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Fr, 12:51 Uhr
19.09.2014

Putz oder kein Putz

Heute hatte die CDU Fraktion des Nordhäuser Stadtrates zur öffentlichen Fraktionssitzung eingeladen. Es ging um die Frage: Putz oder nicht...


Etwa 20 Interessierte waren gekommen darunter 10 interessierte Bürger. Da in den letzten Tagen sehr unterschiedliche Meldungen über die Sanierung des Rathauses in den Medien zu lesen war, wollten sich die Fraktionsmitglieder und Gäste über den tatsächlichen Stand der Sanierung informieren.

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Jens Kohlhause vom Bauamt informierte darüber, dass momentan nur das Dach neu eingedeckt wird und einige Fenster auf der Rückseite des Rathauses getauscht und gestrichen werden. An der Fassade wurde erste Untersuchungen im Vorfeld getätigt der Ergebnisse in einem ersten Gutachten endeten. Darauf aufbauend sollen nun weitere Gutachten über den Schaden der Fassade getätigt werden, wozu auch das Gerüst genutzt wird. Nach der Dachsanierung wird das Baugerüst wieder entfernt.

Ein Gast kritisierte, warum denn die Fenster nicht nach der Fassadensanierung eingesetzt wurden, das wäre doch sinnvoller gewesen. Kohlhause gab dem Herrn recht, wies aber darauf hin, dass ja noch gar nicht feststeht, ob und wie die Fassade saniert wird und dies auch noch 5 Jahre oder länger dauern kann, wenn die Kosten dafür im Haushalt nicht zur Verfügung stehen. Die momentane Sanierung des Rathauses wird mit 55 Prozent gefördert.

Bei der Diskussion wurde auch bemerkt, dass die Fassadensanierung schon seit 1990 ein Thema ist und auch damals eine Variante ein Verputzen gewesen sei. Die finanziellen Mittel standen nie zur Verfügung. Herr Fischer, der seit 23 Jahren im Bereich von Sanierung historischer Gebäude tätig ist, wies auf weitere Möglichkeiten hin die zu prüfen seien.

Aus Heringen reiste extra wegen dieser Diskussion Herr Nestler an. Er wollte den Nordhäusern nur die Erfahrung aus Heringen übermitteln. Hier stand dieselbe Frage im Raum, nur ging es hier um das Heringer Schloss. In Heringen entschied man sich für das Verputzen der Fassade. Am Schluss waren selbst die Kritiker verstummt. Es ist eine gute und dauerhafte Lösung.

Steffen Iffland sagte, das dieses Rathaus in der Erinnerungskultur der Menschen dieser Stadt seit Generationen als sichtbarer Steinbau eingeprägt ist und seit Jahrzenten eines der letzten Wahrzeichen die Jahrhunderte überlebt hat. Er würde sich freuen, wenn die Steinsichtigkeit erhalten bliebe.

Inge Klaan wies auch darauf hin, dass zum Schutz auch ein sogenannter Sichtputz möglich ist. Nach dieser Variante wurden zum Beispiel die Türme vom Dom und Blasii verputzt. Hierbei handelt es sich um einen Wolkenputz, der nicht mit einem Putz wie man ihn an einer modernen Fassade kennt zu vergleichen ist. Dies bestätigt auch Herr Fischer, der solch einen Sichtputz neben einer Konservierung der Fassade auch für eine mögliche Lösung hält.

Fest steht, die Untersuchungen stehen am Anfang, einige Ergebnisse stehen noch aus. Am Ende werden den Stadträten Ausführungsvarianten vorgelegt und sie müssen sich je nach Kassenlage entscheiden. Norbert Klodt bat zum Schluss darum, dass man bis zur Lösungsfindung weitere Informationsabende für interessierte Bürger abhält, damit die Bürger auf dem Weg der Lösungsfindung mitgenommen werden.
Autor: red

Kommentare
Paulinchen
19.09.2014, 18.24 Uhr
Auf ein Wort…
…weil mich Folgendes doch brennend interessiert. In den Jahren um 1975 bis 1979 ging es mal um das Sandstrahlen des Rathauses. Die damaligen Stadtväter mussten sich von Experten sagen lassen, dass die Schmutzschicht aber für das Gestein eine Schutzschicht sei. Im Prinzip einleuchtend, denn der Zwinger in Dresden ist ja weder mit Sand, noch mit Putz behandelt worden. Wenn ich mir die Frauenkirche in Dresden ansehe, so wurden dort zum Teil die verkohlten, oder besser gesagt die vom Feuer geschwärzten Steine wieder an ihrer Ursprungsstelle verbaut. Hat man diese Steine unbehandelt verwendet, oder mit irgendwelchen Mitteln vor Verwitterung geschützt. Man könnte sich ja mal bei den Fachleuten erkundigen, die damals für den Wiederaufbau zuständig waren. Vielleicht spart man ja dabei Geld.

