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Fr, 14:45 Uhr
24.10.2014

Lohnt sich das "Blitzen" für Nordhausen?

Derzeit wird in der Stadtverwaltung und dem ihr "angeschlossenen Stadtrat" - hoffentlich - auch über die Möglichkeit der Einnahmeerhöhungen diskutiert. Das müssen nicht nur Steuern sein, denn schließlich wird in Nordhausen kräftig geblitzt. Wir haben nachgerechnet...

Einnahmequelle "Blitzen" (Foto: nnz) Einnahmequelle "Blitzen" (Foto: nnz)

Die Einnahmen, die durch das kommunale Blitzen im wahrsten Sinne des Wortes eingefahren werden, lassen sich relativ einfach ermitteln. Sie lagen im Jahr 2012 bei 277.000 Euro, das Jahr darauf bei 344.000 Euro und pendeln sich in diesem Jahr bislang auf 225.000 Euro ein.

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"Tragischerweise" liefern die Kraftfahrer, die an den insgesamt mehr als 200 Messtagen erwischt wurden natürlich diese Summen ab. Je schneller, desto intensiver klingelt es in der Stadtkasse. Bislang wurden in diesem Jahr (bis Ende September) 10.370 Geschwindigkeitsverstöße registriert und geahndet. 15.800 waren es im gesamten Jahr 2013 und 12.300 im Jahr davor.

Etwas komplizierter wird es hingegen, die Ausgaben, die für das Blitzen erforderlich sind, zusammenzufassen. Die Stadtverwaltung bedient sich dabei einer Fall-Pauschale, die einst durch einen FH-Studenten ermittelt wurde. In dieser Pauschale sind die Kosten für das Messfahrzeug des Dienstleisters, für die städtischen Mitarbeiter im Innen- wie im Außendienst, die Kosten für die Software und die Arbeitsplatzkosten enthalten. Die Kosten entwickelten sich proportional den Einnahmen, sprich der Anzahl der Messtage.

2012171.000 Euro
2013220.000 Euro
2014144.000 Euro

Daraus ergibt sich ein Überschuss für die Kommune von insgesamt 311.000 Euro in den Jahren seit 2012. Blitzen lohnt sich - für die Stadtverwaltung.

Ordnungsamtsleiter Christian Kowol: "Ab 2013 haben wir durchschnittlich zwei mal wöchentlich Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Auch haben wir verstärkt Messstellen mit geringerem Fahrzeugaufkommen in die Messplanung aufgenommen. Anhand der Zahlen kann man erkennen, dass die Geschwindigkeitsmessungen Wirkung zeigen und die Verstöße rückläufig sind. So gab es im Jahr 2012 noch durchschnittlich 212 Geschwindigkeitsverstöße pro Messtag, 2013 noch 179 Verstöße und 2014 noch 134 Verstöße pro Messtag. Auch die Anzahl der Fahrverbote ist in den Jahresscheiben rückläufig."

In 78 Fällen wurden in den drei Jahren Fahrverbote von einem Monat ausgesprochen, lediglich viermal mussten Kraftfahrer ihren "Schein" für zwei Monate abgeben.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
NDHler
24.10.2014, 15.13 Uhr
Die Blitzer App`s scheinen ja zu funktionieren!
Blitzer Pro ist meiner Meinung nach die Beste! ;-)
LRD
24.10.2014, 16.47 Uhr
Hinweis an alle Kraftfahrer
fahrt bitte alle nach der vorgeschriebenen Geschwindigkeit
Pe_rle
24.10.2014, 20.20 Uhr
Landeswelle Thüringen
schön das die Landeswelle die Position der Blitzer veröffendlicht.
Ich hab keine Lust der Stadtverwaltung und dem Stadtrat Geld in die leeren Kassen zu spülen,was dann wieder Sinnlos ausgegeben wird.
Ganz schlimm,wenn man der Auffassung ist, die Zahl der "Schnellfahrer" wäre zurück gegangen.Es gibt inzwischen genug Gegenaktionen dieser Abzocke zuvor zukommen.

Leider kann man das nicht bei Grundsteuer,Hundesteuer,Gewerbesteuer und und und
Die Herren und Damen im Stadthaus sollen mal langsam anfangen richtig zu wirtschaften ,dann braucht man solche Aktionen wie Blitzer nicht.

Wenn es vor Schulen und anderen Kindereinrichtungen gemacht würde wäre es OK,aber das sind ja leider Einzelfälle
Das heißt jetzt nicht das ich ein Schnellfahrer bin ,aber fair ist das nicht ,wir Autofahrer zahlen schon genug
Gudrun1974
24.10.2014, 21.19 Uhr
Blitzer-Pauschale: Welche Fachhochschule? Welcher Student? Quellenangabe!
Ich vermute, hier wird schön gerechnet. Wo bleiben die Kosten für Widerspruchsverfahren, Rechtssstreite etc?

