Fr, 10:41 Uhr
04.09.2015
Generationswechsel mit Nebengeräuschen
Die Kreis-CDU will jünger werden
Die alten Herren in der CDU des Landkreises Nordhausen sollen endlich loslassen. Gemeint sind damit vor allem Egon Primas und Dr. Klaus Zeh. Dieser Forderung soll der morgige Kreisparteitag entsprechen. Allerdings knirscht es im Vorfeld mächtig im Parteigetriebe...
Dass Dr. Klaus Zeh den Vorsitz im Kreisvorstand abgeben wird, das stand schon einige Monate fest. Man könnte meinen, das sei eine weise Entscheidung, zumindest von der zeitlichen Schiene her. Man könnte meinen, die "junge Garde" hätte genügend Zeit für eine Sortierung. Doch weit gefehlt, die CDU rutschte beinahe in eine personelle Krise.
Alles begann vermutlich damit, dass der Kreisvorsitzende an der Personalfront herumbastelte. Mal redete Zeh mit Frank Rostek, mal mit Inge Klaan, mal traf man sich in einem Garten gemeinsam. Was dabei herauskam, konnte man mehreren Nebensätzen des Nordhäuser Oberbürgermeisters entnehmen: Die Empfehlung für Inge Klaan als seine Nachfolgerin. So weit - so gut. Oder eben nicht gut.
Denn Klaus Zeh hatte einen Christdemokraten bei diesen Runden an der Karussellkasse stehen gelassen: Egon Primas. Der Mann, der seit gefühlten Ewigkeiten im Thüringer Landtag verheimatet ist, gilt in der CDU dieses Landkreises immer noch als Schwergewicht. Und der wollte doch so gern die vorberatenden Runden mitfahren.
Wer Egon Primas kennt, der weiß, dass er parteipolitische Erfahrung mit einer Portion Bauernschläue zu einer einzigartigen Symbiose verbinden kann. Die konspirativen Treffen entgingen dem Mann nicht. Er schien bestens informiert. Und: er zuckte nicht. Bis Anfang dieser Woche.
Da kam nach Informationen der nnz der Kreisvorstand der CDU zusammen, um den morgigen Kreisparteitag vorzubereiten. Und da kam auch die Stunde des Egon Primas. Nachdem Klaus Zeh Inge Klaan als neue Vorsitzende vorgeschlagen haben soll, zog Primas seine Trumpfkarte aus dem Ärmel: Er präsentierte Christoph Zyrus. Man könne sich in diesem Augenblick die Gesichter der anderen vorstellen. Zyrus, der in der Gemeinde Harztor bei der Kommunalwahl die meisten Stimmen zog, war nun aber auch nicht wegzudiskutieren.
Und so kam es wie es kommen musste. Man stimmte im Kreisvorstand ab. Geheim. Das Ergebnis kann als Meisterleistung von Egon Primas betrachtet werden. Die große Mehrheit votierte für den Arzt aus der Landgemeinde Harztor. Das saß! Als ob das noch nicht genug wäre, ging das Parteiinterne Desaster für das Zeh-Klaan-Team bei den Empfehlungen für die Wahl der drei Stellvertreter weiter.
Egon Primas wurde einstimmig als Stellvertreter empfohlen, in der Abstimmung zwischen Stefan Nüßle und Inge Klaan unterlag die SWG-Geschäftsführerin erneut. Dritte Empfehlung ist Carolin Gerbothe und damit ein echtes Zeichen für einen Generationswechsel.
Soweit die Ausgangssituation für den morgigen Showdown in der "Hoffnung" in Werther. Möglich ist seit der Kampfkandidatur zwischen Nüßle und Dirk Erfurt für die Landratswahl in der sonst immer sehr geordneten CDU alles. Denn während des Parteitages können weitere Vorschläge aus der Delegiertenbasis folgen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: redDass Dr. Klaus Zeh den Vorsitz im Kreisvorstand abgeben wird, das stand schon einige Monate fest. Man könnte meinen, das sei eine weise Entscheidung, zumindest von der zeitlichen Schiene her. Man könnte meinen, die "junge Garde" hätte genügend Zeit für eine Sortierung. Doch weit gefehlt, die CDU rutschte beinahe in eine personelle Krise.
Alles begann vermutlich damit, dass der Kreisvorsitzende an der Personalfront herumbastelte. Mal redete Zeh mit Frank Rostek, mal mit Inge Klaan, mal traf man sich in einem Garten gemeinsam. Was dabei herauskam, konnte man mehreren Nebensätzen des Nordhäuser Oberbürgermeisters entnehmen: Die Empfehlung für Inge Klaan als seine Nachfolgerin. So weit - so gut. Oder eben nicht gut.
Denn Klaus Zeh hatte einen Christdemokraten bei diesen Runden an der Karussellkasse stehen gelassen: Egon Primas. Der Mann, der seit gefühlten Ewigkeiten im Thüringer Landtag verheimatet ist, gilt in der CDU dieses Landkreises immer noch als Schwergewicht. Und der wollte doch so gern die vorberatenden Runden mitfahren.
Wer Egon Primas kennt, der weiß, dass er parteipolitische Erfahrung mit einer Portion Bauernschläue zu einer einzigartigen Symbiose verbinden kann. Die konspirativen Treffen entgingen dem Mann nicht. Er schien bestens informiert. Und: er zuckte nicht. Bis Anfang dieser Woche.
Da kam nach Informationen der nnz der Kreisvorstand der CDU zusammen, um den morgigen Kreisparteitag vorzubereiten. Und da kam auch die Stunde des Egon Primas. Nachdem Klaus Zeh Inge Klaan als neue Vorsitzende vorgeschlagen haben soll, zog Primas seine Trumpfkarte aus dem Ärmel: Er präsentierte Christoph Zyrus. Man könne sich in diesem Augenblick die Gesichter der anderen vorstellen. Zyrus, der in der Gemeinde Harztor bei der Kommunalwahl die meisten Stimmen zog, war nun aber auch nicht wegzudiskutieren.
Und so kam es wie es kommen musste. Man stimmte im Kreisvorstand ab. Geheim. Das Ergebnis kann als Meisterleistung von Egon Primas betrachtet werden. Die große Mehrheit votierte für den Arzt aus der Landgemeinde Harztor. Das saß! Als ob das noch nicht genug wäre, ging das Parteiinterne Desaster für das Zeh-Klaan-Team bei den Empfehlungen für die Wahl der drei Stellvertreter weiter.
Egon Primas wurde einstimmig als Stellvertreter empfohlen, in der Abstimmung zwischen Stefan Nüßle und Inge Klaan unterlag die SWG-Geschäftsführerin erneut. Dritte Empfehlung ist Carolin Gerbothe und damit ein echtes Zeichen für einen Generationswechsel.
Soweit die Ausgangssituation für den morgigen Showdown in der "Hoffnung" in Werther. Möglich ist seit der Kampfkandidatur zwischen Nüßle und Dirk Erfurt für die Landratswahl in der sonst immer sehr geordneten CDU alles. Denn während des Parteitages können weitere Vorschläge aus der Delegiertenbasis folgen.
Peter-Stefan Greiner
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