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Do, 06:00 Uhr
25.06.2015

Kreative Startrampe für Nordhausen

Eine neue Art zu arbeiten soll in Nordhausen Einzug halten. Der "Co-Working Space" hat sich als Alternative für Gründer und Selbständige in den Ballungszentren bereits etabliert. Nun soll der weiße Fleck in der Mitteldeutschen Provinz mit dem Projekt "CoDeck" etwas Farbe erhalten. Heute präsentierte man die ambitionierte Initiative potentiellen Interessenten...

Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel) Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)

Allein vor dem heimischen Rechner seinen Lebensunterhalt zu verdienen, das hat einige Vorteile. Man kann sich seine Arbeitszeit einteilen und hat jede Menge Ruhe, um sich seinen Ideen zu widmen. Und jede Menge Ablenkung, seien es nun der Haushalt, der dringend wieder etwas Aufmerksamkeit bräuchte, die weite Welt des Internets oder die Sorgen und Nöte des Nachwuchses.

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In Deutschlands Großstädten hat sich seit einiger Zeit eine Alternative für diejenigen etabliert, die zwar Selbstständig arbeiten aber nicht allein im stillen Kämmerlein sitzen wollen - der sogenannte "Co-Working Space", eine Art Großraumbüro mit wechselnden Mietern aus verschiedensten Branchen. Jeder arbeitet für sich, aber eben nicht alleine. Die Idee ist, dass der gemeinsame Arbeitsplatz und die Präsenz der anderen die eigene Arbeit bereichert.

Diesen Ansatz auch in Nordhausen zu etablieren, dafür ist das Team des "CoDeck" angetreten, ein Zusammenschluss bestehend aus dem Unternehmer Axel Heck, den Kreativen des Designnetzwerks "Atopia", dem Buisness and Innovation Centre Nordhausen und der Nordhäuser Hochschule. Im Obergeschoss des Postgebäudes soll Nordhausens erster "Co-Working Space" entstehen. Heute präsentierte man das Vorhaben potentiellen Freunden, Förderern und natürlich Mietern.

Gut 100 Gäste waren in das Obergeschoss der Post gekommen (Foto: Angelo Glashagel) Gut 100 Gäste waren in das Obergeschoss der Post gekommen (Foto: Angelo Glashagel) Bisher sind die ländlicheren Regionen weiße Flecken auf der Landkarte wenn es um die neuen Formen der Arbeitswelt geht. Das Angebot des "CoDeck" soll das nun ändern. 24 modern eingerichtete Arbeitsplätze, eine Kommunikationsinsel, Konferenzraum, Loungebereich, Küche und verschiedene Dienstleistungen sollen Existenzgründer, Selbstständige und Studentengruppen anlocken.

In den Räumen soll der eigenwillige Charme des alten Gebäudes erhalten werden, der ganze Rest aber modern daherkommen, vom Designer-Interieur bis hin zur technischen Ausstattung. Den eigentlichen Kern der Idee, und das wird am Abend auch immer wieder hervorgehoben, ist aber die Möglichkeit neue Netzwerke, früher hätte man "Beziehungen" gesagt, aufzubauen und zu pflegen.

Einfach gesagt: der Kreative, der sich eher unzureichend mit dem Thema Steuern auskennt, soll sich mit dem Finanzexperten drei Tische weiter austauschen können und im Gegenzug bei Fragen aushelfen können, die eher sein Fachgebiet betreffen. Aus dem Kontakt können sich im Idealfall dann auch neue Geschäftspartnerschaften entwickeln.

Nicht nur potentielle Gründer sondern auch Studenten sollen das Angebot nutzen (Foto: Angelo Glashagel) Nicht nur potentielle Gründer sondern auch Studenten sollen das Angebot nutzen (Foto: Angelo Glashagel) Ebenfalls angesprochen werden Studenten. Die Hochschule, die bei dem Projekt ebenfalls mit im Boot ist, hat mit ihren Studierenden einen Pool an potentiellen Existenzgründern, die hier ihre Ideen an den Start bringen könnten. Einige Paradebeispiele berichteten denn auch, welche Vorteile das "CoDeck" für sie bieten könnte und stellten nebenbei ihre Ideen vor.

Da sind zum Beispiel die drei jungen Männer, Alexander Wiedemann, Patrick Hildebrandt und Michael Rabanda. Als Firma "WiRa-Tech" wollen sie Luxuskühlschränke auf den Markt bringen, in modernem Design für eine hippe Elite. Die Idee mag abgehoben klingen, aber wenn die letzten Jahre eines gezeigt haben, dann das Luxusprodukte ironischerweise krisenfest sind.

Angesprochen werden sollen aber nicht nur diejenigen, die schon eine Idee im Kopf haben, sondern auch Studentengruppen, die nach einer Möglichkeit suchen, außerhalb der Hochschule zu arbeiten. Jetzt verbindet man mit "Student" nicht unbedingt eine finanzstarke Klientel. Eine Gruppe aus sechs Leuten, wie sie etwa die beiden Studentinnen des Studiengangs "Innovation and Changemanagement" Hanne Vogel und Anne Marie Buhs jede Woche erleben, könnte sich die Tagesmiete von 20 Euro einmal in der Woche vielleicht aber doch leisten. "Ein freier Geist braucht Raum", sagten die Studentinnen, "und außerdem Kaffee, gutes WLAN und das Feedback aus anderen Bereichen".

