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Mo, 19:56 Uhr
15.09.2014

Der Mensch ist eine Richtung

Mit einem Festvortrag im Nordhäuser Dom ging am Abend das diesjährige Kreuzfest im Dom von Nordhausen zu Ende. Nach einem musikalischen Auftakt an Orgel und Cello stand das Verhältnis von Kirchen und Staat im Mittelpunkt. Die nnz hörte zu...

Vorspiel (Foto: nnz) Vorspiel (Foto: nnz)

Zu Beginn des Festaktes entschuldigte Norbert Klodt von der Domgemeinde die kommunalen Politiker, die einen Tag nach der Landtagswahl andere Termine wahrnehmen mussten und begrüßte Gäste aus vielen Bereichen des öffentlichen Lebens. Klodt leitete sodann zum Referenten des Abends, Probst in Ruhe Heinz-Josef Durstewitz aus Eisenach, über.

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Der sprach also über das Verhältnis von Kirche und Staat. Wie die Kirche, so sorge auch der Staat für die ihm anvertrauten Menschen, auch, weil die Grenzen der Menschen im Verlaufe der Jahrhunderte sich verändert und verschoben hätten. Durstewitz empfahl, dass sich die Christen in der Gesellschaft in den gesellschaftlichen Diskurs, ins Gespräch einbringen sollten.

Und überhaupt verlaufe die Aufarbeitung der DDR-Geschichte sehr unbefriedigend, viele ehemalige „Beamte“ weigerten sich für das damals Geschehene Verantwortung zu übernehmen. Zwei Minuten zuvor machte der ehemalige probst „Station“ in Auschwitz. Ein gewagter historischer Sprung – ohne Erklärung.

Durstewitz (Foto: nnz) Durstewitz (Foto: nnz)

Zurück zum hier und heute und zur Rolle des Staates. Der hat eine Daseinsvorsorge und er prägt uns Menschen. Aber wer prägt den Staat, fragte Durstewitz und kam zu den Politikern und den nichtstaatlichen Schulen in diesem Land, die natürlich gefördert werden müssten. Der Mensch ist nicht so ein Ding, der Mensch sei eine Richtung.

Ein erstes Grußwort gab es vom neuen Superintendenten Andreas Schwarze. Er sei noch ein unordentlicher Superintendent (da noch nicht offiziell eingeführt) und er sei schon dreimal im Dom gewesen. Es sei ein guter Ort, auch ein Ort, um an Verantwortung zu erinnern und diese auch zu übernehmen. Schwarze erinnerte auch an die Heimkehr der Himmelgarten-Bibliothek zum Reformationstag. Und: er fühle sich schon nach dieser kurzen Zeit wohl in dieser Stadt. Das sei ein wunderbares Gefühl.

Ein zweites Grußwort kam vom Präsidenten der Fachhochschule Nordhausen. Auch Prof. Wagner stellte die Verantwortung in den Fokus seiner Ausführungen. Jetzt habe die Hochschule Verantwortung für junge Menschen, die später einmal Verantwortung für viele andere Menschen übernehmen müssen.

Gespräche bei einem Stehimbiss im Kapitelsaal des Nordhäuser Doms rundeten und schlossen das Kreuzfest ab.
Autor: red

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