Darüber hinaus möchte ich gern mal wissen, von welcher Fachhochschule die Kostenpauschale ermittelt wurde, wer der Auftraggeber war und wie der Student heißt.

Jeder weiß: Studien nutzen dem, der Sie in Auftrag gibt.

Kann die Stadt mal die Errechnung der Fallpauschale online stellen?
-Insider-
25.10.2014, 20.00 Uhr
wenn
sie hier irgendwelche leute öffentlich vorführen möchten, werter herr schwert, dann fangen sie doch mit sich selbst an und geben ihren namen heraus ;)
Venus
25.10.2014, 20.03 Uhr
Stimme LRD voll zu
Wenn sich jeder Kraftfahrzeugführer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten würde,dann brauchte er auch keine Angst zu haben,durch das Biltzfoto zur Kasse gebeten zu werden.
Aber leider sind doch wohl "einige"Fahrzeugführer etwas "Blind" und erkennen auch noch nicht mal die Geschwindigkeitshinweisschilder "20 km/h".Frage mich wo schauen sie dann hin. Auf Ihre Anzeige im Fahrzeug sicherlich nicht!
Bestes Beispiel ist z.Z. hier auch der Heringer Weg.
Venus
Jürgen Wiethoff
25.10.2014, 21.54 Uhr
Reine Abzocke
Ich bleibe dabei: Blitzer sind reine Abzocke. Sie senken die Verkehrssicherheit, weil sie die Aufmerksamkeit des Fahrers auf die aktuelle Verkehrssituation herabsetzen. Sie setzen falsche Signale, wie z. B.: 30 kann ich hier ja fahren. Dabei stürmt gerade ein Kind über die Straße in die Arme der Mutter. Diesem ist es völlig egal, ob es auf dem Weg dorthin mit 25 oder 40 (alles in km/h) überfahren wird.

Die Kraftfahrer sollen während der Fahrt das Gehirn einschalten und nicht die Verkehrsfunksender mit der regional besten Blitzerwarnung, Navis, Smartphones mit entsprechender App usw..

Der häufigere Blick auf den Tacho nützt nur der angespannten persönlichen Finanzsituation und ist vor einer Schule zu Ferienzeiten, in einer Baustelle nach Feierabend usw. häufig vollkommen überflüssig.
fastechternordhäuser
25.10.2014, 22.25 Uhr
Herrlich!
Ein schöneres Eigentor hätte sich Herr oder Frau "Schwert" kaum schießen können.
Geben Sie Ihre Identität preis wenn sie das von Anderen fordern, Herr oder Frau "Schwert" !
Paulinchen
26.10.2014, 10.19 Uhr
Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren,
dass hier all diejenigen die Worte „reine Abzocke“ verwenden, auch die Personen sind, welche mögliche Weise öfter ein "Blitzbild" erhalten. Es gibt eben Regeln und diese gilt es einzuhalten. Bei der Einfahrt in die eigene Garage fahren die „Raser“ ja auch nicht mit 50 km/h hinein. Wen es aber dennoch mal unverhofft erwischt (auch ich gehörte schon mal dazu), der wird ganz sicher beim nächsten Mal noch mehr Verkehrsdisziplin walten lassen, denn genau das ist das Ziel aller Blitzkontrollen.
Gudrun1974
26.10.2014, 12.30 Uhr
@echter nordhäuser: Ich zweifle nur die Rentabilität des Blitzens an
Und glaube nur das, was ich schwarz auf weiß sehe. Gerade, was die Einnahmen der Stadt betrifft.

Was in den letzten Wochen zur Haushaltswirtschaft der Stadt in den letzen beiden Dekaden an Licht gekommen ist, sollte Lehre sein, alle Behauptungen zu hinterfragen.

Oder nicht?
Paulinchen
26.10.2014, 13.01 Uhr
Nur mal so nebenbei...
...wenn durch diese Art von Verkehrsüberwachung nur ein Menschenleben gerettet wurde, dann hat sich der Einsatz doch wohl schon mehr als gelohnt/gerechnet. Prävention hat in allen Bereichen ihren Preis, aber ganz bestimmt auch einen Nutzen.
Jürgen Wiethoff
26.10.2014, 17.54 Uhr
„Eindrücke“ täuschen. Wissen ist Macht.
Und den Unwissenden, mit Paulinchen an der Spitze, wird jetzt geholfen.
1. Ich habe nie einen Sohn gezeugt.
2. Ich besitze keine Armbrust.
3. Wegen 2. konnte ich dem imaginären Sohn aus 1. nie ersatzweise für Strafe den Apfel von der Birne schießen.
4. Ich heiße nicht Wilhelm Tell sondern siehe oben.
5. Wegen 1.-4. grüße ich also jeden Hut des Landvogts, lies: Beachte ich alle Verkehrsschilder, auch wenn sie mir noch so unsinnig erscheinen.
6. In den letzten 10 Jahren bekam ich ein Bild von meinem Auto. Am Steuer saß unverkennbar ein Nordhäuser Service-Mechatroniker. Aber keine Angst, Herr Y vom Autohaus X, ich petze nicht.
7. Und weil ich oben meinen wirklichen Namen angegeben habe, kann man das alles mit der entsprechenden Legitimation auch nachprüfen.

