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So, 15:52 Uhr
23.11.2014

nnz-Forum: Kollaps?

Gerade sind die Feierlichkeiten zu 25 Jahren friedliche Revolution zu Ende. Gedanken macht sich ein Familienvater aus Nordhausen...


Während dieser Festlichkeiten war immer die Rede von Stasiopfern und dem Unrechtsstaat DDR. Über die vielen Menschen, deren Leben und Lebensinhalt nach der Wende erst mal zusammengebrochen war, kein Wort. Kein Wort über die Menschen, die in Umschulungen neue Berufe erlernen mussten und oftmals im „neuen“ Beruf bei Null angefangen haben und nie wirklich angekommen sind.

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Wer heute am besten schleimt (natürlich an den richtigen Stellen) ist gut angesehen. Vertrauen? Wem soll man vertrauen? Jeder ist sich selbst der nächste, heute noch „Feind“ und morgen „Freund“. Eben wie die Interessen liegen. Abwarten und gucken und dann nach dem Prinzip handeln, wo habe ich den größten finanziellen Vorteil und kann mein Ansehen und damit meine Macht stärken. Macht über Menschen muss so anziehend sein. Geht es um Demütigung anderer um das eigene Selbstbewusstsein zu stärken? Diese Verhaltensweisen von Menschen sind zerstörerisch und Existenz bedrohend.

Heute, 25 Jahre nach der friedlichen Revolution, stehen in Nordhausen wieder Ein- und Umbrüche an. Welche? Theaterpreise werden erhöht. Sind die Bürger bereit diese erhöhten Preise zu zahlen? Wenn nein, kommen weniger Gäste und die Einnahmen sinken weiter. Arbeitsplätze gehen verloren.

Die Straßenbahnfahrpreise werden erhöht. Wer leidet darunter? Sind Arbeitsplätze betroffen? Neue Strukturen sollen in den Verwaltungen geschaffen werden, weil das Geld knapp wird. Der Winterdienst soll eingeschränkt werden. Wer leidet darunter? Der Bürger.

Was passiert hier und wer ist verantwortlich? Hier treten jetzt jahrelange Fehlentwicklungen zu tage. Teurer Umbau des Gutshauses in Bielen zur Kindertagesstätte, Umbau des Regenbogenhauses in Ost, Flohburg, Bibliothek, teurer Umbau des Blasiikirchplatzes, Herrichtung des Stadtparkes zum Bootfahren, nur das kein Boot fahren kann und so weiter und so weiter.

Diejenigen, die diesen Fehlentwicklungen tatenlos „zugeschaut“ oder diese sogar begünstigt und womöglich persönlich profitiert haben vom Umschmeicheln der „Oberen“ sind weiterhin mit im „Boot“ und werden wahrscheinlich nicht zu den Verlierern zählen. Also, alles richtig gemacht. So ist das immer.
G. Schneider, ein besorgter Vater
Autor: nnz

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
Georg
23.11.2014, 17.03 Uhr
Dem...
kann ich mich nur anschließen. Genau die gleichen Sorgen habe ich auch und hoffe unsere Damen und Herren im Stadtrat beweisen mal das sie für die Bürger da sind.
Leser SK
23.11.2014, 21.34 Uhr
Warum nicht wieder auf die Straße gehen ?
Warum gehen denn die Leute heute nicht auf die Straße. Bei diesem ganzen Übel. - weil es heute schneller denn jeh geht dass man-n auf der selbigen liegt und ist man erst mal da unten dann bückt sich keiner mehr nach einem.

Meinungsfreiheit ??? wenn ich mich damals über einen Abteilungsleiter oder Brigadier geäußert habe bin ich in eine andere Abteilung versetzt wurden und heut wird man jeglicher Existenzgrundlage beraubt. Ist erst mal der Job weg ist es nur eine Frage der Zeit wann das nächste folgt.

Sind wir denn nur wegen Bananen oder wegen einem besseren, sozialeren Leben auf die Straße gegangen? Ich habe selbst jugendliche Kinder welche bald in´s Berufsleben wechsel wollen. Unserer Meinung nach haben wir sie sozial erzogen, hoffentlich nicht zu Ihrem Nachteil.