Die Nutzung von Drucker und ähnlichem Equipment ist in der Tagesmiete dann aber nicht inklusive. Wer seinen Platz für ein Jahr mietet zahlt etwa 300 Euro pro Monat, kann aber alle sonstigen Möglichkeiten des CoDeck kostenfrei nutzen. Die Arbeitsplätze sollen auch Wochen- oder Monatsweise geordert werden können.

Richtig losgehen soll es im Herbst. "Vernetzung braucht Netzwerke", sagte Frau Dr. Kareen Schlangen, Dozentin und Existenzgründungsberaterin an der Hochschule, und warb um Unterstützung seitens der Nordhäuser. Denn bis über den Dächern der Stadt losgearbeitet werden kann brauche das CoDeck Unterstützer, Mulitplikatoren und natürlich eines: Mieter.
Angelo Glashagel
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Pre-Opening Party im Nordhäuser "CoDeck" (Foto: Angelo Glashagel)
Autor: red

Kommentare
->EchterNordhäuser<-
25.06.2015, 07.47 Uhr
Glückwunsch!
Glückwunsch an den "Vermieter"! Eine Miete von 28Plätze x 300Euro x 12Monat = 100800€ / Jahr für diese Fläche ist schon nicht schlecht. In Berlin und Hamburg bekommt man solche Arbeitsplätze bereits für weit weniger....
Gehard Gösebrecht
25.06.2015, 09.14 Uhr
Na wenigstens sind die Kommentatoren
der NNZ an der Pinnwand verewigt.
Ist ja schon fast zu viel der Ehre!
CoDeck
25.06.2015, 12.12 Uhr
Mietpreise
An dieser Stelle möchten wir, als CoDeck-Team, die Mietpreise transparenter darstellen: Bei einer Jahreseinmietung mit einem Tisch beträgt die monatliche Miete 250,-€, werden 2 Tische gemietet liegt die Gesamtmiete bei 400,-€ monatlich. In diesem Preis sind die volle Nutzung von Drucker, Scanner, Fax und Kopierer sowie ein Postservice, ein Schließfach und 10 Stunden Nutzung des Besprechungsraumes enthalten. Darüber steht ein schnelles Internet zur Verfügung und auch die Kosten für Heizung, Strom, Wasser und Hosting sind bereits inbegriffen. Wir möchten eine neue Arbeitswelt in Nordhausen aufbauen, die es ermöglicht gemeinsam kreativ zu sein und neue Wege zu gehen. Um das realisieren zu können, müssen betriebswirtschaftliche Faktoren berücksichtigt werden. Wir sind der Ansicht, dass eine monatliche Miete von 250,-€ bei einer Jahreseinmietung gerechtfertigt sind, um die anfallenden Kosten zu decken.
Howie
25.06.2015, 12.46 Uhr
@CoDeck
Ihr müsst euch doch vor niemandem rechtfertigen.
Die Leute, die hier ihren altklugen Mist absondern, sind ohnehin nicht eure Kundenklientel. Und wenn, dann können die doch ihr Start-Up in Hamburg, Berlin oder sonst irgendwo aufziehen, wenn's da soviel günstiger ist. Ich jedenfalls finde die Idee gut.
Viel Erfolg für euch!
Nervling
26.06.2015, 15.26 Uhr
Ich habe da so meine Zweifel
In einer Stadt wo man Büro und Ladenflächen Für 200 Euro und weniger kriegt kann man nicht 250 Euro für 2qm Platz verlangen.
Da hat man dann einen eigenen Besprechungsraum, Privatsphäre und Co.

Das macht das bisserl Technik das ihr zusätzlich bietet nicht wieder gut.


Wenn man sich mal die Konkurrenz in den Großstädten ansieht wie zb das Betahaus in Hamburg die bei einer Jahresbuchung nur 50 Euro im Monat verlangen und trotzdem nicht ausgebucht sind hinterlassen eure Tarife einen schalen Beigeschmack.

Coworking Spaces verdienen allerdings viel nebenbei mit eigenem Cafe, Seminaren und Konferenzen. Alles Sachen die ihr anscheinend nicht bietet. Dummerweise , denn sowas zieht Leute.


In einer Stadt wo es nur wenige (freie) "Hipster" gibt die auf sowas total abfahren, aber viele Internetfirmen die auf eigenen Platz angewiesen sind wird das Geschäftskonzept einfach nicht aufgehen.

Freelancer für die sowas Ideal wäre sind mir hier auch noch nicht in nennenswerter Menge begegnet.
Wenn man natürlich seinen Firmensitz direkt nebenan in ner Wohnung hat ist ein Büro in der Gegend das ein viele Leute mitbezahlen sicher ein guter Deal.

Oder wie läuft das? Mietet ihr 3? bei Herrn Heck einen jeweils einen Schreibtisch? Also bei den Tarifen würdet ihr auch woanders ein gutes Büro kriegen. ;)


Tl;dr
Aber letztendlich finde ich die Idee an sich auch gut, nur in einer Provinzstadt wie Nordhausen und zu diesen Preisen niemals umsetzbar.
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