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Fr, 09:43 Uhr
19.12.2014

Dramatischer Anstieg der Altersarmut

Die Altersarmut wird in Thüringen bis zum Jahr 2021 drastisch zunehmen. Der Paritätische prognostiziert in einer aktuellen Modellrechnung der Paritätischen Forschungsstelle, dass die Zahl der armen Rentner in Thüringen sich von 3,3 Prozent im Jahre 2011 auf 8,0 Prozent im Jahre 2021 erhöhen wird. Wir haben auch Zahlen für Nordthüringen...


Etwa jeder achte Rentner in Thüringen wird dann von Altersarmut betroffen sein. Die niedrigsten Altersarmutsquoten bei Rentnern prognostizieren die Experten des Paritätischen für das Jahr 2021 in den Kreisen Hildburghausen (4,2%), Schmalkalden-Meiningen (5,1%), im Wartburgkreis und im Kreis Sonneberg (je 5,5 Prozent) sowie im Wartburgkreis (5,7 Prozent).

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Thüringen liegt mit einer prognostizierten Armutsquote von 8 Prozent unter dem Schnitt der ostdeutschen Länder mit 10,2 Prozent im Jahr 2021. Innerhalb von zehn Jahren wächst die Altersarmut in Thüringen nach diesen Zahlen um 142 Prozent im Freistaat. Nach der Prognose werden der Kyffhäuserkreis ( + 274 Prozent), der Kreis Schmalkalden-Meiningen (+246 Prozent), der Kreis Nordhausen (+243 Prozent), der Kreis Sömmerda (+231 Prozent) sowie das Altenburger Land (+ 222 Prozent) und der Kreis Gotha (+200 Prozent) am stärksten betroffen sein. Am geringsten fällt der Anstieg der Altersarmut in Jena (+65 Prozent), Eisenach (+ 83 Prozent), Weimar (+89 Prozent) sowie Erfurt (+98 Prozent) aus.

Landkreis20112021Steigerung
Eichsfeld2,05,7%182%
Nordhausen2,3%8,0%243%
Kyffhäuserkreis2,4%9,0%274%

Diese Lawine der Altersarmut kann nach Einschätzung des Paritätischen nur verhindert werden, wenn es zu konsequenten Reformen kommt.

Der Verband fordert daher eine durchgreifende Reform der Altersgrundsicherung und insbesondere eine bedarfsgerechte Erhöhung der Regelsätze. Landesgeschäftsführer Reinhard Müller: „Die Rente muss armutsfest sein.“ Bedroht von der Altersarmut sind vor allem ehemals Langzeit- und Mehrfacharbeitslose, deren gebrochene Erwerbsbiografien sich dann in geringen Renten niederschlagen.

In der Modellrechnung betrachtet die Forschungsstelle des Verbandes die Gruppe derjenigen zwischen 55 und 65 Jahren, die heute bereits Arbeitslosengeld I, Sozialhilfe oder andere Existenzminimumleistungen bzw. Wohngeld beziehen und die mit großer Gewissheit bei Renteneintritt altersarm und auch dann weiterhin auf Unterstützung angewiesen sein werden. Der Paritätische bekräftigt seine Kritik an der bisherigen Alterssicherungspolitik der Bundesregierung. Auch die im Koalitionsvertrag auf Bundesebene vereinbarte „Solidarische Lebensleistungsrente“, so die Analyse des Verbandes, werde das Problem nicht lösen.

