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Mo, 06:18 Uhr
27.04.2015

Matthias Jendricke auf der Zielgeraden

Matthias Jendricke ist auf der Zielgeraden. Am Ziel ist er noch nicht. Die Stichwahl muss es richten. Siegesfeier oder Trauermarsch? Noch stellt sich diese Frage für den Sozialdemokraten, meint Kurt Frank...

Sieg oder Niederlage (Foto: Kurt Frank) Sieg oder Niederlage (Foto: Kurt Frank)

Aber auch für Stefan Nüßle, der sich nicht geschlagen gibt. Immerhin lässt das Lächeln der CDU-Prominenz auf dem Großaufsteller (Bild) noch auf einen Sieg hoffen.

Im Falle einer Niederlage würden schon mal die dunklen Anzüge zum Trauermarsch passen. Perfekt sogar. Es fehlten dann nur noch dunkle Sonnenbrillen, um die bedepperten Gesichter zu überdecken. Keiner in der Herrenriege würde seinen Optimismus mehr zur Schau tragen.

Und Matthias Jendricke? Er ließ sich gern im roten Feuerwehrauto ablichten. Bei einer Niederlage wäre eine schwarze Limousine angebracht. Die fährt keine Feuerwehr. Beruflich nur Bestatter.

Entscheidend könnte sein, welche Partei mehr Wähler mobilisieren kann, wie sich die Linke entscheidet und ob die Sozialdemokraten und ihre Anhänger auch geschlossen für ihren Kandidaten stimmen. Jendricke machte vor zwei Jahren keinen Hehl daraus, für Birgit Keller, die Linke, gewählt zu haben.

Jede Stimme zählt. Werden auch alle, die heute der Linken ihre Stimme gaben, bei der Stichwahl am 10. Mai dem SPD-Kandidaten hold sein? Vielleicht auch Hannelore Haase, die 2. Beigeordnete in der Stadtverwaltung? Die soll sich mit ihrem Chef, CDU-Oberbürgermeister Klaus Zeh, gut verstehen. Und er mit ihr. Oder doch für Jendricke?

Das sollte man meinen. CDU-Primas, der Nüßle favorisierte, bemüht sich, seinem Meister Mike Mohring, dem CDU-Oppositionsführer im Thüringer Landtag, nachzueifern. Der Herr Mohring wird nicht müde, bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Koalition in Erfurt zu geißeln, in der bekanntlich die Linke mitregiert.

Kann Jendricke auf linke Wählerschaft setzen, dürfte ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen sein. Ein weiteres Plus: Die Querelen innerhalb der SPD, ausgelöst durch die Ex-Kreisvorsitzende Dagmar Becker, die Jutta Krauth, die noch amtierende kommissarische Landrätin, favorisiert hatte, scheinen überwunden. So dürften wohl auch Krauth und Becker für den Kandidaten ihrer Partei eintreten.

Auch die CDU wird alle Hebel in Bewegung setzen und auf Stimmenfang für Nüßle gehen. Vor zwei Jahren lag im ersten Wahlgang auch Egon Primas deutlich vor Birgit Keller, musste sich dann aber doch geschlagen geben. Wunder geschehen immer wieder. Gehen wir daher noch einmal wählen. Tun wir das nicht, könnte wegen noch geringerer Beteiligung als sie heute ohnehin war die Wahl noch mehr an Bedeutung verlieren.
Kurt Frank
Autor: red

Kommentare
Babette Klingert
27.04.2015, 07.04 Uhr
@Kurt Frank: Die Mediengleichschaltung ist jetzt total ...
... in Nordhausen! Demokraten geht in den Untergrund. Schafft auch noch die Wahlen ab, es geht sowieso keiner mehr hin.
Peppone
27.04.2015, 11.38 Uhr
Kennzeichnung Wahlwerbung
Bisher war es hier Usus, dass Wahlwerbung als solche auch gekennzeichnet war. Das sollte fairerweise bis zur erfolgten Stichwahl auch weiterhin so erfolgen. Das hat die nnz m. E. von anderen hiesigen Medien positiv unterschieden.
Sparer
27.04.2015, 15.19 Uhr
Die CDU-Männer
in starker Pose, was sagen eigentlich die CDU-Frauen zu einer solchen Macho-"spanisch-Männer"- Werbung.
Verteidigen sie die Herdprämie in der wunderschönen Einbauküche, es scheint fast so!
Das Plakat gibt jedenfalls die Richtung eindeutig vor, die ein Sieg bringen würde, Männer, Männer und nochmals Männer.
Es prangt ja in Großaufmachung auch überall in der Stadt.
Da ist nichts mehr falsch zu verstehen.
Schade, dass kein neues Blut nach Nordhausen rein gelassen wird., aber die Wahlbeteiligung zeigt mir, dass viele Wählerinnen und Wähler, das nicht erschreckend finden.
Die Frauen sind in den Vorentscheidungen und bei der Stichwahl wieder einmal ohne Chance. An der Ausbildung und der bisherigen Lebensleitung liegt das sicher nicht. Schade!
NDHler
27.04.2015, 15.40 Uhr
@ Fellnase
Was haben sie denn für ein Problem mit Männern? Ohne die Hintergründe zu kennen, warum die auf dem Plakat abgelichteten Personen nur Männer sind, regen sie sich blind auf?! Vielleicht stand bei den Wahlen zu den betreffenden Ortsbürgermeistern keine Frau zur Verfügung? Vielleicht wollte auch keine?