Das erst kürzlich sanierte Kyffhäuserdenkmal wurde aufwendig saniert, nur es wurde nicht verputzt. Warum nicht? Aus welchem Supergestein besteht denn unser Rathaus, dass es nun unbedingt mit Putz verschandelt werden soll. Ich kann mich erinnern, als ich zum letzten Mal in Köln war, stand der Dom „nackt“ vor mir. Was haben wir denn nur für ein Rathaus, welches unsere „Experten“ vor solch ein Problem stellt? Oder sind unsere Verantwortlichen gerade dabei, die Luftpumpe zum zweiten Mal zu erfinden? Wenn unbedingt Geld ausgeben werden muss, da findet man in unserer Heimatstadt bestimmt noch andere Stellen.

Weshalb läuft denn der Brunnen am Hagen nicht? Weshalb wurde im Zuge der Trinkwasserverlegungsarbeiten nach Petersdorf denn keinen Fuß- und Radweg angelegt, obwohl doch schon eine Menge geeigneter Technik vor Ort war? Kann man unseren Stadtpark nicht mal für die Kinder mit einer kleinen(!) E- Kart- oder Eisenbahnbahn versehen. Dann hätte dieser bestimmt einen besonderen Reiz für Gäste aus nah und fern. Das wäre doch mal für unsere Jugend eine Aufgabe, die Unterhaltung in ihre Hände zu nehmen. Hallo Ihr lieben Stadtverantwortlichen, eine Fahrt in die Autostadt Wolfsburg reicht schon, um sich Anregungen zu holen. Vielleicht auch schon die kleinen Autos dazu? Hier machen sechsjährige Knirpse mit großem Stolz den Kinderführerschein. Jetzt hör ich aber auf, sonst wissen unsere Rathäusler ja nicht, wo sie zuerst anfangen sollen.
Luftikus
21.09.2014, 21.16 Uhr
Paulinchen und viele Ideen
zur Sanierung und den Gründen wurde ja viel gesagt und geschrieben. Hier treten gleich mehrere Probleme auf: Alle von Ihnen genannten Gebäude oder Denkmäler bestehen aus unterschiedlichen Gesteinen. Alle Gebäude aber einen unterschiedlichen Stellenwert. Der Kölner Dom verbrennt Gelder, da hätte wir das Nordhäuser Rathaus vermutlich original nach 1608 bauen können. Auch die Zuwenden, sei es als Weltkulturerbe oder überregionales Denkmal sind völlig unterschiedlich. Aber man könnte ja wie bei der Frauenkirchen in Dresden einen Spendenaufruf machen und Bausteine oder andere Lose verkaufen. Wäre mal interessant, wie viele Nordhäuser dann nach dem Schnabel auch die Brieftasche öffnen.
Seit 1975 hat man wirklich viele neue Verfahren entwickelt oder alte Verfahrenstechniken neu entdeckt. Wie hatten bis vor kurzen auch eine Oberbürgermeisterin die zum Beispiel in der Zeitung sagte -als man Sie nach der Sanierung des Waisenhauses fragte; dass sich dieses durch das Leben darin selbst erhält.
Ich denke man sollte abwarten bis hier die fachlichen Gutachten vorliegen und dann müssen die Stadträte entscheiden, ob sie auf Spenden angewiesen sind, verputzen oder es einfach so stehen lassen und nur flicken.
Beim Radweg ist immer das Problem, das man Ländereien kaufen muß, welche die Landwirte ungern abgeben. Hierfür ist nicht vorhandenen Geld nötig. Ist ja schon seit Jahren Haushaltssperre. Die Ideen für den Stadtpark finde ich toll, nur ist das nicht die Aufgabe der Stadt. hier müssen Investoren und Betreiber ran. Bestimmt eine super Sache. Ich wäre der erste Kunde.
andreas66
22.09.2014, 13.03 Uhr
Also...
ich würde mir um die Sanierung vom Rathaus keine Sorgen oder Gedanken machen. Es wird, da der Nordhäuser Steuerzahler die Rechnung der Sanierung bezahlt, schon die teuerste Variante ausgewählt.
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