Die Hürden für die Inanspruchnahme seien zu hoch und die geplante Rente zu niedrig, um vor Armut im Alter zu schützen. Nötig sei vielmehr eine Reform der Altersgrundsicherung. Die Regelsätze in der Altersgrundsicherung – inklusive altersspezifischem Mehrbedarf – sei auf 457 Euro zu erhöhen. Stromkosten sollten künftig wie Heiz- und Mietkosten in voller Höhe übernommen werden. Außerdem sollen einmalige Leistungen für größere Anschaffungen gewährt werden. Schließlich fordert der Verband auch großzügige Freibeträge auf Vorsorgeleistungen und Rentenansprüche.
Autor: red

Kommentare
Real Human
19.12.2014, 11.41 Uhr
Helmut nimm uns an der Hand, führ' uns ins Wirtschaftswunderland!
Was war eigentlich am 18. März 1990 ???
rate mal
19.12.2014, 12.05 Uhr
ich weiß es...
Die CDU ist bei den ersten demokratischen Wahlen in der DDR mit 40,6 Prozent der Stimmen der eindeutige Sieger. In 12 von 15 Bezirken landet die Union auf dem ersten Platz. Besonders erfolgreich war sie in den Südbezirken, wo ihre Allianz für Deutschland 60 bis 62 Prozent der Stimmen erzielte, und in den Kleinstädten. Die SPD gelangt mit 21,8 Prozent überraschend abgeschlagen auf Platz zwei. Sie liegt lediglich in einigen Großstädten und Berlin vorn, wo die Allianz nur 22 Prozent erreichen konnte. Die PDS erreicht insgesamt 16,3 Prozent. In Ostberlin erzielt sie ihr bestes Ergebnis mit fast 30 Prozent. Die Bürgerrechtsgruppierungen, deren Vertreter die populären Sprecher der Volksbewegung in den Wochen der Herbstwende waren, bleiben alle unter fünf Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 93 Prozent.

Willy Brandt meint zum Wahlausgang, da sei die deutsche Einheit "rasch und ohne Wenn und Aber" gewählt worden. "Ich hoffe, daß wir schon im Sommer mit richtigem Geld reisen können", erklärt der CDU-Spitzenkandidat Lothar de Maizière in der Wahlnacht. Wolfgang Ullmann von Demokratie Jetzt ist bitter enttäuscht. Der Schriftsteller Stefan Heym kommentiert das Wahlergebnis im DDR-Fernsehen mit den Worten: "Es wird keine DDR mehr geben. Sie wird nichts sein als eine Fußnote in der Weltgeschichte."
murmeltier
19.12.2014, 13.13 Uhr
Wahr
Die Altersarmut wird durch das sinkende Rentenniveau steigen. Bei gleichem Lohn sinken die Ansprüche der Beitragszahler. Deshalb müssen wahrscheinlich mehr Rentner
als jetzt zum Sozialamt gehen, da ihre Rente unterhalb der Grundsicherung von ca. 688 Euro liegt. Das Rentenniveau wird 2030 auf 43 Prozent absinken. Das ist schon eine Frechheit an sich. Im Gegensatz dazu bleiben die Pensionen der Beamten weites gehend stabil, bei 72%. Wer entscheidet darüber, natürlich die Politik. Politiker sind ja Wahlbeamte und profitieren von den schönen, schönen... Pensionen. Politiker entscheiden für sich selbst. Das ist doch eine gute Sache...Oder?????
NDHler
19.12.2014, 14.10 Uhr
Die Zahlen zeigen doch nur deutlich,
dass da wo eine vernünftige CDU Wirtschaftspolitik gemacht wird die Armut geringer ansteigt, als da wo rot regiert! Unter Rot Rot Grün wird die Altersarmut in Thüringen weiter ansteigen! Das ganze weil keine vernünftige Wirtschaftspolitik unter so einer Koalition entstehen kann! Sieht man ja auch an den Bilanzen der Bundesländer! NRW zum Beispiel!
murmeltier
19.12.2014, 16.42 Uhr
An NDHler
Rentengesetze werden in Berlin gemacht und nicht in den Bundesländern. Also trägt die Große Koalition die Verantwortung für das absinkende Rentenniveau bei den Beitragszahlern und bei den NICHT- BEITRAGSZAHLERN den, Beamten bleibt die Höhe der Pensin bei 72% und bei den Beitragszahlern eben nur 43%. Und nicht die rot-rot-grüne Regierung in Erfurt ist dafür verantwortlich ,sondern CDU/CSU und SPD in Berlin.
I.H.
19.12.2014, 18.43 Uhr
Und trotzdem hat NDHler recht,
denn die Zahl der von Armut betroffenen Rentner ist in den rot-rot regierten Ländern Meckpom, Brandenburg, ... höher als in Thüringen. Steht doch auch deutlich so im Artikel! Thüringen liegt bei Rentner-Armut unter Ost-Durchschnitt.