Denn Speichellecker und .....kriecher gibt es schon genug. Meine Erwartung liegt nun in der neuen Landesregierung, welche hoffentlich nun nächste Woche zu Stande kommt. Oder es kommen kurz vor Ladenschluss aus irgend einer Ecke ,an Haaren herbeigezauberten Dinge welche in der BILD stehen und dann natürlich der Wahrheit entsprechen und dann die große Volkspartei steht wieder einmal als Sieger über das Unrecht da. Hurra das wird lustig. also bis dahin in freudiger Erwartung
Paulinchen
24.11.2014, 09.53 Uhr
Vielleicht hilft da ja…
…die Änderung des Wahlgesetzes, denn auch die, die nicht zur Wahl gegangen sind, sollten in der Ergebnisfindung Berücksichtung finden. Politikverdrossenheit ist meist der Grund, dass der Bürger seine Stimme nicht abgibt, weil er schlichtweg von dem ganzen „Gemauschel“ der Parteien und deren Funktionären die Schnauze voll hat.
Wenn zur Ergebnisfindung die Zahl der Wahlberechtigten als 100%- Basis angerechnet würden, dann würde so manche Partei an der 5%- Hürde scheitern. Jetzt wird sicher der Schlaumeier sagen, mach doch deine Stimme ungültig, nein der Bürger sieht eher seinen Protest in der Verweigerung seiner Stimmabgabe.
Den gewählten Politikern geht es doch meist nur um die Macht, über Instrumente zu verfügen, die seine persönlichen Verhältnisse grundlegend verbessern. Bevor jetzt einige über mich herfallen, empfehle ich dringend mal nach den beruflichen Qualifikationen einiger führender Politiker zu Googeln. Für mich ist es zum Teil erschreckend, zu was ungelernte im Stande sein wollen. Aber offensichtlich gilt in der Politik: „Nichts in der Fachrichtung oder gar nichts gelernt, das spielt in der Politik keine Rolle, die Hauptsache ist, du bist erst mal drin und kannst reden, ohne etwas zu sagen.“
Liane Enzinger
05.12.2014, 08.05 Uhr
Systemversagen der Nordhäuser Stadtpolitik
Ihre Sorgen scheinen berechtigt, Herr / Frau Schneider.

Alles, was Sie hier an Beispielen schildern, scheint mir allerdings lediglich eine Symptomatik zu sein. Offenbar hat man es im Falle der Stadt Nordhausens mit einem so genannten jahrelangen Systemversagen zu tun.

Was im vergangenen Jahr zumindest hier zu lesen war - angefangen bei staatsanwaltlichen Ermittlungen, Datenlöschungen der Amtsinhaber, Unklarheiten bei Dienstwagenbeschaffungen, Unklarheiten bei Rechtmäßigkeiten von Dienstreisen, Intransparenz bei Verträgen, Unklarheiten bei Aufwandsentschädigungen usw. - ist in seiner Masse zu viel, um von Zufällen sprechen zu können, selbst wenn sich nur die Hälfte davon als justiziabel erweisen sollte.

Keine Datenlöschung, keine Dienstwagenbeschaffung, keine Genehmigung von Dienstreisen kann unter normalen Umständen von einer Person allein realisiert werden. Hier sollten eigentlich Mechanismen greifen, des so genannten Mehr-Augen-Prinzips, bzw. normaler gesetzlicher Regelungen für den öffentlichen Dienst.

Warum dies hier über viele Jahre nicht der Fall war, erschließt sich mir nach Kenntnis der bisherigen Fakten allerdings nicht.

Die Antworten dafür dürften in den Archiven im Rathaus liegen. Den Schlüssel dazu hat der jeweils aktuelle Amtsinhaber in der Hand. Gewiss, es gibt vor allem in der derzeitigen Situation angenehmere Aufgaben, als die Vergangenheit aufzuklären.

Doch es sind der Fragen zu viel und deren Persistenz, die ein weiteres Aufschieben ihrer Beantwortung nicht zulassen. Geschieht dies nicht, wird die Glaubhaftigkeit von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Nordhausen weiter rapide Schaden nehmen. Die politische Kultur wird erodieren.

Handeln Sie, Herr Zeh, handeln Sie jetzt und handeln Sie konsequent. Es gibt angenehmere Aufgaben, aber es muss offensichtlich viel aus der Vergangenheit sauber gemacht werden.
Liane Enzinger, M.A.
Zukunft
05.12.2014, 08.34 Uhr
Verwundert
Frau Liane Enzinger Ihr Kommentar verwundert mich sehr, ist er doch einseitig. Ich glaube, dass Sie schon wissen, wie das heutige System funktioniert. Wer an der Macht ist, hat das sagen. Wer nicht spurt im Gefüge wird nicht lange seine Position innehaben, hier geht es um die eigene Existenz. Entweder man gehört dazu, oder wird brutal ausgeschlossen.

Das ist so, egal wer an der Macht ist z.B. als Oberbürgermeisterin/Oberbürgermeister. Wer will sich schon seine eigenen Träume oder Visionen von kritischen Stimmen zerstören lassen? Nein, das geht gar nicht. Deshalb ist ja Macht so verführerisch. Man kann über andere Menschen herrschen, sie leiden oder jubeln lassen oder eben demütigen. Wie man eben will , nach der jeweiligen Laune. Das ist immer das Spiel.
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