Satire aus.
Es gibt zu dieser Problematik genau 3 Sorten von Kraftfahrern:
1. Sie sparen aus den unterschiedlichsten Gründen und fahren deshalb so diszipliniert wie möglich.
2. Sie können es sich leisten, haben die entsprechende Mentalität, und „kaufen“ sich soviel Geschwindigkeit dazu, dass es – wenn sie denn erwischt werden - noch keine oder nur mäßig viele Punkte gibt.
3. Ihnen ist alles egal. Sie fahren, wie sie wollen und ohne Rücksicht auf fremde und eigene Verluste.
Das wird so bleiben, solange es für Verkehrs“sünden“ Geld“bußen“ gibt. Und genau so lange rentieren sich auch Blitzer.
Sinz2000
26.10.2014, 18.40 Uhr
es kommt darauf an, wie geblitzt wird
Ich bin echt für eine Verkehrsüberwachung zur Verkehrsunfallverhütung, auch wenn es durch das „Blitzen“ geschieht. Nur ich zweifele persönlich an, dass die meisten Blitzaktionen wirklich der Erhöhung der Verkehrssicherheit dienen sollen, sondern nach Rentabilität in Dauer und Einnahmen ausgewertet werden. Die Stadt Nordhausen soll bei ihren Aktionen angeblich in einer 30er Zone das Messgerät auf 34 einstellen. Nach Abzug einer gesetzlich vorgeschriebenen Messtoleranz von 3 km/h wird ab 31 geblitzt. Das ist in meinen Augen eben Abzocke, die Polizei in Thüringen stellt 39 ein. Argument der Stadt Nordhausen soll sein, eigentlich sind sie ja 4 Km/h zu schnell gefahren, der Abzug von 3 Km/h ist schon eine große Geste, da angeblich die Geräte ja so genau sind. Ich selbst wurde von der Stadt noch nicht geblitzt, bin aber ehrlich, hatte bei so einer Verfahrensweise einfach nur Glück. Wenn der Stadt soviel an die Sicherheit ihrer Bewohner liegen würde, würde man sicher ganz andere Gefahrenstellen (schlecht einsehbare zugewachsene Verkehrsbereiche, herab fallende Ziegel von maroden Gebäuden, Stolperfallen auf Gehwegen u.s.w. ) beseitigen. Die Ahndung eines Geschwindigkeitverstoßes von 1KM/H ist lachhaft und Abzocke. Aber Nordhausen ist nicht allein, viele Kommunen arbeiten so. So werden Umweltzonen mit 30km/h geschaffen und Blitzer aufgestellt. 200 Meter Umweltzone, dann 300 Meter frei, dann wieder Umweltzone ( siehe Barbis ).
henry12
26.10.2014, 20.06 Uhr
Halsabschneider
M.M. nach unterscheidet sich ganz deutlich, ob die Polizei blitzt und wo, oder die Stadt. Außerdem ist es nicht immer ganz einfach, nach der Wahrnehmung ständig wechselnder Schilderwälder im Stadtgebiet den Eichstrich auf dem Tacho gleichermaßen gerecht zu werden.

Auch habe ich den Eindruck, das Rennfahrer nach Feierabend der Stadtverwaltung freie Bahn haben. Wenn der Stadt das Geld fehlt, muss sie eben Personal abbauen oder ein bis zwei Runden Tariferhöhung aussetzten, das ist bei den Betrieben in NDH auch nicht anders.
Bleistift und Lineal
27.10.2014, 23.52 Uhr
man muss auch bedenken...
...dass der schilderwald zur geschwindigkeitsbegrenzung manchmal regelrecht wahllos und willkürlich anmutet. Fährt man zb nur zwischen nordhausen und niedersachswerfen, kommt man auf einer strecke von zwei kilometern an gefühlten zehn geschwindigkeitsschildern vorbei. an einer stelle ist für - keine ahnung, ich sag mal für gerade 400 meter 70km/h freigegeben, nur um dann sofort wieder auf 50 herunterzuregeln. Das ist sinnfrei und provoziert geschwindigkeitsübertretungen geradezu. und das ist nur EIN beispiel von unendlich vielen.
Klar muss man sich als Verkehrsteilnehmer immer an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit halten - ich in meinen zwei motorrad-probejahren bin auf die problematik extra geschärft - aber gerade deshalb fällt mir das an manchen stellen völlig unlogische, sinnfreie schilderdschungel-chaos auf.
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