Es macht sich also doch bemerkbar, ob man im ehemalig wirtschaftsfreundlichen Thüringen gelebt hat, oder im Wolfsland Meckpom-Brandenburg-...!

Die Beamtenpensionen sind sicher ungerecht, ändern aber selbst bei Abschaffung nichts daran, dass Rentner aufgrund der Beschäftigungssituation im Schnitt in wirtschaftlich schwachen Ländern weniger Rente beziehen als in wirtschaftlich starken Ländern.

Jahrelang wurde uns immer von der selben Klientel vorgegaukelt, dass Thüringen "Billiglohnland" Nummer eins gewesen wäre. Schaue ich mir aber die Zahlen im Artikel an, haben unsere Menschen von ihren Löhnen mehr in die Rentenkassen eingezahlt, als die von Schlaraffia-rot-rot regierten Arbeitnehmer aus Wolfsland!
Real Human
20.12.2014, 08.37 Uhr
Begründete Zukunftsängste!
Ich glaube, man sollte bei der Analyse gesellschaftlicher Erscheinungen versuchen, Ursache-Wirkungs-Mechanismen zu finden. Die neuen politischen Bewegungen wie AfD und PEGIDA wurzeln tief in gesellschaftlichen Veränderungen, die insbesondere auf dem Gebiet der ehemaligen „DDR“ zu unaufgearbeiteten Zukunftsängsten geführt haben.

Wohl bedenkend, dass ich damit auch falsch liegen kann, will ich hier eine (unvollständige) Aufzählung versuchen:

• Eine äußerst ernst zu nehmende konkrete Angst beschreibt der kommentierte Artikel mit den Zahlen der Paritätischen Forschungsstelle zum befürchteten beschleunigten Wachstum von Altersarmut.

• Die „DDR“ war zwar äußerlich vergammelt und innerlich ideologisch erfroren. Aber sie bot jedem soziale Sicherheit. Eine Angst vor Arbeitslosigkeit gab es nicht, weil es ganz einfach keine Arbeitslosigkeit gab. Wer seine Zunge im Zaum halten konnte, hatte vom Repressionsapparat nichts zu befürchten. Man lebte eingesperrt in einem rostigen Käfig von fadem „Futter“, um das man sich aber nicht sorgen musste.

• Ein paar tausend Oppositionellen gelang es, in der günstigen Situation des beginnenden Zerfalls des sowjetischen Imperiums die SED-Diktatur derart zu destabilisieren, dass die Staatsmacht schachmatt gesetzt wurde. Dabei wollte der weit überwiegende Teil der ersten Aktivisten lediglich den Sozialismus reformieren, ihn aber nicht abschaffen. Doch dann kam aus dem Westen der Weihnachtsmann und die Wahlen vom 18. März 1990 mit der Folge: „Die Bürgerrechtsgruppierungen, deren Vertreter die populären Sprecher der Volksbewegung in den Wochen der Herbstwende waren, bleiben alle unter fünf Prozent.“ (@ rate mal)

(Man schaue sich auf http://de.wikipedia.org/wiki/Volkskammerwahl_1990 mal das Wahlergebnis genauer an. Man findet dann eine Partei namens DSU auf platz vier knapp vor einem BFD. Man klicke auf „DSU“ und heureka!, die gibt es noch! Ja, und dann gehe man – auf eigene Verantwortung – auf deren Webseite! Und man hat ein zweites Aha-Erlebnis!)

