Fr, 10:35 Uhr
04.09.2015
Lichtblick
Das Versteck des Lebens
Verstecken spielen – Kinder können eine Leidenschaft entwickeln für dieses Spiel. Und es fängt schon sehr früh an: Augen zuhalten und Kinder meinen, sie sind wirklich nicht mehr da. Je älter sie werden, desto schlauer werden sie im Versteck suchen. Auch Erwachsene verstecken sich oft gerne...
Hinter ihrer Maske, hinter ihrer Rolle, hinter einer Parole, hinter einer Floskel. Manchmal ist es Spaß und Spiel, manchmal aus Unbehagen oder gar aus Angst. Und sehr oft gelingt uns das Verstecken wirklich gut, uns Großen wie den Kleinen im Kleinen wie im Großen. Auch Adam und Eva haben sich versteckt. Damals, vor langer Zeit.
Die ersten Menschen versteckten sich vor Scham. Sie hatten da so ein Gefühl, ein ungutes Gefühl. Sie versteckten sich im Garten Eden. Sie versteckten sich vor Gott. Weil sie sich schämten, dass sie nackt waren. Vor Gott bloß gestellt. Vor ihm wollten sie sich nicht bloß stellen. Schämten sich vor ihm, da sie zuvor von einer verbotenen Frucht aßen. In der Bibel heißt es: Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. (1. Mose3, 8)
Die beiden spielen Verstecken. Und das ist ihre Leidenschaft, ein emotionales Verhalten, das vom Verstand nur schwer zu steuern ist; ein Gemütszustand, der sich so äußert (so der Duden). Adam und Eva haben etwas zu verstecken. Etwas, was nicht heraus kommen soll. Und es tritt doch zu Tage. Denn Gott sucht sie nicht nur, er findet sie auch. Liebevoll in der Suche, behutsam im Finden. Vor Gott brauchen sie sich nicht zu verstecken. Zwar ist es nicht grundlos, jedoch sinnlos einen Versuch zu starten. Sinnlos ist es sich vor Gott zu verstecken, weil er uns liebevoll entgegen geht, uns sucht, um für uns da zu sein.
Er geht auf die Suche – bei Adam und Eva, bei uns, weil wir Menschen ihm wichtig sind. Weil ihm jeder Einzelne etwas bedeutet. Im Kleinen wie im Großen. Nur manchmal verstecken wir uns so lange und so gut, dass wenn wir aus unserem Versteck herausgehen, wir zwar meinen, er sei gleich um die Ecke. Dabei ist er scheinbar nicht mehr da. Als hätte er sich nun versteckt. Mein Gott, wo bist du jetzt? Kannst du mich hören? Und er scheint nicht zu antworten. Nun bleiben uns zwei Möglichkeiten: selbst auf die Suche zu gehen, oder einfach ohne ihn weiter zu machen. In Psalm 63 in der Bibel heißt es: Gott, du bist mein Gott, den ich suche.
Und in Matthäus 7, 8 lesen wir: Wer suchet, der findet. Wer klopfet, dem wird aufgetan. Ein einladender Satz weiter zu machen. Weiter zu suchen. Weiter nach Gott zu suchen, vor dem ich mich so gut und so gerne versteckt habe. Suchen heißt fragen und es wagen mit allem was mich ausmacht und was ich bin zu diesem Gott zu kommen. Ihm nachzugehen. Ihn zu erforschen. An ihm dran zu bleiben. Mit dieser Art auf Gott zuzugehen können wir uns sicher sein: Gott wird uns finden.
Pfarrerin Esther Maria Fauß
Autor: redHinter ihrer Maske, hinter ihrer Rolle, hinter einer Parole, hinter einer Floskel. Manchmal ist es Spaß und Spiel, manchmal aus Unbehagen oder gar aus Angst. Und sehr oft gelingt uns das Verstecken wirklich gut, uns Großen wie den Kleinen im Kleinen wie im Großen. Auch Adam und Eva haben sich versteckt. Damals, vor langer Zeit.
Die ersten Menschen versteckten sich vor Scham. Sie hatten da so ein Gefühl, ein ungutes Gefühl. Sie versteckten sich im Garten Eden. Sie versteckten sich vor Gott. Weil sie sich schämten, dass sie nackt waren. Vor Gott bloß gestellt. Vor ihm wollten sie sich nicht bloß stellen. Schämten sich vor ihm, da sie zuvor von einer verbotenen Frucht aßen. In der Bibel heißt es: Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten. (1. Mose3, 8)
Die beiden spielen Verstecken. Und das ist ihre Leidenschaft, ein emotionales Verhalten, das vom Verstand nur schwer zu steuern ist; ein Gemütszustand, der sich so äußert (so der Duden). Adam und Eva haben etwas zu verstecken. Etwas, was nicht heraus kommen soll. Und es tritt doch zu Tage. Denn Gott sucht sie nicht nur, er findet sie auch. Liebevoll in der Suche, behutsam im Finden. Vor Gott brauchen sie sich nicht zu verstecken. Zwar ist es nicht grundlos, jedoch sinnlos einen Versuch zu starten. Sinnlos ist es sich vor Gott zu verstecken, weil er uns liebevoll entgegen geht, uns sucht, um für uns da zu sein.
Er geht auf die Suche – bei Adam und Eva, bei uns, weil wir Menschen ihm wichtig sind. Weil ihm jeder Einzelne etwas bedeutet. Im Kleinen wie im Großen. Nur manchmal verstecken wir uns so lange und so gut, dass wenn wir aus unserem Versteck herausgehen, wir zwar meinen, er sei gleich um die Ecke. Dabei ist er scheinbar nicht mehr da. Als hätte er sich nun versteckt. Mein Gott, wo bist du jetzt? Kannst du mich hören? Und er scheint nicht zu antworten. Nun bleiben uns zwei Möglichkeiten: selbst auf die Suche zu gehen, oder einfach ohne ihn weiter zu machen. In Psalm 63 in der Bibel heißt es: Gott, du bist mein Gott, den ich suche.
Und in Matthäus 7, 8 lesen wir: Wer suchet, der findet. Wer klopfet, dem wird aufgetan. Ein einladender Satz weiter zu machen. Weiter zu suchen. Weiter nach Gott zu suchen, vor dem ich mich so gut und so gerne versteckt habe. Suchen heißt fragen und es wagen mit allem was mich ausmacht und was ich bin zu diesem Gott zu kommen. Ihm nachzugehen. Ihn zu erforschen. An ihm dran zu bleiben. Mit dieser Art auf Gott zuzugehen können wir uns sicher sein: Gott wird uns finden.
Pfarrerin Esther Maria Fauß
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