Es kommt nicht oft vor, dass die Galerie der Kreissparkasse am Nordhäuser Kornmarkt gleich zwei Künstlerpersönlichkeiten auf einmal präsentiert. Doch bei Katrin und Markus Hottenrott passt es halt. Am gestrigen Dienstagabend war wieder Vernissage angesagt – die letzte in diesem Jahr übrigens. Mit dabei war auch die nnz…


Die herzliche Begrüßung des Künstlerehepaares und der überaus zahlreich erschienenen Gäste übernahm diesmal in Vertretung des Sparkassenvorstandes Sebastian Gräser. Und brachte es bei der Vorstellung beider Künstler schließlich auf den Punkt: „Sie wollen Momente für die Ewigkeit erhalten, Farbe in den Alltag bringen.“

Schon der Titel der Ausstellung „Acryl & Foto“ ist als Fingerzeig zu deuten, dass hier zwei Kunstrichtungen aufeinandertreffen. Oder besser: miteinander kooperieren, sich gar ergänzen. Alles zusammen macht das „kreative Duo Hennott“ aus, wie sich das Ehepaar selbst charakterisiert. Katrin Hottenrott – das ist „die Quirlige mit Sinn für Farbe und Gestaltung“. Und Markus Hottenrott? Das ist „der Strategische mit Gespür für Technik und Handwerk“.

Beide sind gebürtige Nordhäuser, er Jahrgang `82, sie Jahrgang `83. Nach der regulären Schulzeit kam das Studium. Anschließend verschlug es beide berufsbedingt ins Bayerische nach Neubiberg, in der Nähe von München. Anfangs sahen beide ihr kreatives Tun als sinnvolle Freizeitbeschäftigung an, aus dem schließlich eine Leidenschaft erwuchs. Das Akronym Hennott entstand beim ersten gemeinsamen Projekt (Möbelbauprojekt). Aus beider Familiennamen – Henne und Hottenrott – wurde so Hennott. Das war im Jahr 2007.

Nach Ende ihres Studiums begann Katrin H. mit der Malerei. Es ging gleich in Richtung abstrakte Kunst. Ihr ist wichtig: Alles soll Farbe und Struktur haben. Als Untergrund für die Kunstwerke dienen u.a. mal Holz, mal Leinwand. Und er. Markus H., ist der Fotograf. Vor 16 Jahren begann alles mit einer einfachen Kamera. Er sagt von sich, es sei das Geheimnis eines Fotografen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. In ihm steckt die Bereitschaft, immer dazuzulernen und engagiert berufliche wie Kunstprojekte anzugehen. Dabei stehen Experimente und das Ausprobieren ganz oben an.

Überhaupt ergänzen sich beide in ihrer beruflichen wie künstlerischen Tätigkeit hervorragend – sie als Betriebswirtin, er als Informationstechniker. So gibt es schon mal ein Kunstwerk, bei dem ein Foto als Ausgangspunkt dient und schließlich in Acryltechnik übergeht und so seine Vollendung findet. Doch die Kunstprojekte der Hottenrotts laufen allesamt nebenberuflich, nicht selten entstehen sie nachts. Tagsüber fordern Beruf und Elternschaft die beiden.

Die musikalische Einstimmung auf die neue Ausstellung übernahm am elektrischen Klavier Georg Schröter und schlug meisterhaft rockige, voluminöse Töne an, die mit großem Beifall bedacht wurden. Ein großes Dankeschön gab es auch für Vera Angelstein, die stets im Vorfeld und während der Vernissagen für eine reibungslose Organisation sorgt.

Die neue Ausstellung reicht über den Jahreswechsel hinaus und ist bis zum 22. Januar 2016 zu den Öffnungszeiten der Kreisparkasse Nordhausen, Kornmarkt 9, (Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr) zu sehen.
Hans-Georg Backhaus