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Sa, 08:59 Uhr
24.01.2015

Landratswahl 2015: Zwei weniger

Ende April müssen oder sollen sich die Menschen, die zur Wahl im Landkreis Nordhausen berechtigt sind, einen neuen Landrat oder eine neue Landrätin wählen. Viele mögliche Kandidaten werden nun schon seit Wochen gehandelt. Seit gestern sind es zwei weniger...


Die einen, die AfD, hatten angekündigt, einen Kandidaten für die Wahl Ende April zu benennen. Noch Anfang dieses Jahres war sich Siegfried Gentele völlig sicher, prognostizierte gegenüber der nnz eine Überraschung.

Nun, aus der Überraschung wird nichts. Gestern hatte der Landtagsabgeordnete am Bürgertisch in Nordhausen gesagt, dass man keinen Kandidaten ins Rennen schicken werde.

In politischen, wirtschaftlichen, aber auch sportlichen Kreisen wurde in den zurückliegenden Tagen immer wieder mal Andreas Meyer als Kandidat gehandelt. Der Geschäftsführer des Kreissportbundes, der über eine gesicherte Basis unter den Sportlerinnen und Sportlern im Landkreis Nordhausen, verfügt, ist ein Neuling auf dem Spielfeld der Politik. Und momentan gibt es für ihn kaum Unterstützung aus einem Parteilager heraus, da die selbst noch in der Findungsphase sind und Meyer einigen Kandidaten Stimmen kosten könnte. Also hat Andreas Meyer gestern Abend, punkt 22.30 Uhr, entschieden, nicht zu kandidieren und dies auch dem Präsidenten des Kreissportbundes mitgeteilt.

Bleiben also die bekannten Parteien, von denen lediglich die FDP Franka Hitzing nominiert hat. Sich selbst vornominiert hat Matthias Jendricke (SPD). Was ihn zu einer solch frühen Ansage getrieben hat, darüber herrscht vor allem in der Sozialdemokratie noch einiges Rätselraten. Das Vorpreschen wiederum rief sofort das Anti-Jendricke-Lager der SPD auf den Plan und deren Kreisvorsitzende Dagmar Becker wurde umfänglich in diversen Medien zitiert, obwohl sie gegenüber einem Reporter in Erfurt nur einen einzigen Satz gesagt hatte: Herr Jendricke sei nicht der alleinige Kandidat.

Die Selbsternennung bringt die Sozialdemokratie in Bedrängnis, denn letztendlich macht der Kreisvorstand einen Vorschlag und die Mitglieder stimmen darüber ab. Kampfkandidaturen jedoch haben in der SPD des Landkreis Nordhausen mittlerweile schon Tradition, man erinnert sich mit Grauen an Schelenhaus gegen Krauth.

Und genau diese Jutta Krauth, die jetzt endlich als Landrätin kommissarisch arbeiten darf, die blüht auf, die ist so richtig in Fahrt gekommen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ihr die Arbeit an der Spitze des Landkreises Nordhausen auch Spaß machen könnte. Und: Jutta Krauth ist wohl die engste Vertraute von Dagmar Becker. Und: Sollte Matthias Jendricke in diesem Jahr tatsächlich die kommunale Bergkuppe im Landkreis Nordhausen erklimmen können, dann wäre der Job von Krauth als Vizelandrätin endlich. Eine Wiederwahl nahezu ausgeschlossen, da die Spitze des Landratsamtes durch CDU, SPD und LINKE besetzt wird - egal, ob es dafür geeignetes Personal gibt oder nicht.

So sind sie, die politischen Spielchen, die im kommunalen Sandkasten veranstaltet werden. Und da spielen die LINKEN noch nicht einmal richtig mit. Sollten die und die CDU irgendwann einmal aus der personellen Deckung kommen und ihre Kandidaten benennen, dann werden die Karten wieder neu gemischt, denn die Provinzstrategen haben schließlich nicht nur den 26. April im Hinterkopf, sondern auch den 10. Mai, den Tag für eine höchstwahrscheinliche Stichwahl.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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