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Di, 09:30 Uhr
25.08.2015
Kampf dem "inneren Schweinehund"

Richtig Laufen lernen

Laufen ist einfach. Einen Fuß vor den anderen, fertig. Das ganze etwas schneller und schon joggt man. Das zum richtigen Laufen doch einges mehr gehört und warum man sich überhaupt zu mehr Bewegung aufraffen sollte, darüber haben wir mit Lauftherapeutin Sabine Schröder gesprochen...

Richtig Laufen lernen für Körper und Geist (Foto: privat) Richtig Laufen lernen für Körper und Geist (Foto: privat)

Die Einkaufsbeutel werden schwerer, die Lunge pfeift, der Körper ächzt, der Knochen knackt - und noch drei Etagen bis zur Wohnungstür. Mal was tun, mehr Sport machen, Rad fahren, schwimmen, laufen gehen - den guten Vorsatz fasst man immer wieder, nur die Umsetzung lässt schnell zu wünschen übrig. Körperliche Fitness wird heutzutage zwar viel propagiert, im Alltag gewinnt aber doch allzuoft der Schweinehund, der einen an Couch und Bürostuhl fesselt, der uns in die weiten des Netzes eintauchen oder durch das TV-Programm waten lässt.

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Wer dem Schweinehund den Kampf ansagen will und gleich von Null auf Hundert losprescht, wird schnell an seine Grenzen stoßen. Womit auch die Wahrscheinlichkeit steigt, frühzeitig aufzugeben und auf die Couch zurückzukehren. Ein wenig Hilfe kann da nicht schaden. Eben diese anzubieten und ihre Mitmenschen nicht nur fit zu machen, sondern ihnen nebenher auch gleich noch ein wenig Lebensfreude zu vermitteln, dafür ist Sabine Schröder angetreten. Die Bewegung, das Laufen, das sei für Körper und Psyche gleichermaßen wichtig, sagt die Lauftherapeutin, und wirke präventiv gegen moderne Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Rückenleiden, Muskelverkürzungen und vor allem Stress mit allen seinen Folgen.

Neben ihrem Engagement für die Gesundheit ihrer Mitmenschen mittels Laufkurs und Lachyoga leitet Frau Schröder auch eine Nordhäuser Regelschule, was Stress im Beruf heißen kann dürfte sie also wissen. Das Laufen durch den Stadtpark und anderswo im Grünen ist ihr Ausgleich geworden, körperlich und geistig, die Vermittlung an andere zum Hobby.

Sabine Schröder (links) mit Kursteilnehmerinnen (Foto: privat) Sabine Schröder (links) mit Kursteilnehmerinnen (Foto: privat)

Zu ihren Kursen kommen nicht nur Leute, denen der Arzt dazu geraten hat oder die von sich aus fit werden wollen, sondern oft auch Menschen mit Depressionen, erzählt Frau Schröder, "die Bewegung wirkt wie Antidepressiva, das ist erwiesen. Neben den positiven Effekten für den Stütz- und Bewegungsapparat bewirkt das Laufen auch eine Art positive Verstärkung, einen Generalisierungseffekt. Wenn Sie sich vorgenommen haben 10, 15 oder 30 Minuten zu laufen und das durchziehen, dann haben sie auch das Gefühl etwas geschafft zu haben und diesen Effekt kann das Unterbewusstsein auch auf andere Situationen übertragen".

Hinzu kommt die Dynamik in der Gruppe, von der Frau Schröder immer wieder begeistert ist. Die Teilnehmer ihres letzten Kurses aus dem Frühjahr treffen sich auch heute noch jede Woche, um gemeinsam zu laufen. Man würde neue Leute kennen lernen, soziale Kontakte knüpfen und sich austauschen. "Wir laufen nicht nur. Am Anfang eines Kurses macht das sogar einen eher kleinen Teil aus", erklärt Schröder, "wir nutzen die Möglichkeiten, die der Stadtpark bietet wie Bänke, Handläufe und die Wiesen, um Dehnungs- und Gymnastikübungen zu machen. Das dabei auch andere Themen wie etwa Ernährungsfragen irgendwann angesprochen werden, ergibt sich von ganz alleine und die Leute beginnen auch Abseits des Laufens stärker zu bemerken, was ihnen gut tut und was nicht."

Gelaufen wird am Anfang nur im Minutentakt, auf eine Minute Laufen folgen zwei Minuten gehen, im Laufe des Kurses wird die Laufzeit gesteigert bis am Ende auch Bewegungsmuffel 30 Minuten Laufschritt durchhalten. "Ich hatte einmal eine Dame dabei, die war 72 Jahre alt und beklagte sich über Atembeschwerden. Zu Beginn hat sie die Minute kaum geschafft, am Ende ist sie die halbe Stunde mitgelaufen, langsamer als die anderen zwar, aber sie hat es geschafft", erzählt Sabine Schröder stolz.

Asphalt oder Waldweg? Was sind die richtigen Schuhe? Wann, wie lange, wie schnell sollte man laufen? - auch wer nicht von Zivilisationserkrankungen geplagt wird und sich einfach nur fit halten will oder schon aktiv ist, findet in der Lauftherapeutin einen guten Ansprechpartner.

Zwei Kurse gibt es im Jahr, einen im Frühling und einen im Herbst. Demnächst ist es demnächst also wieder soweit und wer gerne richtig "Laufen lernen" möchte kann sich bei Sabine Schröder unter lauftreff-nordhausen@gmx.de melden und zur Infoveranstaltung kommen, die am 1. September um 18 Uhr stattfindet.
Angelo Glashagel
Autor: red

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