Aber wir haben ja jetzt ne Frauenquote! Da werden Frauen in Ämter gehoben auch wenn es besser qualifizierte Männer für den Job gäbe. Naja! Mal sehen wohin das führt! Es dauert bestimmt auch nicht mehr lange, bis die erste Frauenrechtsgruppe den Grönemeyer Song „Männer“ verbieten lässt oder Grönemeyer dazu verdonnert, auch einen Song „Frauen“ zu singen. Ich halte nichts mehr für unmöglich.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nordhausen regte ja kürzlich in einer Stadtratssitzung die gleichgeschlechtliche Sprache in der Behörde an! Es heißt dann also „der Toilette“ und nicht mehr „die Toilette“. Oder steht da von vornherein fest, dass die gleichgeschlechtliche Sprache weiblich wird?!
360grad
27.04.2015, 16.23 Uhr
ja,ja die Frauen...
wir haben eine FRAU, die die NACHGEWIESENE Kompetenz als Landrätin hat. Sie wäre wahrscheinlich als parteiübergreifende Kandidatin sogar gewählt worden.
Das wurde von einer FRAU verhindert.
Jetzt haben wir 2 MÄNNER als Kandidaten.
Einen, mit einer zu seiner Partei passenden anrüchigen Vergangenheit und einen mit zu seiner Partei passenden anrüchigen Zukunfts -u.Führungsvorstellungen.

Tolle Auswahl!
Sparer
27.04.2015, 17.10 Uhr
Ach her je NDHler
wie immer sehr ernst.
Natürlich habe ich das JA ABER, als Nordhausens Schlagwort bei Ihnen wieder erkannt.
Sie haben völlig Recht, Männer sind eine schöne Ergänzung zur holden Weiblichkeit oder etwa umgekehrt. Wie auch immer, wäre ich, wie von Ihnen vermutet blind, hätte ich diese Herren gar nicht gesehen.
Der Toilettendebatte könnte man -sächlich mit DAS WC -entkommen. Ich sehe aber Sie haben alles voll im Blick, also auch nicht blind, gut zu wissen.
JOK
27.04.2015, 19.05 Uhr
Wen soll man denn wählen
Ich weiß nicht wen ich wählen soll, die SPD ?, die viel verspricht und kaum was hält oder die CDU ? als Geldpartei ? Nein danke, ich glaube ich geh gar nicht wählen.
Gertrude
27.04.2015, 20.53 Uhr
Am 10. Mai Schlimmeres verhindern
Das Ergebnis der gestrigen Wahl ist, wie es ist: manch Wähler mag enttäuscht sein, andere haben mit diesem Ergebnis gerechnet.
Nun gilt es für alle Wahlberechtigten das Schlimmste zu verhindern. Eine mögliche parteipolitische und persönliche Konfliktsituation zwischen Stadt und Landkreis Nordhausen führt zu weiterer Stagnation, politischen Aktionismus und rechtlichen Rangeleien. Letztendlich droht politischer und wirtschaftlicher Stillstand. Unsere Region droht den Anschluss in Erfurt und Berlin zu verhindern. Investitionen größerer Unternehmen werden ausbleiben, Reformen verschoben - auf diesen Zirkus hat niemand Lust.
Also bleibt zu hoffen, dass alle Bürger klaren Verstandes am 10. Mai das Kreuz an der richtigen Stelle machen, mögen Sie der CDU nahe stehen, bisher FDP, Grüne oder gar nicht gewählt haben.
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