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Fr, 12:39 Uhr
19.09.2014

Häufig eine Frage der Einstellung

Arbeitsagentur Nordhausen, IHK Erfurt und Handwerkskammer Erfurt initiieren am kommenden Mittwoch den ersten Nordthüringer Inklusionstag. Mehr als 20 Aussteller sind in den Räumlichkeiten der Arbeitsagentur in Nordhausen vertreten...

Anna Pingel (Foto: Arbeitsagentur) Anna Pingel (Foto: Arbeitsagentur)
Anna Pingel im Beratungsgespräch

Sie alle wollen ihre Beschäftigungsmöglichkeiten für schwerbehinderte Menschen anbieten. Über 800 schwerbehinderte Männer und Frauen, waren Ende August arbeitslos – überwiegend gut qualifizierte Menschen, die gern von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt profitieren möchten und nach einer Chance suchen.

Er koordiniert die Posteingänge, erledigt Büro- und Verwaltungsarbeiten und kennt sich in den Office-Anwendungen aus: Daniel H., 24 Jahre alt, arbeitet seit August diesen Jahres im Grenzlandmuseum Eichsfeld. Was für manch einen selbstverständlich klingt, ist für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht immer leicht. Der gebürtige Dingelstädter leidet an einer einseitigen Lähmung.

Nach dem Abschluss seiner Berufsausbildung zum Bürokaufmann suchte er mit Unterstützung der Leinefelder Arbeitsagentur nach einer beruflichen Herausforderung. Anna Pingel, seit Jahren in der Vermittlung, Beratung und Zusammenführung von Schwerbehinderten Menschen, Rehabilitanden und Arbeitgebern aktiv, muss sich immer wieder neu auf unterschiedliche Schicksale der Menschen einstellen.

Sie kennt den Arbeitsmarkt der Region gut und weiß, dass die einzelnen Hemmnisse der Kunden immer nach individuellen Lösungen verlangen. „Wir haben eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Leuten“, bestätigt die Vermittlerin. „Die Kenntnisse müssen aktuell sein und den Anforderungen der Arbeitgeber entsprechen.“ Dies sei auch der Grund dafür gewesen, den jungen Mann in Sachen Buchführung und Steuern weiter zu qualifizieren. „Behinderte Menschen haben vielfältige Kompetenzen. Die müssen wir nutzen“, meint Anna Pingel. „Wir haben zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten.“

Sie denke da insbesondere an die Eingliederungszuschüsse, die ein Unternehmen erhalten könne, oder auch an die Hilfe bei Probebeschäftigungen. Während der Ausbildung biete die Arbeitsagentur finanzielle Unterstützung als Zuschuss zur Ausbildungsvergütung oder als sozialpädagogische Begleitung an. Der Technische Beratungsdienst der Arbeitsagentur verfüge über ein breites Wissen, wenn es um die behindertengerechte Arbeitsplatzgestaltung ginge.

Daniel H. sitzt seit einigen Wochen an seinem neuen Arbeitsplatz, wie jeder andere Mitarbeiter und benötigt nicht einmal eine besondere technische Ausrüstung. Er stellt sein Können tagtäglich unter Beweis und zeigt, dass Behinderung im Arbeitsalltag nicht immer eine Rolle spielen muss. Paul Schneegans, Geschäftsführer des Grenzlandmuseums, bestätigt das. „Behinderung ist für uns kein Grund zur Absage, im Gegenteil, wir haben bislang gute Erfahrungen gesammelt.“

Das Museum sei ohnehin behindertengerecht für Mitarbeiter und Besucher ausgestattet und „…bei uns fühlen sich Schwerbehinderte keineswegs als Außenseiter. Sie sind voll integriert.“ Wichtig sei, sich über die Möglichkeiten der Unterstützung zu informieren. Dabei habe sich die Arbeitsagentur in Leinefelde als verlässlicher Partner erwiesen.

Im vergangenen Monat waren im Landkreis Nordhausen, im Eichsfeld und im Kyffhäuserkreis 846 schwerbehinderte Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.
Autor: red

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