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Do, 10:00 Uhr
30.10.2014

Arbeitslosigkeit erreicht erneuten Tiefstand

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Oktober in Nordthüringen auf den bisher niedrigsten Stand gesunken. 10.633 Männer und Frauen waren Ende des Monats arbeitslos gemeldet, 2,0 Prozent weniger als im September und 6,0 Prozent weniger als vor einem Jahr. Wir haben alle Daten und Fakten für Sie notiert...

Arbeitslosenquote Oktober 2014 (Foto: wirsinds) Arbeitslosenquote Oktober 2014 (Foto: wirsinds)

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank gegenüber September um -0,1 Prozentpunkte auf erstmals 7,6 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie noch bei 8,0 Prozent. Die Nordthüringer Region hat damit bereits Städte wie Hannover, Düsseldorf oder Bochum hinter sich gelassen und liegt in etwa auf dem Niveau der Quote von Wiesbaden.

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Die typische Herbstbelebung sorgt für weitere Entlastung auf dem Arbeitsmarkt, Unternehmen stellen verstärkt ein und der Ausbildungs- und Studienbeginn habe vor allem die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen sinken lassen, berichtet Karsten Froböse, Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur. „Wir können auf eine positive Entwicklung in den letzten Jahren zurück blicken“, so der Agenturchef.

„Die allgemeine Arbeitslosenquote ist so niedrig wie noch nie, und auch bei den jungen Leuten haben wir mit einer Quote von 5,8 Prozent den niedrigsten Stand.“ Aus Industrie und Handwerk sei die Nachfrage nach qualifiziertem Personal weiterhin hoch. „Gute Fachkräfte sind gesucht.“

662 Jugendliche sind in Nordthüringen derzeit auf Jobsuche. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl um fast zwanzig Prozent zurück. Vor zwei Jahren waren noch über 1.000 Jugendliche ohne Job. „Wie die Quote belegt, sind die beruflichen Chancen für junge Leute deutlich gestiegen“, so Froböse. Das Risiko arbeitslos zu werden sei inzwischen geringer als in vielen westdeutschen Regionen.

Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt schlug sich Ende Oktober in allen drei nördlichen Landkreisen Thüringens nieder. Im Landkreis Eichsfeld unterschritt die Arbeitslosenquote mit 4,9 Prozent erstmals die 5-Prozentmarke. Eine Quote, die man sonst vor allem in bayerischen Regionen, wie beispielsweise Passau findet, ist im Eichsfeld Realität.

2.733 Personen waren hier im letzten Monat arbeitslos gemeldet, 5,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Agentur und Jobcenter betreuen derzeit hier noch 184 arbeitslose Jugendliche, fast 23 Prozent weniger als 2013. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,8 Prozent.

Mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um -5,7 Prozent (-236) zum Vorjahr und einer Quote von 9,8 Prozent konnte auch der Kyffhäuserkreis die positive Entwicklung des Monats September weiter fortsetzen. Die Jugendarbeitslosigkeit ging erstmals auf weniger als 200 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen liegt damit bei 6,6 Prozent. Hier sei nicht zuletzt die gute Zusammenarbeit der aus Landkreis, Arbeitsagentur und Jobcenter der vor vier Jahren ins Leben gerufenen Jugendberufsagentur verantwortlich für das gute Ergebnis.

Der Landkreis Nordhausen hat mit 3.968 Arbeitslosen, ebenfalls die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 1991. Die Arbeitslosenquote liegt bei 9,0 Prozent.

Rund 500 sozialversicherungspflichtige Stellen wurden im letzten Monat gemeldet, ein Viertel mehr als im September. Zum Vorjahr ging die Nachfrage um über 17 Prozent nach oben.

Den Schwerpunkt bildete die Metallbranche zusammen mit dem Maschinenbau. Hieraus wurden allein 150 Stellen gemeldet, fast 90 Stellen kamen aus der Transportbranche und dem Sicherheitsgewerbe.
Knapp achtzig Prozent aller Arbeitsangebote sind unbefristet und nahezu jede zweite Stelle ist sofort zu besetzen.

Der Blick in die Regionen

Landkreis Nordhausen
Die Arbeitslosigkeit hat sich von September auf Oktober geringfügig um 11 auf 3.968 Personen verringert. Das waren 291 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Oktober 9,0%; vor einem Jahr belief sie sich auf 9,6%. Dabei meldeten sich 883 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 39 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 889 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–126). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 9.067 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 855 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 9.498 Abmeldungen von Arbeitslosen (–577).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Oktober um 10 Stellen auf 302 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 71 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Oktober 152 neue Arbeitsstellen, 19 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.634 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 350.

Landkreis Eichsfeld
Die Arbeitslosigkeit hat sich von September auf Oktober um 147 auf 2.733 Personen verringert. Das waren 150 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Oktober 4,9%; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,1%. Dabei meldeten sich 658 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 87 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 806 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–144). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 8.545 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 73 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 8.851 Abmeldungen von Arbeitslosen (–474).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Oktober um 12 Stellen auf 820 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 236 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Oktober 271 neue Arbeitsstellen, 97 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 2.359 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 538.

Kyffhäuserkreis
Die Arbeitslosigkeit hat sich von September auf Oktober um 57 auf 3.932 Personen verringert. Das waren 236 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Oktober 9,8%; vor einem Jahr belief sie sich auf 10,2%. Dabei meldeten sich 841 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 89 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 897 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+62). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 8.978 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 440 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 9.695 Abmeldungen von Arbeitslosen (–563).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Oktober um 33 Stellen auf 344 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 87 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Oktober 116 neue Arbeitsstellen, 2 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.360 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 10.
Autor: red

Kommentare
360grad
30.10.2014, 20.46 Uhr
Das Jobwunder erklärt:
Erwerbstätig im Sinne der BA-Statistik(ILO-Definition) ist jede Person im erwerbsfähigen Alter, die in einem einwöchigen Berichtszeitraum mindestens eine Stunde lang gegen Entgelt oder im Rahmen einer selbstständigen oder mithelfenden Tätigkeit gearbeitet hat. Auch wer sich in einem formalen Arbeitsverhältnis befindet, das er im Berichtszeitraum nur vorübergehend nicht ausgeübt hat, gilt als erwerbstätig.
Unter folgendem Link kann man eine offizielle Tabelle runterladen, die den ganzen Schwindel sichtbar macht. Diese Zahlen sind vom IAB, der Forschungseinrichtung der BA.
http://www.iab.de/de/informationsservice/presse/presseinformationen/az1401.aspx
Ein Auszug:
47,494 Mrd Arb.Std. in Vollzeitbeschäftigung 1991, verteilt auf 28,911 Mio vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer

38,296 Mrd Arb.Std in Vollzeitbeschäftigung 2013, verteilt auf 23,279 Mio vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer

Die Arbeit ist weniger geworden und wurde bei sinkenden Reallöhnen auf mehr Personen verteilt - das ist das deutsche Jobwunder.
Hoffentlich merkt es keiner!
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