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Mo, 12:28 Uhr
15.12.2014

"Wir hätten hier vielleicht dicht machen müssen..."

35 Frauen und Männer arbeiten im Kochhaus in Nordhausen, das zum Firmenverband des Horizont-Vereins gehört. Ein Jahr lang stand die Zukunft des Unternehmens auf der Kippe - auf Grund des einzuführenden Mindestlohnes...


Fünf Euro jetzt, 8,50 Euro ab dem kommenden Jahr. Was für die Mitarbeiter des Kochhauses ein Segen ist, das erwies sich vor einem Jahr noch als ein Fluch für die Unternehmensleitung.

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Renè Kübler, Horizont-Geschäftsführer, erinnert sich an ziemlich viele schlaflose Nächte. Immerhin gehörten damals zu den Großkunden des Kochhauses 34 Kindergärten und Schulen des Landkreises Nordhausen. Ihnen und den Eltern musste deutlich gemacht werden, dass die Lohnerhöhungen von rund 125.000 Euro im Jahr nicht zu Lasten der Qualität der Essen gehen soll, sondern zu einem Teil über den Preis weitergegeben werde. "Das kam für uns nicht in Frage", so Kübler heute im Kochhaus. Die Argumentation in den Gesprächen mit den Eltern überzeugte. Lediglich vier Kindergärten in der Goldenen Aue sind abgesprungen.

Das und noch viel mehr erzählte René Kübler heute Vormittag einem Team des Thüringen-Journal, das sich auf die Spuren der Folgen des künftigen Mindestlohnes begab. Moderatorin Susanne Reichenbach ließ sich die Abläufe in der Küche erklären, zum Beispiel, dass es im Kochhaus keine dunklen Fertigsoßen gibt, sondern das die hier selbst gezogen werden.

Die nnz wollte jedoch noch wissen, was passiert wäre, wenn die Eltern der Argumentation der Kochhaus-Verantwortlichen nicht gefolgt wären? "Dann hätten wir über eine Schließung womöglich nachdenken müssen", sagt Kübler und ist mehr als froh, dass diese Variante nach den vielen Gesprächen vom Tisch ist.
Peter-Stefan Greiner

Zu sehen ist der Beitrag heute, 19 Uhr, im Thüringen-Journal des mdr-Fernsehen
Thüringen-Journal im Kochhaus (Foto: nnz)
Thüringen-Journal im Kochhaus (Foto: nnz)
Thüringen-Journal im Kochhaus (Foto: nnz)
Thüringen-Journal im Kochhaus (Foto: nnz)
Thüringen-Journal im Kochhaus (Foto: nnz)
Thüringen-Journal im Kochhaus (Foto: nnz)
Thüringen-Journal im Kochhaus (Foto: nnz)
Thüringen-Journal im Kochhaus (Foto: nnz)
Autor: red

Kommentare
Fragezeichen
15.12.2014, 21.38 Uhr
5 € ? Stundenlohn.
Jeder private Arbeitgeber würde als Ausbeuter bezeichnet werden.
altmeister
16.12.2014, 08.09 Uhr
Subventioniert
Eine subventionierte Ausbeutung nenne ich das!
Mit großen Beträgen der öffentlichen Hand unterstützt, die aber nicht bei den kleinen Mitarbeitern ankommen! Wo ist das Geld also gelandet? Interessant dabei ist, dass in Großkantinen der privaten Hand ohne Subventionen der Preis für ein Essen ähnlich sein kann.

Wie zu einem anderen Artikel von @Boris Weisstal geschrieben, ist es in der mit einem Millionenvertrag verarzteten Servicegesellschaft in Sachen Lohn nicht besser.

Wie wird mit hohen Subventionen in sich "sozial" oder "gemeinnützig" nennenden Vereinen oder Werken, wie wird mit dem Geld in kommunalen Unternehmen umgegangen? Werden die Regeln der Ökonomie beachtet und mit dem letztendlich von uns gezahlten Geld sinnvoll und sparsam, nachhaltig umgegangen?
Jetzt kann ich nur auffordern: "Finde den Fehler!"
harz59
16.12.2014, 08.22 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Kein Bezug auf andere Medien.
murmeltier
16.12.2014, 08.32 Uhr
Subventionen - Ja
Wer aufmerksam die Veröffentlichungen in der NNZ liest, der wird merken, dass der Horizont-Verein durchaus subventioniert wird.

Die Gelder allerdings fließen in konkrete Projekte wie die beiden Schullandheime, das Berufsschulinternat am Taschenberg oder ein Projekt für gesunde Ernährung. Wer da meint, dass diese Projekte kostendeckend sein können, der irrt. (http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=161388)

Und wenn das Kochhaus einen Cent "Gewinn" abwirft, so wird der in diese defizitären Projekte gesteckt, denn für die reichen die öffentlichen Gelder immer noch nicht.

Also: Das Kochhaus ist ein Unternehmen wie jedes andere, nur dessen eventuelle Gewinne wandern nicht in die Taschen einzelner Personen (Gesellschafter), sondern in Projekte, die trotz Förderung nicht existieren würden.
altmeister
16.12.2014, 09.08 Uhr
Ach ja?
So einfach, @murmeltier, damit sind also Dumpinglöhne als richtig erklärt?
Das ist ja nicht gerade die feine Art, dann sollten auch die oberen Einkommen dieses Unternehmens dementsprechend gekappt sein, was ich aber bezweifle.
Zukunft
16.12.2014, 09.24 Uhr
Beweis
Sehr geehrter Altmeister, sie müssen sich ja ganz genau auskennen. Haben Sie denn auch Beweise für Ihre Behauptungen?
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