sammeln konnte, verbrachte Goldschmiedegesellin Sofia G. sechs Wochen für ein Praktikum in Griechenland. Für beide waren die Wochen in einem anderen Land voller neuer Eindrücke. Matthias B. erzählt, dass er Menschen kennengelernt hat, die zu Freunden wurden. In der Bibliothek durfte er eigenständig Kinder bei Gruppenarbeiten betreuen.
Das hätte ich mir vorher nie zugetraut, aber es hat funktioniert, auch wenn ich nicht alle relevanten Wörter auf Tschechisch wusste, berichtet der sympathische junge Mann, den die tschechischen Schaffner auf dem Weg zur Bibliothek schon kennen und Pan knihovník- Herr Bibliothekar nennen.
Goldschmiedegesellin Sofia G. wurde in Griechenland ebenfalls schnell integriert und konnte ihre Fertigkeiten mit den edlen Metallen gut einsetzen. In Fachkursen für Einheimische sowie Touristen überzeugte sie in der Werkstatt ihres griechischen Praktikumsbetriebs. Sofia G. berichtet, dass sie zum Abschluss sogar Schmuckstücke für einen Einheimischen herstellen durfte: Ich fertigte eine Armkette für einen ortsansässigen Bootsverleiher. Er wollte einen extra robusten Armschmuck und so entwickelten wir gemeinsam ein Design.
Auch abseits des beruflichen Alltags entdecken die Praktikanten viel Neues, sammeln interkulturelle Erfahrungen und finden Unterschiede zu ihrem Heimatland. Als wesentliche kulturelle Unterschiede empfinde ich die starke Familienverbundenheit, die enge Verknüpfung mit der orthodoxen Kirche und ein anderes Bewusstsein für Tier- und Umweltschutz.
In der deutschen Kultur lebt man meist in Kleinfamilien oder Single, hat mit der Kirche nur noch wenig am Hut, aber sorgt sich zunehmend um einen kleineren CO²-Fußabdruck d.h. fahren mit dem Rad oder Vegetarier werden. Dies ist in Griechenland, vor allem außerhalb der Metropolen, unvorstellbar, resümiert Sofia G. Auch Matthias B. zieht eine positive Bilanz im Nachhinein bin ich sehr froh, dass das alles so geklappt hat. Die lange Vorbereitung, die vielen Formulare und Mails – all das war es wert.
Die verfügbaren Stipendienplätze des BIC Nordthüringen sind begrenzt und können nur noch bis Ende Mai 2016 in Anspruch genommen werden, erläutert ESN-Mitarbeiterin Donovska. Wer also beabsichtigt, ein Auslandspraktikum zu machen, um damit wichtige Erfahrungen außerhalb des eigenen Lehrbetriebs zu sammeln und Fremdsprachenkenntnisse zu erproben, sollte sich zeitnah beim Europa-Service Nordthüringen melden und um eines der letzten Stipendien bewerben.
Informationen zum ESN und seinen Leistungen finden Interessierte auf der Webseite www.esn.bic-nordthueringen.de, auf www.facebook.com/ESN.BIC sowie telefonisch unter 03631 918200. Der ESN hat sein Büro im BIC, berät kostenfrei und wird aus Mitteln des ESF und des Freistaats Thüringen finanziert.
Autor: redErfahrungen im Ausland gesammelt (Foto: ESN)
Über den ESN im BIC Nordthüringen können Azubis in der dualen Berufsausbildung aller Branchen sowie junge Fachkräfte im ersten Jahr nach Abschluss der Ausbildung eines der begehrten Stipendien erhalten, erklärt Projektmanagerin Katerina Donovska und berichtet, dass bisher weit über 100 Azubis in andere EU-Länder entsendet wurden.
Matthias B. und Sofia G. haben diese Chance genutzt. Während Matthias B., Azubi für Medien- und Informationsdienste, drei Wochen in der Tschechischen Republik intensive Einblicke in der Stadtbibliothek Decín sammeln konnte, verbrachte Goldschmiedegesellin Sofia G. sechs Wochen für ein Praktikum in Griechenland. Für beide waren die Wochen in einem anderen Land voller neuer Eindrücke. Matthias B. erzählt, dass er Menschen kennengelernt hat, die zu Freunden wurden. In der Bibliothek durfte er eigenständig Kinder bei Gruppenarbeiten betreuen.
Das hätte ich mir vorher nie zugetraut, aber es hat funktioniert, auch wenn ich nicht alle relevanten Wörter auf Tschechisch wusste, berichtet der sympathische junge Mann, den die tschechischen Schaffner auf dem Weg zur Bibliothek schon kennen und Pan knihovník- Herr Bibliothekar nennen.
Goldschmiedegesellin Sofia G. wurde in Griechenland ebenfalls schnell integriert und konnte ihre Fertigkeiten mit den edlen Metallen gut einsetzen. In Fachkursen für Einheimische sowie Touristen überzeugte sie in der Werkstatt ihres griechischen Praktikumsbetriebs. Sofia G. berichtet, dass sie zum Abschluss sogar Schmuckstücke für einen Einheimischen herstellen durfte: Ich fertigte eine Armkette für einen ortsansässigen Bootsverleiher. Er wollte einen extra robusten Armschmuck und so entwickelten wir gemeinsam ein Design.
Auch abseits des beruflichen Alltags entdecken die Praktikanten viel Neues, sammeln interkulturelle Erfahrungen und finden Unterschiede zu ihrem Heimatland. Als wesentliche kulturelle Unterschiede empfinde ich die starke Familienverbundenheit, die enge Verknüpfung mit der orthodoxen Kirche und ein anderes Bewusstsein für Tier- und Umweltschutz.
In der deutschen Kultur lebt man meist in Kleinfamilien oder Single, hat mit der Kirche nur noch wenig am Hut, aber sorgt sich zunehmend um einen kleineren CO²-Fußabdruck d.h. fahren mit dem Rad oder Vegetarier werden. Dies ist in Griechenland, vor allem außerhalb der Metropolen, unvorstellbar, resümiert Sofia G. Auch Matthias B. zieht eine positive Bilanz im Nachhinein bin ich sehr froh, dass das alles so geklappt hat. Die lange Vorbereitung, die vielen Formulare und Mails – all das war es wert.
Die verfügbaren Stipendienplätze des BIC Nordthüringen sind begrenzt und können nur noch bis Ende Mai 2016 in Anspruch genommen werden, erläutert ESN-Mitarbeiterin Donovska. Wer also beabsichtigt, ein Auslandspraktikum zu machen, um damit wichtige Erfahrungen außerhalb des eigenen Lehrbetriebs zu sammeln und Fremdsprachenkenntnisse zu erproben, sollte sich zeitnah beim Europa-Service Nordthüringen melden und um eines der letzten Stipendien bewerben.
Informationen zum ESN und seinen Leistungen finden Interessierte auf der Webseite www.esn.bic-nordthueringen.de, auf www.facebook.com/ESN.BIC sowie telefonisch unter 03631 918200. Der ESN hat sein Büro im BIC, berät kostenfrei und wird aus Mitteln des ESF und des Freistaats Thüringen finanziert.
Kommentare
Bisher gibt es keine Kommentare.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.