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Mo, 10:07 Uhr
02.03.2015

Kranichschützer ziehen erste Bilanz

Auch im vergangenen Jahr hatten sie sich wieder zahlreich auf den Feldern um den Stausee bei Kelbra niedergelassen: Kraniche. Um die beeindruckenden Vögel zu schützen und den Schaden für Landwirte zu minimieren, rief der Landschafstspflegeverband vor gut einem Jahr ein Projekt ins Leben. Nun wurde erstmals Bilanz gezogen...

Am vergangenen Donnerstag fand im Scheunenhof in Sundhausen zum dritten Mal eine Versammlung zum „Projekt zum Schutz des Kranichs im thüringischen Umfeld des Rastplatzes Helmestausee Kelbra“ statt. Der Landschaftspflegeverband (LPV) Südharz/Kyffhäuser unter dem Vorstandsvorsitz von Landtagsmitglied Egon Primas, lud zu der ersten Auswertung nach fast einem Jahr Laufzeit ein.

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Das genannte ENL-Projekt (Entwicklung von Natur und Landschaft) läuft seit April 2014 und hat verschiedene Schwerpunkte, welche über den Schutz des Kranichs, zur Schadenminimierung für Landwirte, bis zur Besucherlenkung durch Ranger im Rastgebiet der Vögel reichen.

Mit dieser Veranstaltung hat Frau Koschorreck, Geschäftsführerin des LPV und Projektleiterin, alle Partner, welche in und an diesem Projekt mitwirken, an einen Tisch gebeten. Es wurde der bisherige Projektverlauf vorgestellt, sowie eine rege Diskussion in Gang gebracht, wie das Projekt in der Zukunft inhaltlich weiter verlaufen soll.

Projektpartner, welche zu der Veranstaltung erschienen, waren Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde Landkreis Nordhausen, der Nordhäuser Ornithologen, des Naturparks Kyffhäuser, des Fördervereines Numburg, des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz und des „Kranichschutzes Deutschland“.

Kranichschützer zogen erstmals Bilanz (Foto: Pressestelle Landratsamt) Kranichschützer zogen erstmals Bilanz (Foto: Pressestelle Landratsamt)

In dessen Vertretung erschien Herr Professor Dr. Prange aus Halle/Saale, welcher ein international renommierter Kranichforscher ist. Er ist der Vorsitzende im Bundesfachausschuss für Ornithologie und Vogelschutz, speziell der Bundesarbeitsgruppe Kranichschutz.

Alle Mitarbeiter der Behörden und Verbände sprachen aus, dass dieses Projekt bisher ein sehr großer Erfolg ist. Herr Prof. Dr. Prange betonte, dass die Vorgehensweise in diesem Projekt weltweit einmalig und nachahmenswert sei. In keiner Region werde ein so präzises Projekt zum Kranichschutz durchgeführt. Die enge Zusammenarbeit mit dem Verband der Nordhäuser Ornithologen, der die täglichen Zählungen der rastenden Kraniche durchführt, sei besonders hervorhebenswert. Neben dem Rastplatz Helmestausee Kelbra gibt es weltweit lediglich einen weiteren Rastplatz, an dem die Kranichzahlen täglich erhoben werden.

Im bisherigen Projektverlauf konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden, aber auch neue Probleme stellten sich heraus, welche in der Zukunft einer Lösung bedürfen.

Der reibungslose Projektverlauf ist unter anderem der Bereitschaft der anliegenden Landwirte zu einer engen Zusammenarbeit zu verdanken. Eine Auswertung der landwirtschaftlichen Versuchsflächen kann erst in diesem Jahr nach der Ernte vorgenommen werden. Es wurden Versuche mit Gülle, unterschiedlichen Aussaatmengen und eine Ablenkfütterung vorgenommen.

Die Besucherlenkung im Gebiet um den Stausee Kelbra ist eine große Herausforderung, da hier viele Interessengruppen aufeinander stoßen.

Alle Projektpartner betonten, dass eine Weiterführung des Projektes unbedingt notwendig sei. Die aus dem ersten Projektjahr gewonnenen Erkenntnisse bedürfen einer weiteren Umsetzung und Forstsetzung. Herr Prof. Dr. Prange hob noch einmal hervor, dass eine Weiterführung aufgrund der Einzigartigkeit dieses Projektes auf alle Fälle abgesichert werden muss, da eine Unterbrechung aufgrund der angesetzten Versuchsflächen und Maßnahmen den Projekterfolg gefährden könnte.

Der LPV Südharz/Kyffhäuser hofft darauf, dass trotz der derzeitigen verwaltungstechnisch schwierigen Phase durch den Wechsel in der EU- Förderperiode bald wieder eine Antragstellung möglich ist, um das Projekt nicht zu gefährden und nahtlos weiter zu führen.
Autor: red

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