• Der „gelernte DDR-Bürger“, der im Staatsbürgerkundeunterricht nicht gelernt hat, Propaganda von bitterer Wahrheit zu unterscheiden, steht mehrheitlich nach der Einführung D-Mark plötzlich mit leeren Händen da. Aber er gibt sich Mühe, macht Umschulungen fasst auch ein wenig Fuß, doch wenn er nun in die Rente gehen will, sieht es ziemlich mau aus. Nur einer cleveren Minderheit gelang es, sich zum Millionär hochzu-“arbeiten(?)“ oder wenigstens auf einen stabilen grünen Zweig zu kommen.

• Und da draußen – außerhalb des mittlerweile verschrotteten rostigen Käfigs – tobt die Serengeti: Der nette Kollege wird zum Konkurrenten um den Arbeitsplatz. „Neue Arten“ tauchen auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt auf und machen dem guten deutschen Ossi das Futter streitig. Was er so zu bieten hätte, bieten Andere (vornehmlich Asiaten) viel billiger an und zu immer besserer Qualität!

• Da hilft nur noch eins: „Ausländer raus!“ „Gegen gute und billige chinesische Fernseher haben wir ja nichts, solange dadurch keine deutschen Arbeitsplätze vernichtet werden!“ (Geht es noch hornviehhafter?)

• Aber das wird jetzt zu kompliziert. Was eint uns und macht uns stark? Natürlich, seit biblischen Zeiten muss endlich wieder mal ein Sündenbock gefunden werden. Und wo finden wir ihn? Natürlich im Biblischen Land! „Bomben-Ali ist zwar genauso blöd wie wir, aber er ist ein wunderbares Feindbild.“ „Auch gegen Flüchtlinge haben wir im Prinzip nichts.“ Den Rest der Vorurteile und Halbwahrheiten (die bekanntlich gefährlicher sind als Lügen) findet man auf besagter Webseite der DSU: „KONSERVATIV UND SOZIAL = EINFACH GENIAL“

• Auf die virtuellen (aber trotzdem realen) Gespenster des technologischen Fortschritts gehe ich nun nicht mehr ein. Ich will ja nicht die Freude auf die (noch dumme) KI unterm Weihnachtsbaum vermiesen!

Gut finde ich auch u.a.: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-ueber-pegida-der-latenznazi-a-1008971.html

Und an die Befürworter der Fünf-Prozent-Hürde: Jetzt habt Ihr das Resultat, nämlich eine kleine Supernova von Rechts, die gleich bei zehn Prozent einsteigt. Sollte Rot-Rot-Grün in Thüringen nicht lange halten und es Neuwahlen geben, wird „Mutti“ wohl ein Problem lösen müssen?
murmeltier
20.12.2014, 09.44 Uhr
Arbeitswelt
In der Arbeitswelt, wie überall in der Gesellschaft sind Neid und Missgunst weit verbreitet. Es erfolgt ständig der Vergleich mit anderen. Was hat "der " oder "die" was ich nicht habe.Was kann sich "der" oder "die" leisten was ich mir nicht leisten kann. Unter Arbeitskollegen kommt dann noch der unterschiedliche Verdienst,sogar für die gleiche Arbeit.

Besser gestellt sind die , die sich beim Chef gut einschleimen können. Manchmal werden auch Mitarbeiter vom Chef gebraucht, damit diese den Chef und dessen Vorgehen gegenüber der Belegschaft durchsetzen, als Gegenleistung sieht man bei diesem Mitarbeiter großzügig bei "Fehlverhalten" hinweg. Unzufriedenheit mach sich breit. Resignation folgt.

Dazu der "geringe" Verdienst und was soll dann bei der Rente herauskommen. Nicht mal die Grundsicherung. Nicht umsonst nehmen Depressionen und andere psychische Erkrankungen in der Gesellschaft stark zu. Fazit: In der Arbeitswelt geht es oft ungerecht zu. Einige wollen Vorteile auf Kosten anderer.........nur Vorteile....
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